Lymphdrainage für Hunde nach Operationen: Eine umfassende Anleitung
Fast jeder von uns war schon einmal in physiotherapeutischer Behandlung, sei es nach einer Operation, zur Massage oder zur Rückenschule. Auch bei Hunden kann die Lymphdrainage nach Operationen eine wichtige Rolle spielen, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. Hier erfahren Sie, was Lymphdrainage ist, wie sie funktioniert und wie sie Ihrem Hund nach einer Operation helfen kann.
Was ist Lymphdrainage?
Die manuelle Lymphdrainage ist eine besonders sanfte und rhythmische Massagetechnik, die den Abtransport von Lymphflüssigkeit aus dem Körpergewebe fördert. Das Lymphgefäßsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im Körper des Hundes und spielt auch im Immunsystem eine wichtige Rolle. Wird der Lymphabfluss gestört, kann sich Flüssigkeit im Gewebe stauen, was zu Schwellungen unter der Haut führt.
Es ist eine Massagetechnik, die dazu dient, den Abtransport der Lymphflüssigkeit zu vereinfachen. Da die oberflächlichen Lymphbahnen nah unter der Haut verlaufen, kann man mit den sanften Techniken der manuellen Lymphdrainage wunderbar darauf einwirken und somit entstauend regulieren.
Wann ist Lymphdrainage sinnvoll?
Gerade nach Verletzungen und Operationen, wie zum Beispiel am Kreuzband, haben die Hunde häufig mittlere bis starke Schwellungen. Hier kann die Lymphdrainage helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Die Bewegungstherapie ist postoperativ sehr wichtig, aber auch bei chronischen Erkrankungen.
Weitere Anwendungsbereiche sind:
- Ödeme (Schwellungen)
- Hämatome (Blutergüsse)
- Narbenbehandlung
- Entzündungen
- Allergien
- Atemwegserkrankungen
Wie funktioniert die Lymphdrainage?
Die Lymphdrainage beginnt nicht im betroffenen Gebiet, sondern im vorgeschalteten intakten Lymphabflusssystem. Hierbei wendet der Therapeut unterschiedliche Massagegriffe und Bewegungstechniken an.
Die Massage fördert die Durchblutung, verbessert die Sauerstoffversorgung und transportiert Schlacke ab. Durch die Massage werden körpereigene Endorphine freigesetzt, was zu einer Schmerzlinderung sowie einer besseren Regeneration der Muskulatur führt. Man kann die Massage tonisierend (anregend) oder detonisierend (beruhigend) durchführen.
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Weitere Therapieformen
Neben der Lymphdrainage gibt es noch weitere Therapieformen, die bei Hunden nach Operationen eingesetzt werden können:
- Manuelle Therapie: Sie beschäftigt sich mit der Fehlfunktion von Gelenken und den umliegenden Weichteilstrukturen und wird mit den Händen durchgeführt. Das Ziel dieser Therapieform ist das Auffinden von reversiblen Störungen am Bewegungsapparat und deren Behandlung.
- Wärme- und Kälteanwendungen: Wärme (z.B. mittels Kirschkernkissen, Wärmelampe) und Kälte (z.B. mittels Kryopacks, Eishandschuh) können auf unterschiedliche Weise angewendet werden.
- Elektromedizinische Reizstromtherapie: Hierbei handelt es sich um eine Reizstromtherapie zur Schmerzbehandlung.
- Atemtherapie: Durch spezielle Massagetechniken und Ausstreichungen wird der Lunge und den Bronchien mehr Sauerstoff zugeführt, was dem Hund eine tiefere Atmung gibt und sich Sekret und Schleim lösen kann.
Wichtige Hinweise
Durch die Behandlung bleibt das Gewebe dehnbar und elastisch, und es kann verhindert werden, dass bei Narben mit Gelenkbeteiligung (z.B. nach Knieoperationen) Bewegungseinschränkungen entstehen.
Es sind spezielle Massagetechniken, die vorbeugend oder bei Beschwerden eingesetzt werden. Es ist wichtig, dass die Lymphdrainage von einem erfahrenen Tierphysiotherapeuten durchgeführt wird, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Ihrem Hund die bestmögliche Unterstützung bei der Genesung zu bieten.
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