Spa Ausbildung, Vergütung und Gehalt in der Schweiz
Der Beruf des/-r Physiotherapeuten / Physiotherapeutin ist äusserst vielfältig und ermöglicht zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen befassen sich dabei mit Bewegung, körperlichen Funktionsstörungen oder Schmerzen und behandeln Menschen jeden Alters mit akuten oder chronischen Krankheiten und Behinderungen sowie nach Unfällen oder zur Prävention.
Im Rahmen der Physiotherapie werden dabei dann geeignete Therapiemassnahmen durchgeführt. Auf der Basis ärztlicher Diagnose und eigener Beobachtung planen Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen ausserdem den Therapieablauf für Klienten/-innen und führen gezielte Einzel- und Gruppentherapien durch, bei denen Übungen mit Geräten, Behandlungen in Form von Atemtherapien und Massagen sowie Elektro-, Wärme- oder Hydrotherapien zum Einsatz kommen.
Dabei beraten Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen ihre Patienten/-innen hinsichtlich der Wirkungsweise sowie geeigneter Hilfsmittel und motivieren diese zu Eigenaktivität und Ausdauer.
Ausbildung zum Physiotherapeuten
Wer sich für eine Tätigkeit als Physiotherapeut / Physiotherapeutin interessiert, muss zunächst ein dreijähriges Studium absolvieren, an welches im Anschluss ein zehnmonatiges Praktikum anschliesst, das zur Berufsbefähigung führt. Studienanwärter/-innen werden zum Physiotherapeutinnen- / Physiotherapeuten-Studium zugelassen, insofern sie die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.
Diese können dabei entsprechend der jeweiligen Hochschule und des dort geltenden kantonalen Rechts variieren. In der Regel beinhalten die Zugangsvoraussetzungen jedoch eine erfolgreich abgeschlossene Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität sowie ein mindestens zweimonatiges Vorpraktikum im Gesundheitswesen.
Daneben spielen auch persönliche Voraussetzungen der Anwärter/-innen eine wichtige Rolle. Eigenschaften wie eine ausgeprägte Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, gute analytische Fähigkeiten und vor allem manuelles Geschick sind hierbei für das Studium und die Ausübung der Tätigkeit als Physiotherapeut / Physiotherapeutin hilfreich.
Das Studium der Physiotherapie geht aufgrund der begrenzten Anzahl an Studienplätzen an den meisten schweizerischen Fachhochschulen mit Zulassungsbeschränkungen einher. Aufgrund dessen müssen alle Studieninteressierten an einer kostenpflichtigen Eignungsabklärung teilnehmen.
An der Berner Fachhochschule umfasst die Eignungsabklärung dabei beispielsweise einen schriftlichen Teil, der sich aus vier Aufgabenfeldern zusammensetzt und vorrangig kognitive Fähigkeiten und Selbstmanagementkompetenzen abfragt sowie einen mündlichen Teil.
Dieser zweite Teil der Eignungsabklärung besteht aus verschiedenen Interviews und einem praktischen Bestandteil. Im mündlichen Prüfungsteil werden hierbei vor allem Berufsabklärung und -motivation, Selbst- und Sozialkompetenzen sowie koordinative, Beobachtungs-, Instruktions- und Kommunikationsfähigkeiten getestet.
Das Vollzeitstudium in Physiotherapie umfasst im Bachelor 180 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) und beinhaltet neben der Wissensvermittlung an der FH auch die Arbeit in der Praxis, welche in Form von Praktika ins Studium integriert ist.
Wie die genaue Ausgestaltung des Physiotherapiestudiums dabei ausfällt, hängt von der gewählten Fachhochschule ab und kann entsprechend variieren.
Für Personen, die bereits bestimmte Abschlüsse im Gesundheitswesen erlangt haben gilt beispielsweise an der Zürcher Hochschule (ZHAW) durch Erbringen eines entsprechenden Nachweises, das zweimonatige Zusatzmodul vor Studienbeginn als erfüllt.
Zu diesen Abschlüssen zählen unter anderem Personen mit einem HF- oder FH-Abschluss wie Ergotherapeuten/-innen, Pflegefachfrauen / Pflegefachmänner und Rettungssanitäter/-innen sowie Menschen mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis (EFZ).
Hierunter fallen zum Beispiel die Fachfrau Betreuung (FaBe) und Gesundheit (FaGe) sowie die Medizinische Praxisassistentin (MPA).
Das Physiotherapie-Studium beinhaltet je nach Fachhochschule verschiedene Studienmodule und variiert daher inhaltlich je nach FH. Durch die Akkreditierung der Studiengänge nach dem GesGB und der Verordnung des Eidgenössischen Departement des Inneren (EDI) werden jedoch allgemein konkrete Kompetenzen für den Bachelorstudiengang in Physiotherapie festgelegt.
Angehende Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen müssen im Rahmen des Studiums daher alle Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt bekommen, die zur fachgerechten Beratung, Begleitung und Behandlung von Klienten/-innen notwendig sind.
Daneben erlangen Absolventen/-innen Kompetenzen in der Diagnostik und Prognostik. Hierzu zählt beispielsweise die Durchführung von Bewegungs-, Funktions- und Schmerzanalysen.
Weitere wichtige Kompetenzen, die Studenten/-innen demnach ebenfalls während des Studiums erlernen sollen, betreffen die Kommunikation, die Wissens- und Befundvermittlung sowie unter anderem die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Bereiche Berufsethik und -pflichten.
Zu den Studieninhalten zählen je nach FH neben den Grundlagen der Physiotherapie auch Rehabilitationswissenschaften, Anatomie, Orthopädie und Innere Medizin sowie Neuromotorik, Sensorik und Geriatrie.
Zudem bilden sich die angehenden Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen beispielsweise in den Gebieten der Erfassung klinischer Phänomene und Problemstellungen sowie dem demografischen Wandel, gesundheitspolitischen Themen und Gesundheitsökonomie weiter.
Auch Aspekte wie Projektmanagement, Problemlösungen und Vernetzung sowie Reflexion können Teil des Studiums sein.
Studieninhalte im Überblick
Hier eine Übersicht über die Inhalte im Studium:
- Anatomie und Biomechanik
- Physiologie und klinisches Basiswissen
- Patientenbasierte Erfahrung und Praxis
- Haltung und Bewegung
- Innere Medizin
- Wissenschaftliches Arbeiten
- Gesundheitsförderung in der Physiotherapie
- Rehabilitationswissenschaften
- Orthopädie
- Neuromotorik
- Sensorik und Geriatrie
Die Dauer des Physiotherapie-Studiums beträgt je nach FH in Vollzeit mindestens drei Jahre. Je nach Umfang der abzuleistenden praktischen Zusatzmodule kann sich die Studiendauer dabei auf insgesamt vier Jahre verlängern. Der schulische Teil der Ausbildung wird hierbei an der jeweiligen FH absolviert.
Studierende tragen nach erfolgreichem Abschluss des Physiotherapie-Studiums den offiziellen Titel „Bachelor of Science in Physiotherapie“.
Im Rahmen des Abschlusses müssen die angehenden Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen dabei bei der Erstellung ihrer Bachelor-Thesis ein fachspezifisches Thema anhand von wissenschaftlichen Methoden erarbeiten.
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums stehen den Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen verschiedene Möglichkeiten offen.
Kosten und Finanzierung der Ausbildung
In der Regel wird das Studium zum/-r Physiotherapeuten / Physiotherapeutin selbst nicht vergütet. Für die abzuleistenden Praktika kann jedoch ein Lohn gezahlt werden, dessen Höhe vom jeweiligen Praktikumsbetrieb festgelegt wird.
Allgemein erhöht sich dieser dabei entsprechend des jeweiligen Studienjahrs und kann zwischen 900 Schweizer Franken in den ersten Studienjahren und 1‘300 bis 1‘900 Schweizer Franken während des abschliessenden Zusatzmoduls nach der Regelstudienzeit betragen.
In vielen Fällen fallen an den schweizerischen Hochschulen für die Studenten/-innen ausserdem Studien- und Prüfungsgebühren sowie weitere Kosten rund um das Studium an. Wer sich dafür entscheidet, als Physiotherapeut / Physiotherapeutin tätig werden zu wollen, muss daher zunächst einmal in den Traumberuf investieren.
Die Anmeldegebühren für das Studium können demnach einmalig zwischen 100 bis 250 Schweizer Franken betragen. Schweizer Studenten/-innen können jedoch während ihres Studiums einmalige oder wiederkehrende Unterstützungsbeiträge zur finanziellen Entlastung beantragen.
Hierbei wird zwischen Stipendien, die nicht zurückbezahlt werden müssen, und Darlehen, die nach dem Abschluss der Ausbildung zurückzubezahlen sind, unterschieden.
Gehaltsaussichten für Physiotherapeuten
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Der durchschnittliche Lohn als Physiotherapeut / Physiotherapeutin liegt bei 68´814 Schweizer Franken brutto im Jahr. Dies entspricht einer monatlichen Vergütung von 5´743 Schweizer Franken.
Dabei wird der Lohn von unterschiedlichen Faktoren, wie Kanton, Alter und Geschlecht beeinflusst. Insbesondere zwischen den Kantonen bestehen dabei erhebliche Lohnunterschiede.
In Graubünden erhalten Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen beispielsweise mit 76‘707 Schweizer Franken im Durchschnitt die beste Vergütung. Darauf folgen Appenzell Ausserrhoden mit rund 73‘846 Schweizer Franken und Basel-Landschaft mit etwa 72´486 Schweizer Franken.
Lohn nach Kanton
Die Löhne variieren je nach Kanton, abhängig vom lokalen Arbeitsmarkt und den Branchentrends.
- Aargau: Durchschnittslohn CHF 65'520
- Bern: Durchschnittslohn CHF 55'800
- Genf: Durchschnittslohn CHF 52'800
- Luzern: Durchschnittslohn CHF 68'500
Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Die Haupttätigkeit von Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen ist die Arbeit an und mit einem/-r Patient/-in. Dabei sind sie nicht nur für das vorbeugen von Belastungsschäden und die Behandlung akuter Verletzungen, sondern auch für die Rehabilitation nach Krankheiten und Operationen zuständig.
Bevor Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen mit der Behandlung von Klienten/-innen beginnen, führen sie zunächst eine vollständige Anamnese durch. Dafür prüfen diese die klinische Vorgeschichte der Patienten/-innen, lesen ärztliche Weisungen und kontrollieren alle wichtigen ärztlichen Unterlagen.
Danach führt man als Physiotherapeut / Physiotherapeutin Untersuchungen und Tests durch, um die physischen und motorischen Fähigkeiten des/-r Klienten/-in zu diagnostizieren.
Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen verfügen über eine grosse Anzahl unterschiedlicher Behandlungen und Übungen, die sie anwenden können. Auch die Kältetherapie zur Behandlung bestimmter Körperzonen gegen Entzündungen ist eine mögliche Anwendung im Rahmen der Physiotherapie.
Zum Berufsalltag eines/-r Physiotherapeuten / Physiotherapeutin zählt zudem die Fortschrittsüberwachung sowie die Anpassung des Rehabilitationsplans von Patienten/-innen.
Werden die vorgesehenen Ergebnisse nicht erreicht, nimmt man als Physiotherapeut / Physiotherapeutin entsprechende Änderungen an dem jeweiligen Behandlungsprogramm vor, passt die Behandlungen an und schlägt gegebenenfalls neue Therapien vor.
Sämtliche Massnahmen werden dabei für eine stets aktuelle Übersicht in die klinischen Unterlagen der Klienten/-innen eingetragen.
Zu den weiteren Aufgaben von Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen gehören auch administrative Tätigkeiten. So dokumentiert man zum Beispiel die Befunde und den gesamten Therapieverlauf eines/-r Klienten/-in.
Die Dokumentation dient hierbei der Erfolgskontrolle, garantiert die lückenlose Behandlung bei Abwesenheit und ist Basis für die Berichte an Ärzte/-innen und Versicherungen.
Spezialisierung und Weiterbildung
Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen stehen in ihrem Berufsfeld eine Vielzahl von Spezialisierungsmöglichkeiten und Fachbereichen zur Auswahl. Wer die Karriereleiter hoch hinauf klettern möchte, dem/der stehen als Physiotherapeut / Physiotherapeutin vielfältige Formen der Weiterbildung offen.
So bietet sich vor allem eine Spezialisierung auf bestimmte Arbeitsgebiete wie zum Beispiel Rheumatologie, Orthopädie und Chirurgie oder auch Neurologie an.
Weiterhin können sich Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen auf das Gebiet der Osteopathie spezialisieren. Osteopathen/-innen arbeiten verstärkt mit ihren Händen an Klienten/-innen und untersuchen das Gewebe des Körpers, um Bewegungseinschränkungen zu entdecken.
Eine Spezialisierung zum Sportphysiotherapeuten als weiter Möglichkeit ist vor allem dann interessant, wenn man ausschliesslich mit Sportlern/-innen zusammenarbeiten möchte.
Arbeitsbedingungen und Karrierechancen
Als Physiotherapeut / Physiotherapeutin arbeitet man mit jedem/-r Patienten/-in nach einem festen Behandlungsplan und vergibt entsprechend geregelte Termine. Dennoch gibt es viele, überwiegend berufstätige Patienten/-innen, die die frühen Morgentermine bevorzugen oder erst nach der Arbeit die Physiotherapie wahrnehmen können.
Um die Stosszeiten abzudecken, sind daher Modelle mit versetzten Arbeitszeiten heute nicht unüblich. Auch Teilzeit-Arbeit ist in diesem Zusammenhang denkbar und ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Viele ausgebildete Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen machen sich mit einer eigenen Praxis selbstständig. Darüber hinaus sind Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen in Kliniken oder Spitälern, Rehabilitations- und Behinderteneinrichtungen sowie in freien physiotherapeutischen Praxen tätig.
Auch in Altenheime, betriebsärztlichen Einrichtungen und Lehreinrichtungen kann gearbeitet werden. Dort übt man den Beruf in erster Linie in Behandlungsräumen und in Patientenzimmern, sowie in Sporthallen, Gymnastikräumen, Fitnessstudios oder Schwimmbädern aus.
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