Hexenschuss Behandlung: Linderung von Schmerzen und Verspannungen

Rückenschmerzen gehören in der Schweiz zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Vier von fünf Erwachsenen erleben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Rückenschmerzen, die von leichten Verspannungen bis zu starken Kreuzschmerzen reichen können.

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Oft sind diese Schmerzen zwar unangenehm, aber harmlos, und klingen nach einiger Zeit von selbst wieder ab. Dennoch können wiederkehrende oder chronische Rückenschmerzen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und sind ein häufiger Grund für Arbeitsausfälle.

Was ist ein Hexenschuss?

Für die einen ist der eingeklemmte Nerv gleichbedeutend mit «Hexenschuss» (Lumbago). Sozusagen ein enger Verwandter der Ischiasnervreizung ist der Hexenschuss, den die Heilkunde Lumbago oder akutes Lumbalsyndrom nennt.

Arten von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen lassen sich auf verschiedene Weise einteilen. Fachpersonen unterscheiden vor allem nach Dauer, Lokalisation und Ursache:

Nach Dauer: Akute, subakute und chronische Rückenschmerzen

Man spricht von akuten Rückenschmerzen, wenn die Beschwerden bis zu 6 Wochen anhalten, und von subakuten bei einer Dauer von 6 bis 12 Wochen. Alles darüber hinaus gilt als chronischer Rückenschmerz. Akute Schmerzen treten oft plötzlich auf (z.B. nach einer ungünstigen Bewegung oder Belastung) und bessern sich meist innerhalb einiger Wochen. Chronische Rückenschmerzen dauern länger als drei Monate und können wiederkehrend oder dauerhaft sein. Sie erfordern meist eine intensivere, ganzheitliche Behandlung, da sie oft mit Veränderungen im Alltag und in der Schmerzwahrnehmung einhergehen.

Nach Lokalisation

Rückenschmerzen können in verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule auftreten. Am häufigsten betroffen ist der untere Rücken (Lendenwirbelsäule). Umgangssprachlich spricht man auch von Kreuz oder Kreuzschmerzen. Solche Schmerzen (auch Lumbalgie oder „Hexenschuss“ bei akutem Einschiessen) können plötzlich oder schleichend einsetzen. Auch Nackenschmerzen (Halswirbelsäule) sind sehr verbreitet, oft durch Verspannungen oder Fehlhaltungen verursacht. Seltener sind Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Rückenschmerzen können zudem in benachbarte Regionen ausstrahlen. Z.B. von der Lendenregion in das Gesäss oder die Beine (Ischias-Schmerz) oder von der Halswirbelsäule in Schultern und Arme. Die genaue Lokalisation erlaubt oft erste Rückschlüsse: Schmerzen mit Ausstrahlung ins Bein könnten auf eine Nervenreizung (z.B. Ischias bei Bandscheibenvorfall) hindeuten, während lokal begrenzte Verspannungen eher muskulär bedingt sind.

Nach Ursache: Spezifische oder unspezifische Rückenschmerzen

In rund 85% der Fälle finden Ärztinnen und Chiropraktiker keine eindeutige organische Ursache für den Rückenschmerz. Man spricht dann von unspezifischen Rückenschmerzen. Diese treten häufig infolge von Verspannungen der Muskulatur, Verklebungen der Faszien oder milden Fehlfunktionen der Wirbelgelenke auf, ohne dass eine schwerwiegende Erkrankung dahintersteckt. Unspezifische Rückenschmerzen werden daher auch als „gutartig“ oder "funktionell” bezeichnet. Sie klingen oft innerhalb von Tagen oder Wochen ab. Demgegenüber stehen spezifische Rückenschmerzen (ca. 15% der Fälle), die auf eine klare zugrundeliegende Erkrankung oder Strukturveränderung zurückzuführen sind. Dazu zählen zum Beispiel Bandscheibenvorfälle mit Nervenkompression, Spinalkanalverengungen (Spinalstenose), Wirbelbrüche (etwa bei Osteoporose) oder entzündliche Ursachen wie Morbus Bechterew (axiale Spondylarthritis). Auch Organerkrankungen können in den Rücken ausstrahlen (z.B. Nierenbeckenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung), ebenso wie seltene Ursachen wie Tumore oder Infektionen der Wirbelsäule. Diese spezifischen Auslöser sind zwar seltener, müssen aber erkannt werden, da sie eine gezielte medizinische Behandlung erfordern. Warnzeichen wie Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen, Fieber, unerklärlicher Gewichtsverlust oder Blasen-Darm-Störungen bei Rückenschmerz deuten auf eine ernste Ursache hin - in solchen Fällen sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden.

Häufige Ursachen für Rückenschmerzen

Bei unspezifischen Rückenschmerzen lassen sich zwar keine strukturellen Schäden als klare Ursache ausmachen, doch wissen wir viel über häufige Auslöser und Einflussfaktoren, die Rückenschmerzen begünstigen:

  1. Muskuläre Verspannungen und Fehlbelastungen: Die meisten akuten Rückenschmerzen entstehen durch überlastete oder verhärtete Muskeln im Rücken. Langes Sitzen in ungünstiger Haltung, einseitige Belastungen oder abruptes Heben können zu schmerzhaften Verspannungen führen.
  2. Degenerative Veränderungen: Mit zunehmendem Alter unterliegt die Wirbelsäule normalem Verschleiss. Bandscheiben verlieren an Elastizität und Höhe, die kleinen Wirbelgelenke können arthrotische Veränderungen zeigen.
  3. Entzündliche und andere spezifische Ursachen: Zu den selteneren, aber wichtigen Ursachen zählen entzündliche Rheuma-Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew), Osteoporose oder Unfälle und Traumata.
  4. Psychische Faktoren und Stress: Stress, Anspannung und seelische Belastungen können muskuläre Verspannungen verstärken und Schmerzempfinden beeinflussen.

Risikofaktoren für Rückenschmerzen

Bestimmte Risikofaktoren des modernen Lebens führen dazu, dass Rückenschmerzen so verbreitet sind. Laut einer repräsentativen Schweizer Umfrage aus dem Jahr 2020 hatten 50% der Befragten mindestens mehrmals pro Monat Rückenschmerzen.

  1. Bewegungsmangel und langes Sitzen: Viele Schweizerinnen und Schweizer verbringen einen Grossteil des Tages im Sitzen, was sich ungünstig auf den Rücken auswirkt.
  2. Schwere körperliche Arbeit und einseitige Belastungen: Menschen in Berufen mit regelmässigem Heben und Tragen von Lasten sind überdurchschnittlich oft von Rückenschmerzen betroffen.
  3. Alter und Geschlecht: Ältere Menschen leiden häufiger unter chronischen Rückenbeschwerden, und Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
  4. Übergewicht und Rauchen: Übergewicht erhöht die mechanische Last auf Wirbelsäule und Gelenke, und Rauchen schädigt die Durchblutung der Bandscheiben.
  5. Frühere Rückenschmerz-Episoden: Wer in der Vergangenheit bereits Rückenschmerzen hatte, läuft Gefahr, erneut davon geplagt zu werden.

Behandlungsmethoden bei Hexenschuss

Wärme und Kälte

Einreibemittel

Einreibemittel können eine effektive Methode zur Linderung von Schmerzen bei einem Hexenschuss sein. Einreibemittel enthalten Wirkstoffe wie Menthol oder Kampfer, die die Durchblutung der betroffenen Muskulatur verbessern und dadurch die Schmerzen lindern können. Es gibt verschiedene Einreibemittel auf dem Markt, die zur Behandlung von Hexenschuss eingesetzt werden können.

Einreibemittel sollten immer gemäß den Anweisungen auf der Verpackung angewendet werden. Im Allgemeinen sollte das Einreibemittel sanft in die betroffene Stelle einmassiert werden, bis es vollständig von der Haut aufgenommen wurde.

Physiotherapie und Bewegung

Anfangs ist eine Stufenlagerung sinnvoll, also eine Stellung, in der die Wirbelsäule entlastet wird. Physiotherapie hilft, die Wirbelsäule muskulär zu stützen. Wichtig im akuten Stadium ist die Stabilisierung der Wirbelsäule, nicht ihre Beweglichkeit. Bewegen sollte man sich bei einem Hexenschuss jeweils so viel es der Schmerz zulässt. Spazieren gehen, Schwimmen, Yoga - erlaubt ist fast alles. Behutsam ausgeführtes Rückenschwimmen oder Nordic Walking lockert die erstarrte Muskulatur ebenfalls. Lektionen in Feldenkrais- oder Alexander-Technik sowie krankengymnastisches Training helfen, den Halsbereich besser zu bewegen und ihn weniger zu überfordern.

Massagen und Akupunktur

Massagen oder Akupunktur können ebenfalls helfen. Bei einer Massage können Verspannungen und Blockaden gelöst werden. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie sich nur Masseure aussuchen, die professionell tätig sind und sich mit unterschiedlichen Krankheitsbildern auskennen. Mittlerweile übernehmen viele gesetzliche Krankenkassen die Anwendung von Akupunktur gegen Rückenschmerzen.

Weitere Therapieansätze

Dr. Christian Kessler, Internist und Ayurveda-Spezialist am Berliner Immanuel-Krankenhaus, empiehlt Myrrhe, Weihrauch, Weidenrinde, Kurkuma und Ashwagandha (Schlafbeere) als Phytotherapeutika. Auch Tai-Chi oder Qigong in Einzelsitzungen unter Anleitung eines spezialisierten Therapeuten zeigen mitunter guten Erfolg.

Medikamente

Häufig kommen zudem entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel bis hin zu hoch dosiertem Kortison zum Einsatz. Wenn die Schmerzen so stark sind, dass sich der Betroffene kaum mehr bewegen kann, können Medikamente eine schnelle und gezielte Linderung versprechen. Als schmerzlindernde Medikamente haben sich Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac bewährt, sei es zum Einnehmen, als Salbe oder als Schmerzpflaster.

Sauna und Dampfbad

Neben der Möglichkeit, Einzelbehandlungen zu buchen, bieten wir Feriengästen auch gerne unser Dampfbad sowie unsere Sauna (im UG des Kientalerhofs) zur Nutzung an. In der Atmosphäre kann der Whirlpool bei einem Bandscheibenvorfall optimal als “mechanische Physiotherapie” verwendet werden. Bei dem Prozess der Therapie wirken sich die Wärme und knetende Wasserbewegung positiv auf die Durchblutung, Gelenke und das Gewebe aus. Die grösseren Bläschen klopfen dabei leicht auf die Haut.

Chiropraktik

In der Schweiz spielt die Chiropraktik eine wichtige Rolle in der Behandlung von Rückenleiden. Chiropraktorinnen und Chiropraktoren sind hochqualifizierte Fachleute für den Bewegungsapparat, mit einem sechsjährigen universitären Medizinstudium und zusätzlicher Spezialisierung. Bei Rückenschmerzen sind Chiropraktoren oft Erstansprechpartner, insbesondere wenn es um mechanische Funktionsstörungen der Wirbelsäule geht. Typische chiropraktische Techniken sind präzise Gelenkmanipulationen und Mobilisationen: Zum Beispiel das Lösen blockierter Wirbelgelenke durch einen kurzen Impuls, Dehn- und Entspannungstechniken für verspannte Muskeln sowie Anleitungen zu Übungen. Durch diese manuellen Therapien lassen sich Schmerzen häufig rasch lindern und die Beweglichkeit verbessern.

Wann ist eine Operation notwendig?

«Man muss sofort operieren, wenn eine Inkontinenz von Blase und Darm in infolge des Bandscheibenvorfalles auftritt. Andernfalls bleiben die davon betroffenen Nerven dauerhaft geschädigt», erklärt Prof. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. «Ausser bei gravierenden Lähmungserscheinungen kann man, muss aber nicht operieren. Das hängt vom Leidensdruck des Patienten ab. Strahlen zum Beispiel die Schmerzen ins Bein aus und bleibt die konservative Therapie erfolglos, hilft eine minimal-invasive OP. Dabei wird das Gewebe, das auf den Nerv drückt, entfernt.

Prävention von Rückenschmerzen

Bewegung im Alltag einbauen

Regelmässige körperliche Aktivität ist der wirksamste Schutz vor Rückenschmerzen. Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche (z.B. zügiges Gehen) werden empfohlen. Bewegung hält die Muskulatur geschmeidig, fördert die Durchblutung der Bandscheiben und verbessert die Körperhaltung.

Kräftigung der Rumpfmuskulatur

Ein starker Rumpf (Bauch- und Rückenmuskeln) entlastet die Wirbelsäule. Durch gezieltes Krafttraining lassen sich die Stabilisatoren der Wirbelsäule aufbauen. Wichtig ist die korrekte Übungsausführung, ggf. angeleitet von Fachpersonen. Schon 2-3 Trainingseinheiten pro Woche à 20 Minuten können die Wirbelsäulenmuskulatur kräftigen. Auch Sportarten wie Schwimmen, Walking, Pilates oder Yoga sind ausgezeichnet, weil sie den Rücken mobilisieren und stärken.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Ergonomische Büromöbel (verstellbarer Stuhl, höhenverstellbarer Tisch, richtig positionierter Bildschirm) unterstützen eine gesunde Haltung. Achten Sie darauf, nicht stundenlang in der gleichen Position zu verharren. Stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf, strecken Sie sich oder gehen Sie ein paar Schritte. Wenn Sie körperlich arbeiten, nutzen Sie wo immer möglich Hilfsmittel (Hebegeräte, Tragegurte) und lernen Sie die richtige Hebe- und Tragetechnik: Aus den Beinen heben, nahe am Körper tragen und ruckartige Drehungen mit Last vermeiden.

Rückenfreundliche Alltagsgewohnheiten

Schon kleine Anpassungen können viel bewirken. Schlafen Sie auf einer guten Matratze, die Ihre Wirbelsäule natürlich lagert (weder Hohlkreuz noch Durchhängen). Achten Sie auf bequemes Schuhwerk. Im Haushalt gilt: Lieber in die Hocke gehen als mit krummem Rücken bücken, und schwere Einkaufstaschen auf zwei Seiten verteilen oder einen Trolley benutzen.

Entspannung und Stressabbau

Gönnen Sie nicht nur Ihrem Körper, sondern auch sich selbst regelmässig Pausen. Chronischer Stress führt oft zu verspannter Rückenmuskulatur und erhöhtem Schmerzempfinden. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder einfach bewusste Erholung (ein warmes Bad, Sauna, eine Massage) lockern Muskeln und beruhigen das Nervensystem.

Körpergewicht und Lebensstil optimieren

Halten Sie wenn möglich ein gesundes Körpergewicht. Jedes Kilo weniger entlastet spürbar die Wirbelsäule und die Gelenke. Eine ausgewogene Ernährung hilft nicht nur beim Gewicht, sondern versorgt Muskeln und Bandscheiben mit wichtigen Nährstoffen.

Weitere Informationen

Wir möchten Ihnen helfen, sich besser zu fühlen und Ihren Alltag wieder mit Schwung und Tatendrang zu erleben. Dafür halten wir ein umfassendes Angebot für Sie bereit. Um für Sie das bestmögliche Therapiekonzept, einen Trainingsplan sowie ein Feel-Good-Konzept zu entwickeln, vereinbaren Sie bitte ein Beratungsgespräch mit uns. Wir hören uns zunächst einmal genau an, in welchem Bereich Sie Beschwerden haben und welche sportlichen oder gesundheitlichen Ziele Sie verfolgen. Daraufhin entwerfen wir gemeinsam einen Plan, wie Sie effektiv und nachhaltig von unserem Angebot profitieren.

Produkt Preis (CHF)
Pflaster (6 St) 18.00
Bandage (2 St) 17.50
Creme (2x110 ml) 27.40
Kapseln (90 St) 37.40
Salbe (100 ml) 15.90

tags: #Hexenschuss #Behandlung #Sauna

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