Sauna nach Knochenbruch: Was Sie wissen sollten

Wenn ein Knochen bricht, zwingt er den Körper zu einer Pause. Damit alles gut kommt, sollte diese so lange dauern, bis der Knochen auch wirklich verheilt ist. Zu früh mit dem Sport zu beginnen ist gefährlich.

Eine Vielzahl von Brüchen heilt in einigen Wochen und man kann danach zu 100 Prozent wieder Sport treiben. Es gibt aber auch komplizierte Brüche, bei denen es länger dauert, bis jemand wieder Sport betreiben oder sogar nicht mehr ganz zu seinem bisherigen Sport zurückkehren kann. So spielt es zum Beispiel eine Rolle, wie nahe am Gelenk der Knochen bricht oder ob eine Gelenkfläche zerstört wird.

Gelenkbrüche sind komplexer und bergen auch das Risiko einer späteren Arthroseentwicklung. Ebenfalls schwerwiegend sind Brüche, welche die Durchblutung der angrenzenden Knochen beeinträchtigen, was zum Beispiel bei Schulter-, Hüftkopfbrüchen oder bei starken Verschiebungen der Bruchfragmente der Fall sein kann. Es kommt vor, dass Knochenanteile in der Folge absterben. Das führt vielleicht zu sportlichen Einschränkungen.

Auch ein Trümmerbruch ist komplexer als einer, der nur gerade oder spiralförmig durch den Knochen geht. Ein spezieller Fall ist der Ermüdungsbruch. Er entsteht aufgrund einer chronischen Überlastung oder einer Durchblutungsstörung bei einem erkrankten Knochen und nicht durch einen Unfall. Ein solcher Bruch hat immer eine Vorgeschichte, dessen chronisches Problem auch weniger schnell zu lösen ist.

Ganz unabhängig von der Behandlungsart: Der gebrochene Knochen braucht seine Heilungszeit. Diese dauert grundsätzlich gleich lang, egal ob der Bruch im Gips ruhig gestellt oder mit einer Operation behandelt wird. Die Behandlungsmethode hängt vielmehr von der Stellung des Bruches oder der Stabilität ab.

Eine Operation hat den Vorteil, dass eine gewisse Funktionsstabilität früher erreicht wird, der Patient ein angrenzendes Gelenk dadurch früher bewegen kann und deshalb ein geringerer Muskelverlust während der Erholungszeit entsteht. Es braucht aber einige Wochen Schonung und Entlastung, damit der Knochen wieder stabil und richtig zusammenwächst. Der Arzt legt diese Zeit je nach Art des Bruches fest und überprüft danach anhand von Röntgenbildern, ob es auch funktioniert hat.

Ist dem so, kann der Patient mit der Physiotherapie starten, bei der die Beweglichkeit der Gelenke trainiert wird und die Muskeln wieder aufgebaut werden. Nach beispielsweise sechs Wochen Entlastung soll kontinuierlich mit zwei bis drei Physioterminen pro Woche der Muskelaufbau gefördert werden. Bei ca. 80 Prozent der Brüche ist nach zehn bis zwölf Wochen ein uneingeschränkter Muskel- und Bewegungsaufbau möglich.

Wichtig ist, dass erst nach einem koordinierten Muskelaufbau der Sport in Angriff genommen wird. So führt ein zu frühes Jogging nach einem nicht komplett verheilten Knochenbruch zu einer Überbelastung. Das Risiko eines erneuten Bruchs oder eines Versagens von eingesetzten Platten und Schrauben liegt dann nahe.

Hat der Muskelaufbau stattgefunden und haben der Arzt und Physiotherapeut ihr Okay gegeben, kann mit leichtem Jogging begonnen werden, vorzugsweise auf weichem Gelände, kurzen Strecken und langsam aufbauend. Es gibt aber auch Sportarten, die sich besser eignen, um wieder fit zu werden: Nach einem Beinbruch empfiehlt sich Velofahren oder ein Rudertraining zum Aufbau der Kondition.

Schwimmen eignet sich ebenfalls hervorragend, dabei kommt es aber auf den Bruch an: Bei einem kniegelenksnahen Bruch ist Brustschwimmen kontraproduktiv, Kraulen hingegen belastet den Knochen weniger. Zu Beginn des Aufbautrainings sollte man auf intensives Lauftraining oder Stop-and-go-Sportarten verzichten.

Mit Kontaktsportarten sollte erst begonnen werden, wenn die Muskulatur so aufgebaut ist, dass normale Sportarten voll ausgeübt werden können. Am besten bleiben Sie in stetigem Kontakt mit Ihrem Arzt und Physiotherapeuten.

Wie bereits erwähnt, führt leider nicht jeder Knochenbruch zur vollen Sportfähigkeit zurück. Das Risiko von Folgeschäden ist möglich, wenn der Patient eine ungünstige Sportart weiter betreibt. Bei drastischen Fehlstellungen oder einem Gelenkbruch besteht ein höheres Arthroserisiko. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt darüber, ob Ihre bisherige Sportart ein Risiko darstellt, Sie besser eine andere ausprobieren oder ob Sie die Intensität reduzieren.

Eine komplette Schonung hingegen ist meist kontraproduktiv, denn die Knochenqualität hängt von einer gewissen Aktivität ab. Bewegung verbessert den Mineralgehalt in den Knochen. Die eigene Knochenqualität hat auch einen Einfluss auf den Heilungsverlauf und die künftigen Sportmöglichkeiten. Dabei spielt neben dem Alter eine allfällig vorhandene Osteoporose eine Rolle.

Mit einem Unfall sind meistens auch viele Ängste verbunden. Die Schmerzen und die verordnete «Schonzeit» führen dazu, dass sich auch mental eine gewisse Entlastung einschleicht. So passiert es oft, dass der Patient weiterhin die betroffene Extremität entlastet, obwohl der Knochen verheilt ist. Gründe dafür sind ein allfälliger Restschmerz oder weil man es sich «antrainiert» hat.

Von einer Knochenhautverletzung oder Vernarbung umliegender Weichteile kann ein Restschmerz herrühren. Ein Knochenbruch ist nicht nur ein Knochenbruch, den man flickt und dann ist alles wieder gut. Es können immer zusätzliche Schäden, wie Weichteilverletzungen oder Vernarbungen mitspielen und zu Restbeschwerden oder Unsicherheiten führen. Dann ist es hilfreich, einen Sportphysiotherapeuten aufzusuchen, der dies analysiert. Er hilft dabei, ein normales Gangbild anzutrainieren. Bei störenden Vernarbungen helfen meistens gezielte Dehnungsübungen. Auf jeden Fall sollen verbleibende Beschwerden nicht einfach stillschweigend akzeptiert oder ignoriert, sondern mit dem Physiotherapeuten und dem Arzt besprochen werden.

Sportverletzungen und ihre Prävention

Wo Menschen sich körperlich aktiv betätigen, kann das schon mal ins Auge - oder auf andere Körperteile - gehen. So haben sich 2020 - ebenfalls gemäss den Erkenntnissen von «Sport Schweiz» - 9 Prozent der Bevölkerung beim Sporttreiben verletzt. «Unterschieden werden muss zwischen akuten Verletzungen und Überlastungen», sagt Dr. med. Sibylle Matter, Leiterin Sportmedizin bei Medbase Bern Zentrum. In ihrer Praxis sieht die einstige Profi-Triathletin im ersteren Fall am häufigsten Leute mit Knöchel- oder Knieverletzungen. «Ein Resultat von Misstritten oder Verdrehern, oft beim Joggen oder bei Spielsportarten», so Matter. Bei Überlastungen seien Sehnenansatz-Entzündungen im Beinbereich häufig. Achillessehne, Kniescheibensehne, die Hamstrings am hinteren Oberschenkel - alles kann betroffen sein.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die häufigsten Sportverletzungen:

VerletzungUrsacheBetroffene KörperteileSportartenPrävention
Prellungen (Kontusionen)Stoss, Schlag, Zusammenprall, SturzEllenbogen, Knie, Schulter, Rippen, OrganeAlle SportartenSchutzkleidung
Verstauchungen (Distorsionen)Verdrehung eines GelenksSprunggelenk, Kniegelenk, Finger, HandgelenkStop-and-go-Sportarten, Snowboarden, InlineskatenKräftigung der Muskulatur
BänderrisseVerdrehung eines Gelenks mit WuchtSprunggelenke, Knie, Handgelenke, SchulternStop-and-go-Sportarten, Skifahren, LaufsportMedizinische Abklärung, Bandagieren, Physiotherapie
SehnenansatzentzündungenÜberlastungEllenbogen (Tennisarm, Golfer-Ellenbogen)Tennis, GolfPausen, Kühlen, Wärmen, Trainingsplan anpassen
Sehnenrisse (Rupturen)Überbelastung, AbnützungBizepssehne, AchillessehneWurfsportarten, Kraftsport, Golfen, Laufen, Stop-and-go-SportartenAngepasstes Schuhwerk
Schienbeinkantensyndrom (Shin Splints)Anhaltende und stechende Schmerzen im Knie- und SchienbeinbereichKnie, SchienbeinLangstreckenläufer, VelofahrerTrainingsplan anpassen, Experten-Tipps, geeignete Schuhe
MuskelfaserrisseÜberbelastung, Untrainiertheit, mangelhaftes AufwärmenOberschenkel, WadeStop-and-go-Sportarten, KurzstreckensprintsBewegungskoordination, Fitness, Flüssigkeitszufuhr, Aufwärmen
MuskelzerrungenLeichte ÜberlastungOberschenkel, Waden, LeistenAlle SportartenPausen, leichte schmerzfreie Belastungen
Luxationen (Auskugelungen)Grosse Krafteinwirkung auf ein GelenkSchulter, Ellenbogen, Finger, KniescheibeWurfsportarten, SnowboardenRuhigstellung, ärztliche Hilfe, Krafttraining, Physiotherapie
KnochenbrücheStürze, Zusammenpralle, zu starke BelastungSchien- oder Wadenbein, Handgelenk, MittelfussknochenKontaktsportarten, Inlineskaten, Snowboarden, LaufsportRuhigstellung, Kühlung, Operation, Gipsverband
Schädel-Hirn-TraumaStösse gegen den KopfGehirnVelofahren, Inlineskaten, Snowboarden, SkifahrenSchutzkleidung, Helme

Sauna und Gips: Was ist zu beachten?

Die Sommerferien stehen kurz bevor - blöd nur, wenn man ausgerechnet jetzt einen Gips hat! Mit einem Gips Badeschutz werden die Badeferien doch noch ein Hit. Ein Gips darf auf keinen Fall nass werden, egal aus welchem Material er besteht. Dabei geht es nicht darum, dass sich der Gips auflöst. Das Problem ist, dass das Polstermaterial durchnässt wird und die Haut danach über Stunden oder sogar Tage feucht bleibt. Das weicht die Haut auf, begünstigt Infektionen und kann zu wüsten Narben führen.

Manche probieren es mit Plastik- oder Abfallsäcken, die mit einer Schnur ums Bein gebunden oder mit Klebeband fixiert werden. Diese Lösung ist nicht ideal, weil die Blutzufuhr abgeschnürt oder die Haut durch das Klebeband geschädigt wird. Häufig enden solche Versuche mit einem durchnässten Gips.

Bei den Illa Dusch-Schutzfolien handelt es sich um Plastikbeutel, die über die Extremität gestülpt und mit einem Spezial-Klebeband befestigt werden. Der Beutel ist der Form des Beins, resp. des Arms relativ gut angepasst, sodass kein Stolperrisiko durch überstehendes Material besteht. Die Dusch-Schutzfolien sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt und eignen sich zum Duschen, Planschen und Baden, nicht aber zum Schwimmen.

Beim Aqua Protect handelt es sich um einen hochwertigen, wiederverwendbaren Gips Badeschutz. Er lässt sich sogar beim Schwimmen tragen und hält den Gips absolut trocken. Die Ausführung für den Arm ist geformt wie ein Fausthandschuh, das heisst, der Daumen kann frei bewegt werden. Der Aqua Protect Badeüberzug ist in jeweils zwei Grössen für Unterarm/Hand, Oberarm, Unterschenkel/ Fuss und Bein verfügbar. Tipp: Der Badeüberzug für die Hand reicht bei Kindern für den gesamten Arm.

Die Aqua Protect Badeüberzüge können auch als Schutz vor Sand am Strand getragen werden. Übertreiben Sie es trotz Badeschutz nicht! Mit dem Badeschutz kann das Schwimmen schwieriger werden. Bei heissem Wetter schwitzt man unter dem Badeschutz.

Ist ein Gips trotz allen Vorsichtsmassnahmen nass geworden, kann man probieren, ihn mit dem Föhn (kalte Stufe) zu trocknen.

Die Frage, wann man nach einer Verletzung mit einer genähten Wunde wieder in die Sauna darf, wurde im Chat wie folgt beantwortet:

Richard Glaab: Wenn die Fäden wieder draussen sind

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr zum Sport nach einem Knochenbruch ein sorgfältiger Prozess sein sollte, der in enger Absprache mit Ärzten und Physiotherapeuten erfolgt. Es ist wichtig, den Körper nicht zu überlasten und auf seine Signale zu hören, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wie heilen Knochenbrüche? | Eure Fragen | ARTE Family

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