Fußmassagegerät Test: Welches Gerät sorgt für Entspannung?
Ein entspannendes Bad soll den Stresslevel senken, doch oft ist das Gegenteil der Fall. Eine wärmende Fußmassage hingegen verspricht Entspannung pur, während man gemütlich auf dem Sofa sitzt. Um das passende Gerät für künftige Serienabende zu finden, wurden drei Modelle aus unterschiedlichen Preisklassen getestet.
Dabei wurden folgende Geräte getestet:
- Fusssprudelbad von Beurer
- Foot Bath Spa von Rio
- oFlexiSpa Fussdampfbad von Naipo
Fusssprudelbad von Beurer
Beurers Fusssprudelbad ist das günstigste Modell in diesem Vergleichstest. Während es optisch anspricht, lassen andere Aspekte zu wünschen übrig. Zum Beispiel die Einstellungsmöglichkeiten. Einstellung 1 (Vibration + Infrarot) ist unspektakulär, aber noch relativ leise. Schalte ich in die nächste Stufe hoch (Wärme + Sprudelmassage), tönt es, als sässe ich in einem Flugzeug, das jeden Augenblick abhebt. Eine Serie schauen oder entspannen? Keine Chance! Dasselbe gilt für Stufe 3 (Wärme + Sprudel- und Vibrationsmassage + Infrarotlicht).
Der Wasserbehälter ist (zu) knapp bemessen. Bis zur Maximum-Markierung gefüllt, das sind circa vier bis fünf Zentimeter Tiefe, schwappt das Wasser bereits bei kleinen Bewegungen über den Beckenrand auf den Boden. Weniger Wasser einfüllen ist keine Option, weil ich möchte, dass mir das Wasser bis zu den Knöcheln reicht. Immerhin: Das Gerät lässt sich wegen der geringen Tiefe sehr gut verstauen.
Die vier Massagerollen drehen sich nicht von selbst. Den sogenannten «Massageeffekt» muss ich mir selbst erarbeiten (von wegen Entspannung), indem ich meine Füsse über die Massagerollen gleiten lasse. Automatisiert ist hier nichts. Auch die Vorrichtung für die drei Pediküre-Aufsätze enttäuscht. Sie rotiert nicht und befindet sich im hinteren Beckenbereich über dem Wasserspiegel, also im Trockenen. Sobald ich meine Füsse an den Aufsätzen reiben möchte, tropft das Wasser auch hier über den Beckenrand auf den Boden. Die Aufsätze hätte sich Beurer sparen können. Zumindest finde ich ihre Halterung zum Aufbewahren praktisch. Sie lässt sich ans Gerät hängen.
Beurer macht keine konkrete Angabe zur Maximaltemperatur, sondern weist lediglich darauf hin, dass ich warmes Wasser einfüllen soll. Die Wärmefunktion dient in erster Linie dazu, so vermute ich, die anfänglich eingefüllte Wassertemperatur zu halten. Wozu das Infrarotlicht gut ist, erfahre ich erst auf Anfrage bei Beurer: «Durch das wohltuende Infrarotlicht wird die Durchblutung gefördert und die Reflexzonen werden stimuliert.» Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Es klingt aber verdächtig nach Marketing-Blabla. Zum Reinigen muss ich das Gerät nach dem Ausleeren nochmals eine Minute im Sprudel-Modus laufen lassen. Dadurch trocknen die Luftleitungen.
Zwischenfazit: Beurers Modell ist wie ein Welpe, der viel Aufmerksamkeit braucht, Energie raubt und uns daran hindert, zur Ruhe zu kommen.
Foot Bath Spa von Rio
Im Vergleich mit Beurers Produkt fühlt sich das Modell von Rio für meine Füsse wie ein Upgrade aus der zweiten in die erste Klasse an. Elektrische Rollen, ein tiefes Becken, das einen doppelt so hohen Wasserstand erlaubt, ein Serien-Marathon-tauglicher Lärmpegel und eine genaue Temperaturregulierung sind die Features, die mir positiv auffallen.
Das Foot Bath Spa ist rein optisch klobig und auffällig. Diese Details machen das aber wieder wett: Ein Henkel zum Ausklappen, was den Transport vom Wasserhahn zum Sofa und wieder zurück stark vereinfacht und eine Ausgussvertiefung am hinteren Rand, welche ein überschwemmungsfreies Ableeren ermöglicht.
Die Stelle, an der ich die Extra-Aufsätze anbringe, ist klüger gewählt als bei Beurer. Die Vorrichtung sitzt in der Mitte und hält sie bei maximaler Füllmenge unter Wasser. Dennoch zweifle ich auch hier an der Nützlichkeit der starren Aufsätze. Dafür sind sie zu klein und starr. Eine manuelle Anwendung von Bimsstein und Co. dürfte wesentlich bessere Resultate erzielen. Die Aufsätze hätte sich Rio sparen können.
Im Gegensatz zu Beurer erklärt Rio auf Anfrage die Funktion der roten LED-Lämpchen wie folgt: «Die roten Lichter haben keine Funktion und dienen nur dem Design/Dekoration.» Wieso dann nicht weglassen und das Gerät günstiger anbieten? Minuspunkte gibt's auch für den deutschen Stecker, den ich erst mal umgehen musste und für die Massagerollen, die sensibel auf Druck reagieren. Etwas nervig ist die schwer erkennbare, durchsichtige Minimum- und Maximum-Kennzeichnung am Beckenrand. Eine weisse Markierung wäre besser gewesen.
Zwischenfazit: Nach einem stressigen Tag fühlt sich das Foot Bath Spa im Vergleich zu Beurer wie eine tröstende Umarmung an, die tatsächlich auf unsere Bedürfnisse eingeht.
oFlexiSpa Fussdampfbad von Naipo
Designbegeisterte werden Naipos Modell vermutlich den beiden anderen vorziehen. Mir persönlich sieht das teuerste Modell unseres Tests etwas zu gewollt fancy aus. Dafür fügt es sich nahtlos in jedes Interieur und besitzt auf der Unterseite eine spezielle Vorrichtung, um die ich das Kabel wickeln kann. Neben der Optik unterscheidet sich dieses Gerät auch in einem anderen Punkt deutlich von den anderen: Es arbeitet mit Dampf statt mit einem Wasserbad. Dazu fülle ich vor dem Gebrauch einen kleinen Kunststoffbehälter mit Wasser und setze ihn in die Trennwand zwischen linkem und rechtem Fuss ein.
Wählen kann ich zwischen drei Dampfstufen, einer Massagefunktion und drei Timing-Optionen. Die Massagesohlen lassen sich zur Reinigung herausnehmen und sind mit je zwei rotierenden Elementen ausgestattet, die sich abwechselnd in die eine und dann in die andere Richtung drehen. Dadurch sticht Naipos Gerät in Sachen Massage hervor: Sie ist kräftiger und der klare Fokus des Geräts. Hier kann ich zwischen zwei Stufen wählen, die sich aber nicht stark voneinander unterscheiden. Ausserdem ist es von allen Modellen das leiseste.
Als unangenehm empfinden Manuel und ich gleichermassen die Dampfabgabe. Die heizt unseren Zehen zeitweise selbst auf der tiefsten Stufe zu sehr ein. Um dem Dampfstrahl zu entkommen, platziere ich meine kleinen Füsse immer wieder neu. Manuel hingegen hat diesen Spielraum nicht und muss seine Füsse anheben, um die Hitze zu ertragen. Gut gemeint, aber nicht wirklich praktisch ist die Dampfabdeckung. Sie soll dafür sorgen, dass der Dampf nicht einfach entweicht. Leider rastet die Abdeckung nicht ein und fällt schon bei kleinen Bewegungen ab.
Eine Anzeige am Bedienfeld sagt mir, ob Wasser nachgefüllt werden muss. Nach der Anwendung kann ich über einen Knopf das Wasser aus dem kleinen Tank in ein Ausziehfach abfliessen lassen und dieses ausschütten. So lässt sich Naipos Gerät - auch dank der herausnehmbaren Massagesohlen - am einfachsten reinigen.
Zwischenfazit: Wenn Rio einer tröstenden Umarmung gleichkommt, dann ist Naipo der kompromisslose, heisse Masseur, der deinen verspannten Füssen den Tarif durchgibt. Ob du nun willst oder nicht.
Hier eine tabellarische Übersicht der getesteten Geräte:
| Gerät | Masse | Kabellänge | Max. Wassertiefe | Lieferumfang | Funktionen |
|---|---|---|---|---|---|
| Fusssprudelbad von Beurer | 38 x 35 x 18cm | 190cm | 5cm | Fussbad, Gebrauchsanweisung und Halterung für 3 Aufsätze: Massage, Bürste und Bimsstein | 3 Kombioptionen: Vibration + Infrarot, Wärme + Sprudelmassage, Wärme + Sprudel- und Vibrationsmassage + Infrarotlicht |
| Foot Bath Spa von Rio | 43,5 x 37,5 x 24,5cm | 164cm | 10cm | Fussbad, Gebrauchsanweisung, 3 Aufsätze: Massage, Bürste und Bimsstein | Temperatureinstellungen zwischen 35 und 50 °C, Rotlicht-LEDs, Wassersprudeldüse, elektrische Rollenmassage, Timer |
| oFlexiSpa Fussdampfbad von Naipo | 34 x 34 x 28cm | 182cm | - | Fussdampfbad, Gebrauchsanweisung, 2 Massagepedale, Dampfgehäuseabdeckung | 3 Dampfstufen, elektrische Massage, Timer |
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