Massage gegen Fettpolster: Wirksamkeit und Behandlungsansätze
Jedes Jahr investieren viele Frauen viel Zeit und Mühe in Cremes, Peelings und Massagen, um Cellulite zu bekämpfen. Doch oft sind die Ergebnisse enttäuschend. Die Wissenschaft erklärt, dass Cellulite hauptsächlich Frauen betrifft, wobei Schätzungen zufolge 80-98% der Frauen über 20 Jahre betroffen sind.
Cellulite, oft als Orangenhaut bezeichnet, ist eine normale Hauterscheinung und keine Krankheit. Sie tritt auf, wenn das Bindegewebe in der Unterhaut geschwächt ist, was dazu führt, dass sich Fettzellen durchdrücken und Dellen auf der Hautoberfläche sichtbar werden.
Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Cellulite, die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsmethoden und gibt praktische Tipps, wie Sie Cellulite mit einfachen Mitteln bekämpfen können.
Verschiedene Stadien der Cellulite.
Ursachen von Cellulite
Die Ursachen von Cellulite sind vielfältig. Hormone spielen eine wesentliche Rolle, da sie bei Frauen ein dehnbares Bindegewebe fördern, das für die Ausdehnung von Bauch und Becken während der Schwangerschaft notwendig ist. Dieses schwächere Bindegewebe führt jedoch auch dazu, dass Fettzellen sich leichter abzeichnen.
Frauen speichern Fett bevorzugt direkt unter der Haut an Po und Oberschenkeln. Die Ober- und Lederhaut ist dort dünner, und die Fettzellen sind in der Regel größer. Mit zunehmendem Alter und vermehrter Fetteinlagerung wird der Orangenhaut-Effekt sichtbarer.
Weitere Faktoren, die Cellulite begünstigen:
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- Hoher Körperfettanteil
- Genetische Veranlagung
- Schlechte Durchblutung
- Schwaches Bindegewebe
Was hilft gegen Cellulite?
Es gibt kein Wundermittel gegen Cellulite, aber verschiedene Maßnahmen können das Hautbild verbessern. Eine fettarme, gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport sind entscheidend, um den Körperfettanteil zu reduzieren und die Muskeln zu definieren. Die Stiftung Warentest empfiehlt zudem, die Durchblutung anzuregen, beispielsweise durch Wechselduschen oder Cellulite-Massagen mit einer Bürste.
Oft wird vergessen, dass Zigaretten und Alkohol die Durchblutung und das Bindegewebe schwächen können. Koffeinhaltige Anti-Cellulite-Kosmetika können ebenfalls helfen, da Koffein Fett schmelzen und Erscheinungen von Cellulite mindern kann.
Die wichtigsten Maßnahmen gegen Cellulite:
- Fettarme, gesunde Ernährung
- Regelmäßiger Sport (Laufen, Schwimmen, Radfahren, gezielte Workouts)
- Anregung der Durchblutung (Wechselduschen, Massagen)
- Vermeidung von Zigaretten und Alkohol
- Koffeinhaltige Kosmetika
Die Rolle von Massagen bei der Cellulite-Behandlung
Massagen, insbesondere Lymphdrainagen, können helfen, Wassereinlagerungen abzuführen und die Fettpolster zu verkleinern. Dadurch kann sich das Hautbild verbessern. Allerdings ist eine regelmäßige Anwendung notwendig, um langfristige Erfolge zu erzielen.
Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Die Wirksamkeit der Lymphdrainage als Therapiemethode ist umstritten. Studien zeigen gemischte Ergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit der Manuellen Lymphdrainage im Vergleich zu einer umfassenderen Behandlung. Es wird empfohlen, eine komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) anzuwenden, die neben der Lymphdrainage auch Bandagierung, Übungen und Hautpflege umfasst.
Studien zeigen, dass Manuelle Lymphdrainage allein keine langfristigen Verbesserungen bei Lipödemen bringt. Eine umfangreichere Therapie wie die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE), die auch Bewegungstherapie und Ernährungsberatung einbezieht, wird empfohlen.
Endermologie (LPG)
Die Endermologie (LPG) ist eine Saug-Roll-Massage, bei der die gesamte Unterhaut bis zur Muskelfaszie eingesaugt und kräftig durchmassiert wird. Durch die spezielle Saug-Roll-Massage produzieren die Fibroblasten wieder vermehrt Kollagen und Elastin, die Haut strafft sich. Diese Behandlungskombination macht Endermologie so einzigartig, denn die Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die obersten Schichten der Haut, sondern reicht tief bis auf die Muskelfaszie herab.
Die Kombination aus der speziellen Art der tiefen Massage bis zur Muskelfaszie führt zu einer Lymphdrainage, wie sie manuell nie erreichbar ist. Die gesamte Behandlung ist angenehm, und viele Kunden entspannen sich total. Die Wirkung der Endermologie-Technik ist einzigartig: In der Regel spüren Patientinnen schon nach wenigen Behandlungen die ersten Erfolge.
Wirkungen der Endermologie:
- Anregung der Lymphe
- Aktivierung der Fibroblasten
- Straffung des Bindegewebes
- Veränderung der krankhaften Fettzellen
Die Behandlung sollte ein- bis zweimal in der Woche durchgeführt werden und dauert ca. 35-40 Minuten. Dabei wird ein spezieller Strumpfhosen-Anzug getragen. Für ein optimales, langanhaltendes Ergebnis sind zu Beginn 10-12 Behandlungen notwendig. Danach benötigt es nur noch eine Behandlung pro Monat, um das Ergebnis zu halten.
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Fett-weg-Spritze und Fettabsaugung
Die Fett-weg-Spritze wird oft als eine effektive Methode zur Behandlung von Cellulite beworben, basierend auf der Fähigkeit, kleinere Fettpolster gezielt zu reduzieren. Durch die Injektion eines Wirkstoffs direkt in die betroffenen Bereiche soll das Fettgewebe aufgelöst und das Erscheinungsbild der Haut verbessert werden. Die Effektivität der Fett-weg-Spritze kann jedoch variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der individuellen Beschaffenheit der Fettpolster und der allgemeinen Hautbeschaffenheit der Patienten.
Die Fett-weg-Spritze und die Fettabsaugung (Liposuktion) zielen beide darauf ab, unerwünschte Fettdepots zu reduzieren, doch die Methoden und Risiken unterscheiden sich deutlich. Die Ergebnisse der Fett-weg-Spritze sind oft erst nach mehreren Behandlungen sichtbar und können variieren, während die Fettabsaugung sofort sichtbare und dauerhafte Ergebnisse liefert.
Vergleich: Fett-weg-Spritze vs. Fettabsaugung
| Methode | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Fett-weg-Spritze | Minimal-invasiv, schmerzarm | Ergebnisse erst nach mehreren Behandlungen sichtbar, variierende Effektivität |
| Fettabsaugung | Sofort sichtbare und dauerhafte Ergebnisse | Invasiver Eingriff, höhere Kosten, mögliche Risiken |
Kritische Betrachtung von Anti-Cellulite-Produkten
Laut Stiftung Warentest hat keine der in 2009 getesteten Produkte irgendeine sichtbare Auswirkung auf die Cellulite gehabt. Durch Placebotests wurde klar, Anti-Cellulite-Crèmes wirken nicht besser, aber auch nicht schlechter als eine gewöhnliche Bodylotion. Sie machen die Haut fühlbar sanfter und geschmeidiger, durchdrückende Fettpolster können aber auch Sie nicht wegzaubern.
Die Dermatologin Tatjana Pavicic von der Universität München sieht zusätzlich durchaus Chancen für Anti-Cellulite-Kosmetika, die Koffein enthalten. Jedoch gelte dies nur für zweiprozentige Koffeincreme, weil sie in Liposomen verpackt tatsächlich in das Fettgewebe gelange. Wer sicher sein will, dass seine Koffein-Creme zweiprozentig ist, sollte sich in der Apotheke erkundigen, rät Pavicic.
Einfache Tipps zur Bekämpfung von Cellulite
Auch wenn es kein Wundermittel gibt, lassen sich mit einfachen Mitteln das Hautbild jedoch meist verbessern. Hier sind einige Tipps:
- Bewegung: Fördert den Muskelaufbau und den Fettabbau.
- Massagen: Bestimmte Massagetechniken sollen ebenfalls die Durchblutung anregen und das Bindegewebe straffen.
- Wechselduschen: Können ebenfalls sinnvoll sein. Beim Abduschen der Beine sollte dann regelmäßig zwischen warmem und kaltem Wasser gewechselt werden.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich wichtig für eine langfristige Gesundheit und ein schönes Hautbild. So kann sie nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern sich auch positiv auf die Durchblutung und das Bindegewebe auswirken.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Zwei Liter Wasser (oder ungesüßte Tees) am Tag sind in vielen Fällen eine gute Idee.
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