Die Traditionelle Thai-Massage: Ursprünge, Techniken und Vorteile
Die Traditionelle Thaimassage ist in Thailand eine therapeutische Heilmassage und hat in der Geschichte der Heilbehandlung weit zurückliegende Wurzeln. Die Thai Massage wird seit über 2’500 Jahren angewendet, um einen Zustand körperlicher, geistiger und seelischer Entspannung zu erreichen. Mittlerweile gehört die traditionelle thailändische Medizin durchaus auch zur westlichen Heilkunde. Dazu gehören neben der Massage pflanzliche Präparate, Meditation und Ernährung.
In Thailand ist die Thaimassage unter dem Namen Nuad Phaen Boran bekannt. Übersetzt bedeutet der Name „uralte heilsame Berührung“. In zwei Stile unterteilt sich die traditionelle Thaimassage: Nuad des Südens (kräftige Druckmassage) und Nuad des Nordens (wohltuend und weniger hart).
In der Schweiz müssen wir aus rechtlichen Gründen unsere Arbeit in Abgrenzung zur medizinischen Massage als "Wellness-Massage" bezeichnen. Unsere Massagen dienen der Entspannung und des Wohlbehagens.
Traditionelle Thai-Massage im Wat Pho Tempel, Bangkok
Ursprünge und Geschichte
Der Ursprung der traditionellen Thaimassage liegt in Indien. Hier soll der nordindische Leibarzt Jivakar Kumar Bhaccha im 5. Jahrhundert v. Chr. erstmals das Prinzip der „heilsamen Berührung“ entwickelt haben. Als Gründervater der Thai Massage gilt Jivaka Kumar Bhaccha, ein indischer Arzt, der heute noch in Thailand verehrt wird. Er stammte aus Rajagaha, der Hauptstadt des Königreichs Magadha und einem der mächtigsten Staaten Indiens.
Von Indien aus gelangte es mutmaßlich durch buddhistische Mönche nach Südostasien und hat sich mit den bereits vorhandenen lokalen Massageformen in Siam (Thailand) vermischt. Aufgrund der ausgeprägten Handelsbeziehungen mit China ist nicht sicher auszuschließen, ob auch Elemente der chinesischen Medizin in die Thaimassage eingeflossen sind.
Die einzigen schriftlichen Überreste zur Traditionellen Thaimassage existieren auf sogenannten Palmblättern. Sie wurden 1832 von König Rama III. im Tempel Wat Pho (Bangkok) in 60 Steintafeln eingraviert.
Der Theravada-Buddhismus bildete von 1292 unter König Rama Khambeng die Staatsreligion. Unter ihm begann sich die thailändische Medizin mit einem starken buddhistischen Einfluss zu entwickeln. Die Tempel bildeten das Zentrum allen gesellschaftlichen Lebens in Thailand. Ihnen kam deshalb nicht nur eine wichtige gesellschaftliche Stellung zu, sondern auch eine entscheidende Position bei der Etablierung der Medizin.
Nach der Zerstörung nahezu aller medizinischen Texte im Zuge der Vernichtung Ayutthayas wurden die Überreste im Wat Pho 1837 in Marmor graviert. Die Aufzeichnungen beinhalten unter anderem Informationen über die den gesamten Körper durchfliessende Energielinie «Sen». Die Gravuren bestehen aus Zeichnungen, die sowohl die Vorder- als auch die Rückseite des menschlichen Körpers veranschaulichen.
Zu den Kulturen, die Einfluss auf das Entstehen und die Entwicklung der Thai Massage hatten, gehören hauptsächlich zwei Länder: Indien und China. Indien spielte dabei eine herausragende Rolle. Die zentrale Idee, dass der menschliche Körper von «Lom», der Energie, belebt und mobilisiert wird, entstammt dem indischen Modell der Physiologie.
Vermutlich trugen Wandermönche zur Verbreitung der Thai Massage von Indien in Richtung Südostasien und Thailand bei. Mediziner und Mönche am thailändischen Königshof entwickelten die Massage schliesslich weiter.
Innerhalb der Thai Massage entwickelten sich im Laufe der Jahre zwei Stile. Der sogenannte königliche Stil wurde schriftlich festgehalten und in den buddhistischen Klöstern praktiziert. Innerhalb der Familien verbreitete sich hauptsächlich der schamanische Stil, ohne dass eine Dokumentation stattfand. Der schamanische Stil hingegen ist jener, der gewöhnlich verbreitet ist.
Die Wat Pho Schule in Thailand gilt bis heute als die renommierteste Schule, um die Kunst der Thai Massage zu erlernen. Unter der Leitung des thailändischen Königs Bumiphol steht die Wat Pho Schule für herausragende Qualität. Die Lehre findet in einer unverfälschten Form statt, Absolventen gelten international als Therapeuten mit hohem Ansehen.
Erst mit dem aufkommenden Massentourismus in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts drängte die thailändische Behandlungsform auch auf den westlichen Markt. In der Schweiz wird die traditionelle Thai Massage mittlerweile hauptsächlich in Yoga-Zentren, Spas oder privaten Massagepraxen durchgeführt.
Techniken und Prinzipien
Die traditionelle Massage wird in der Regel ohne Öle angewendet und der Patient bleibt während der Behandlung vollständig bekleidet. Dabei liegt er auf einer Matte auf dem Boden.
Zehn Energielinien, die sog. Sip Sen durchziehen nach der ayurvedischen Lehre den Körper als energetisches Netz. Sie sind bei der Thaimassage von zentraler Bedeutung. Sie werden in Abhängigkeit vom erforderlichen Kraftaufwand mit Ellenbogen und Füßen, Handballen, Daumen oder Knien bearbeitet. Auf diese Weise werden die den Druckpunkten und Energielinien zugeordneten innere Organe positiv anregt.
72.000 Energielinien (nadis) durchziehen den menschlichen Körper laut dem System der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda. Für die Thaimassage spielen zehn Linien eine entscheidende Rolle. Mit Druck von Handballen, Daumen, Füßen, Knien und Ellenbogen sowie sanften Dehnungstechniken werden die Energielinien bearbeitet und führen zur ganzheitlichen Entspannung.
Achtsame Berührungen können körperliches Wohlgefühl verleihen, Hebetechniken zu einem Geborgenheitsgefühl führen. Mit Yogapositionen lässt sich das skelettomuskuläre System beeinflussen.
Wudang Tai Chi Basic regelt die Körperhaltung, Atmung und Bewegung. Sanfte, grosszügige Bewegungsabläufe schonen die Gelenke. Tai Chi kann aber auch mit dynamischen und äusserst kraftvollem Verlauf enorme Kräfte und Wirkungen entfalten.
Anwendung verschiedener Techniken bei der Thai-Massage
Anwendungsbereiche und Vorteile
Die Thaimassage setzen wir gegen verschiedene Beschwerden und Leiden ein. Sie kann ohne Zweifel eine gesundheitsfördernde und präventive Wirkung erzielen. Die Traditionelle Thaimassage ist für alle Altersgruppen geeignet. Durch die Anpassungsfähigkeit der angewandten Techniken kann individuell und gezielt auf die Beschwerden und körperlichen Probleme eingegangen werden. Die erste Anwendung kann bis zur einsetzenden, wohltuenden Entspannung leicht schmerzhaft sein.
Aus wissenschaftlicher Sicht dient die Thaimassage dem Anregen des Lymphflusses, der Blutzirkulation und der Entspannung. Durch Dehnungen und Streckungen der Wirbelsäule wird die körperliche Beweglichkeit verbessert. Die Tiefenentspannung aktiviert die vermehrte Durchblutung und die Anregung des Stoffwechsels.
Die Traditionelle Thaimassage ist mit dem buddhistischen Glauben sehr verbunden. Sie wird mit Metta („liebende Güte“) angewendet.
Zusammenfassend bietet die Traditionelle Thai-Massage folgende Vorteile:
- Förderung der Entspannung
- Anregung des Lymphflusses und der Blutzirkulation
- Verbesserung der körperlichen Beweglichkeit
- Aktivierung der Durchblutung und des Stoffwechsels
- Lösung von Blockaden in den Energielinien
Eine typische Behandlung dauert 60-80 Minuten. Für Behandlungen brauchen Sie keine ärztliche Überweisung. Die Therapiekosten werden von den meisten Zusatzversicherungen für komplementäre Heilmethoden übernommen. Wir kombinieren komplementär-medizinische Methoden als individuelle Behandlungs-Kraft-Pakete, um die Effizienz in der Therapie zu steigern.







