Massage nach Corona-Infektion: Risiken und notwendige Vorsichtsmaßnahmen

Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche des Lebens beeinflusst, darunter auch die Massage-Therapie. Obwohl Massagepraxen wieder geöffnet sind, bleiben viele Patienten aufgrund von Ängsten vor engem Körperkontakt vorsichtig. Dieser Artikel beleuchtet die Risiken und notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bei Massagen nach einer Corona-Infektion, um sowohl Therapeuten als auch Patienten ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.

Hygienemaßnahmen in Massagepraxen

Um die Sicherheit in Massagepraxen zu gewährleisten, wurden umfassende Hygienemaßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmen sollen das Risiko einer Tröpfcheninfektion minimieren und sowohl Therapeuten als auch Patienten schützen.

Sabrina Nickel, Geschäftsführerin des Verbands der medizinischen Masseure Schweiz, betont, dass medizinische Masseure in der Regel Hygienemaßnahmen gewohnt sind, da diese Teil ihrer dreijährigen Ausbildung sind. Handschuhe werden bei der Massage nicht getragen, da der direkte Hautkontakt für die Behandlung notwendig ist.

Umgang mit Risikogruppen

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Umgang mit Risikogruppen, insbesondere Personen über 65 Jahre. Der Verband der medizinischen Masseure Schweiz empfiehlt, dass auch ältere Patienten ohne Vorerkrankungen behandelt werden können. Für besonders gefährdete Personen ist jedoch eine vorherige Absprache mit einem Arzt ratsam.

Mögliche Risiken und Kontraindikationen

Es gibt bestimmte Fälle, in denen eine Massage nicht oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt durchgeführt werden sollte. Zu den wichtigsten Kontraindikationen gehören:

Long Covid und Rehabilitation

Viele Menschen leiden nach einer Corona-Infektion unter Langzeitfolgen, auch bekannt als Long Covid. Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In solchen Fällen ist eine spezielle Rehabilitation notwendig, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist.

Therapieansätze bei Long Covid

Da es derzeit keine heilende Therapie für Long Covid gibt, konzentrieren sich die Behandlungen auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Zu den wichtigsten Therapieansätzen gehören:

Es ist wichtig, dass die Therapie multimodal und sehr sanft erfolgt, wobei das Pacing im Vordergrund steht. Klassische Rehabilitation, die auf Leistungssteigerung abzielt, kann bei Long Covid-Patienten zu einer Verschlechterung der Symptome führen.

Spezialisierte Spitex und ambulante Pflege

Eine spezialisierte ambulante Long Covid-Pflege kann Patienten zu Hause unterstützen, indem sie eine angepasste Tagesstruktur erarbeitet, die mit der Erkrankung verträglich ist. Entspannungs- und Achtsamkeitstraining im häuslichen Setting fördern den Genesungsweg.

Sichere Rehabilitation in der ambulanten Rehabilitation von Long- COVID in der Physiotherapie

Alternative Behandlungsmethoden

Neben den klassischen Therapieansätzen gibt es auch alternative Behandlungsmethoden, die zur Linderung der Symptome beitragen können. Dazu gehört beispielsweise die Fußreflexzonen-Massage.

Fußreflexzonen-Massage

Die Fußreflexzonen-Massage basiert auf der Annahme, dass die Füße über Nervenbahnen und einen natürlichen Energiefluss mit allen Organen im Körper verbunden sind. Eine professionelle Massage dieser Zonen fördert die Durchblutung, regt das Immunsystem an und aktiviert damit die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Katjuscha Gloor, diplomierte Podologin und Fußreflexzonen-Therapeutin, hat während der Pandemie Personen behandelt, die an den Folgen einer Corona-Infektion gelitten haben. Sie berichtet, dass die Aktivierung der verschiedenen Lungenzonen-Punkte am Fuß ihre Beschwerden gelindert hat.

Selbstmassage

Einfache Massagen können auch zu Hause durchgeführt werden. Es ist jedoch wichtig, sich vorher mit einer Fachperson abzusprechen, um unerwünschte Beschwerden zu vermeiden. Einfache Ausgleichsgriffe können helfen, den Körper wieder in Balance zu bringen.

Wichtige Informationen und Empfehlungen

Um die Sicherheit in Massagepraxen zu gewährleisten und die bestmögliche Behandlung zu erhalten, sollten folgende Punkte beachtet werden:

Die Corona-Pandemie hat die Massage-Therapie vor neue Herausforderungen gestellt. Durch umfassende Hygienemaßnahmen, angepasste Therapieansätze und die Berücksichtigung individueller Risikofaktoren können sowohl Therapeuten als auch Patienten ein sicheres und effektives Behandlungsumfeld schaffen.

Überblick über Kontraindikationen für Massagen
Kontraindikation Erläuterung
Fieber Erhöhtes Risiko der Ausbreitung von Infektionen
Akute Entzündungen Verschlimmerung der Entzündung möglich
Herz-Kreislauf-Erkrankungen Beeinflussung des Blutdrucks und der Herzfrequenz
Thrombose Risiko der Ablösung von Blutgerinnseln
Tumore Mögliche Ausbreitung von Krebszellen
Hauterkrankungen Verschlimmerung der Hauterkrankung möglich
Antikoagulantien Erhöhtes Blutungsrisiko

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