Lymphdrainage-Massagegerät für den Arm: Test, Anwendung und Vorteile
Lymphdrainagegeräte werden zur Behandlung unterschiedlicher lymphatischer und venöser Erkrankungen angewendet. Dazu gehören das Lymphödem, das Lipödem, venöse Schwellungen, Hautveränderungen inkl. Ulcus cruris venosum (offenes Bein) bei chronischer venöser Insuffizienz (CVI), sowie die Thromboseprophylaxe bei immobilen Patienten. Weniger bekannte Indikationen sind die Osteoporoseprävention, Therapie nach Achillessehnenverletzungen und bei Morbus Sudeck.
Ein Lymphödem tritt dann auf, wenn die Transportkapazität des lymphatischen Systems verringert ist. Das kann aufgrund einer Fehlanlage, aber auch nach einer Verletzung der Lymphgefässe (z.B. durch Operation, Unfall) der Fall sein. Die interstitielle Flüssigkeit wird nicht mehr in ausreichender Menge abtransportiert, weshalb es zu einer vorerst weichen Schwellung (Ödem) kommt, die sich später Aufgrund von Eiweisseinlagerungen verhärten kann.
Lymphdrainagegeräte werden zur apparativen intermittierenden Kompressionstherapie (AIK) eingesetzt. Über eine mehrkammerige Manschette wird Druck ans Bein oder den Arm appliziert. Die Manschette des Lymphdrainagegeräts wird in regelmässigen Abständen aufgepumpt. Dieser äussere Druck wirkt ähnlich wie die Muskelpumpe. Die Gefässe werden „ausgepresst“.
Flüssigkeit im interstitiellen Raum lässt sich durch Druckapplikation verschieben. Lymphgefässe weisen Klappen auf. Der zwischen zwei Klappen liegende Gefässabschnitt ist mit Muskeln versehen, die den Lymphfluss antreiben. Diese sogenannten Lymphherzen (Lymphangion) ziehen sich 6-12 Mal pro Minute zusammen.
Bei den meisten Lymphdrainagegeräten lässt sich der Druck einstellen. Das Spektrum unterscheidet sich je nach Hersteller, beträgt aber in der Regel zwischen 20 und 250 mmHg. Untersuchungen legen nahe, dass der ideale Behandlungsdruck bei ca.40-60mmHg liegt. Idealerweise wird die Behandlung mit einem niedrigen Druck begonnen und die Intensität langsam gesteigert. So lässt sich die persönliche Idealeinstellung ermitteln.
Lymphdrainagegeräte werden mit verschiedenen Manschetten angeboten. Üblicherweise bieten die Hersteller Arm- und Beinmanschetten an. Wie viele einzelne Kammern diese ausweisen müssen ist nicht abschliessend geklärt. Auf der Illustration rechts ist eine typische 4-Kammer-Manschette für den Arm abgebildet.
Anwendung und Dauer der Lymphdrainage
Wie lange eine apparative Lymphdrainage dauert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Manche Patienten können bereits in einer 10-minütigen Behandlung die gewünschte Entlastung erreichen, andere bevorzugen eine halbstündige Therapie. Die Therapiedauer kann sich ausserdem verlängern, wenn mehrere Extremitäten behandelt werden müssen.
Die apparative Lymphdrainage wird in verschiedenen Arztpraxen und Physiotherapien angeboten. Eine Alternative sind Geräte für die private Anwendung zu Hause (z.B. VASOprime wave4). Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Anwendung zu Hause zu empfehlen. Die Kosten für die Anschaffung eines Gerätes sind bereits nach wenigen Monaten gedeckt.
Wichtige Hinweise zur Anwendung
Die Anwendung eines Lymphdrainagegerätes darf keine Schmerzen verursachen, sie wären ein Hinweis auf einen zu hohen Druck oder eine unsachgemässe Anwendung. Bei der Anwendung eines Lymphdrainagegeräts sollte man sich immer an die Angaben des Herstellers halten. Im Normalfall können unter der Manschette die Kompressionsstrümpfe (Achtung: Therapiedruck verringern), oder ein bequemes Kleidungsstück, z.B. eine leichte Trainingshose ohne Knöpfe und Reisverschluss getragen werden.
Geräte zur apparativen intermittierenden Kompressionstherapie (Lymphdrainagegeräte) sind auf der MiGeL Liste mit der Positions-Nr. 17.20.01.01.3 aufgeführt. Der Vergütungsbetrag liegt bei 1.85 Miete/Tag. Das bedeutet, die Miete eines Lymphdrainagegeräts muss von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden, wenn ein ärztliches Rezept vorliegt. Limitation: Die Krankenkasse übernimmt die Mietkosten für höchstens drei Monate (Testphase). Eine Abrechnung des Betrags über die Zusatzversicherung ist nicht zulässig. Ab dem 1. April 2019 ist auch die Kostenübernahme bei einem Kauf möglich.
Erfahrungsbericht:
Seit 2 Jahren leide ich an einem Lymphödem. Da die manuelle Lymphdrainage für mich eine rechte (zeitliche) Belastung darstellt, habe ich nach einer Alternativen gesucht und bin auf die AIK gestossen. Vorher habe ich noch nie etwas von Lymphdrainage-Geräten gehört und war deshalb nicht sicher, ob es das Richtige ist für mich. Aus diesem Grund habe ich mich telefonisch beraten lassen. Die Beratung hat ergeben, dass sich die AIK grundsätzlich für mich eignet und der nächste Schritt war die Anschaffung des Lymphdrainage-Geräts. Ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit der AIK gemacht und war deshalb etwas verunsichert, ob ich mit der Therapie dann auch wirklich zufrieden bin. Deshalb habe ich mich vorerst für die Miete des VASOprime Geräts entschieden.
Bereits am Tag nach der Bestellung habe ich das Lymphdrainage-Gerät per eingeschriebener Fragile-Post erhalten. Mein erster Eindruck war schon einmal positiv, da das VASOprime Gerät in einer handlichen Schachtel mit Tragegriff daherkommt. Zu meiner freudigen Überraschung macht die Verpackung auch keinen medizinischen Eindruck, da fühlt man sich gleich ein bisschen weniger krank 😉 Beim Öffnen der Schachtel findet man als erstes die Manschette, welche eine schöne Farbe und eine angenehme Oberfläche hat. Darunter befindet sich das eigentliche Lymphdrainage-Gerät, das zusätzlich in einer Styroporhülle verpackt ist.
Wie schon die Verpackung, macht auch das Gerät selbst einen tollen Eindruck. Die Form ist sehr modern und erinnert mehr an ein iPhone als an ein Gesundheitsprodukt. Auch von der Grösse und dem Gewicht des Lymphdrainage-Geräts war ich überrascht. Vor der ersten Anwendung habe ich die Anleitung durchgelesen, die soweit verständlich geschrieben und mit Bildern sinnvoll illustriert ist. Der Aufbau des Geräts ist aber sehr einfach und wäre auch ohne Anleitung problemlos zu bewältigen. Die Schläuche der Manschette werden mit einem einzigen Stecker auf der Seite des Geräts eingesteckt.
Die Beinmanschette anzuziehen war am Anfang etwas umständlich, da der Reisverschluss ganz vorne an der Fussspitze beginnt. Es ist auch möglich, den Reissverschluss bis über den Fuss zu schliessen, bevor die Manschette übergestreift wird. Die erste Therapie habe ich für 10 Minuten im Modus B mit einem Druck von 20mmHg durchgeführt. Obwohl mir mein Lymphdrainage-Therapeut gesagt hat, die Lymphdrainage-Geräte seien unangenehm, konnte ich in meinem Test nichts dergleichen feststellen. Im Gegenteil, die Anwendung ist sehr angenehm und ich kann mich dabei richtig gut entspannen. Ein weiterer Vorteil des Lymphdrainage Gerätes ist, dass man für die Therapie die Kompressionsstrümpfe anbehalten kann.
Bei der ersten Anwendung konnte ich nur eine minimale Entstauung feststellen, was wohl auch an der kurzen Therapiedauer gelegen hat. In den ersten Wochen, in denen ich das Lymphdrainage-Gerät getestet habe, konnte ich die Therapiedauer und den Druck immer wieder etwas erhöhen, bis ich die für mich optimalen Einstellungen gefunden hatte. Heute führe ich die apparative Lymphdrainage 3 Mal pro Woche für 30 Minuten mit 40mmHg durch. Nach meinem Test kann ich sagen, dass ich mit dem VASOprime wave4 voll und ganz zufrieden bin. Die Therapie ist sehr angenehm und wirkt sehr gut. Auch wenn die manuelle Lymphdrainage durch das Lymphdrainage Gerät nicht vollständig ersetzt werden kann, möchte ich es nicht mehr missen. Ich werde das Gerät auf jeden Fall kaufen und anscheinend wird der Mietpreis sogar dem Kaufpreis angerechnet.
«Kassensturz»-Test von Nackenmassagegeräten
Die Zahlen sind alarmierend: Zwei Drittel aller Beschäftigten an Büroarbeitsplätzen klagen über Muskelverspannungen an Nacken, Schultern und Rücken. Abhilfe versprechen die Hersteller elektrischer Massagegeräte. Alle geloben eine tiefenwirksame Muskelmassage und Entspannung in kurzer Zeit. «Kassensturz» lässt vier der meistverkauften Rückenmassagegeräte und vier Nackenmassagegeräte aus dem Detail- und Online-Handel von einer professionellen Jury testen.
Das Wichtigste vorweg: «Diese Geräte dürfen nur von gesunden Menschen verwendet werden. Menschen mit Rückenleiden können sie schaden», betont die Jury. In den Anleitungen werde dies auch so kommuniziert. Die Jury bewertet die Geräte im Praxistest anhand 24 verschiedener Kriterien, unterteilt in Massagewirkung und Materialqualität. Darunter: Wie gut wirken die Geräte? Wie einfach ist die Bedienung?
Ungenügend bei den Nackenmassagegeräten ist das Beurer MG148, bestellt bei Fust.ch für 63.90 Franken. Es bekommt die Note 3,7. Die Jury kritisiert die mangelnde Massagewirkung, aber nicht nur das: «Auf den ersten Blick ein ansehnliches Gerät, beim Kontakt mit der Haut haben wir aber festgestellt, dass uns die Oberflächen-Materialien überhaupt nicht gefallen», so das Fazit der Jury.
Etwas besser, aber trotzdem ungenügend: Medisana NM 860 mit der Note 3,9. «Die Massage-Elemente sind dornenartig und schmerzhaft im Gebrauch», hält die Jury zu diesem Gerät fest. Zudem sei es mit einem kuscheligen Lederimitat überzogen, dass sich kaum reinigen lasse.
Donnerberg ist das beste Nackenmassagegerät im Test. Allerdings mit 239 Franken auch das mit Abstand teuerste. Note 4,7. Pluspunkte sind die breiten und genügend langen Armschlaufen, die ein bequemes Tragen des Geräts ermöglichen. Auch die Drucktasten sind für die Jury gut erreichbar. Positiv fällt auch die Auswahl verschiedener Vibrations- und Geschwindigkeitsoptionen auf.
Die Nackenmassagegeräte konnten die Jury gar nicht überzeugen. Zwei von vier Geräten erhielten von der Jury aber das Gesamturteil «Genügend». Beispielsweise seien sie unangenehm auf der Haut, schlecht abwaschbar oder schlicht von minderer Qualität. Zudem sei die Bedienung des Displays während der Massage kaum zu ertasten, und die Haltegriffe rutschten aus der Halterung.
«Kassensturz»-Test von Rückenmassagegeräten
Im Urteil der Jury zeigen Rückenmassagegeräte zwar die bessere Wirkung als die Nackenmassagegeräte. Eine ungenügende Gesamtbewertung erhält aber Medisana MC 825. Die Jury vergibt hier die Note 3,7. «Dieses Modell drückt mit zwei seitlichen Flügeln den ganzen Brustkorb fest zusammen. Das ist eine Gefährdung für die gesamte Rippenstruktur», so das Verdikt der Jury. Zudem wirke die restliche Massage nur oberflächlich.
Klarer Testsieger bei den Rückenmassageräten ist der Beurer MG300 für 219.95 Franken. Es überzeugt mit der besten Massagewirkung im Test und guter Materialverarbeitung. «Es hat uns in der Verarbeitung überzeugt, alles ist sehr robust verbaut», sagt die Jury. Für Wohlgefallen sorgt auch die grosse Programmauswahl.
Testergebnisse im Überblick:
| Gerätetyp | Modell | Preis (CHF) | Note | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|
| Nackenmassagegerät | Beurer MG148 | 63.90 | 3.7 (Ungenügend) | Mangelnde Massagewirkung, schlechte Oberflächenmaterialien |
| Nackenmassagegerät | Medisana NM 860 | - | 3.9 (Ungenügend) | Dornenartige Massage-Elemente, schwer zu reinigen |
| Nackenmassagegerät | Donnerberg | 239 | 4.7 (Genügend) | Beste Bewertung, teuer, gute Armschlaufen und Bedienung |
| Rückenmassagegerät | Medisana MC 825 | - | 3.7 (Ungenügend) | Gefährdung der Rippenstruktur, oberflächliche Massage |
| Rückenmassagegerät | Beurer MG300 | 219.95 | - | Testsieger, gute Massagewirkung und Verarbeitung |
Beste BEIN LYMPH-DRAINAGE-GERÄTE 2025 | Top 3 Beinmassagegeräte
tags: #Lymphdrainage #Massagegerät #Arm #Test







