Insel der Sinne: Erfahrungen im Day Spa
Viele Menschen sehnen sich nach wohltuender Entspannung und atemberaubender Aussicht, besonders im trostlosen Winter. Das Alpine Spa im Bürgenstock Hotels & Resort verspricht genau das mit seiner 10.000 m² großen Spa-Landschaft und einem Infinity-Pool 500 m über dem Vierwaldstättersee. Dieser Artikel berichtet von meinen Erfahrungen und einem kurzen Spa-Aufenthalt.
Das Bürgenstock Resort: Eine Wiedergeburt
Nach fast vierjähriger Bauzeit erwachte im Herbst 2017 die Hotellerie auf dem Bürgenstock zu neuem Leben. Die Bürgenstock-Hotels haben eine lange Geschichte. Bereits 1873 eröffnete das erste Grandhotel seine Tore. In den 50er und 60er Jahren war der Bürgenstock ein glamouröses Paradies, das Prominenz aus Film, Showbusiness und Politik anzog. Indira Gandhi, Konrad Adenauer, Jimmy Carter, James Bond, Sophia Loren, Audrey Hepburn, Charlie Chaplin oder Sean Connery haben hier schon logiert. Letzterer spielte auch im Film «Goldfinger» die Hauptrolle, in dem der Hammetschwandlift (der höchste Freiluftaufzug Europas) bei einer Verfolgungsjagd kurz gezeigt wird.
Mit 550 Millionen aus Katar entstand das neue Resort aus sechs Hotels und Residenzen sowie zehn Restaurants und eben dem Alpine Spa. Für 15 Millionen wurde die Standseilbahn von Kehrsiten auf den Bürgenberg aufwändig restauriert.
Bürgenstock Resort mit Blick auf den Vierwaldstättersee
Erste Erfahrungen und Enttäuschungen
Bei meinem ersten Besuch Ende September 2017 war die Enttäuschung riesig. Ich hatte spontan das Spezialangebot «Bürgenstock Sonnenuntergang» gebucht und wollte mir einfach einmal vor Ort ein Bild machen. An diesem schönen Herbsttag und kurz nach der Eröffnung des Hotels waren sicherlich viele Tagesgäste unterwegs. Die Terrasse beim Palace war am Abend die einzige Möglichkeit noch ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen und deshalb gut besucht. Doch irgendwie fühlte sich niemand zuständig für die Gäste. Ich saß geschlagene 20 Minuten an meinem Tisch und versuchte irgendwie Blickkontakt mit dem Servicepersonal zu bekommen. In der Zwischenzeit hatten das Paar und die Familie an den beiden Tischen nebenan entnervt aufgegeben und das Restaurant wieder verlassen. Als ich dann doch endlich mein Glas Prosecco (Champagner gab/gibt? es nicht in der Palace Lounge) bestellen konnte, wurde es lieblos hingestellt. Weder zu diesem Zeitpunkt noch später wurde ich gefragt, ob ich noch etwas bestellen, trinken oder essen möchte - selber Schuld. Als ich bezahlen wollte, musste ich ebenfalls wieder selbst die Initiative ergreifen, dem Personal hinterherlaufen und schließlich wieder ewig an der Kasse warten.
Im Dezember letzten Jahres buchte ich dann ein Spa-Delight-Angebot (3 Stunden) für Februar. Das Ganze sollte ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin sein. Leider musste sie aus gesundheitlichen Gründen absagen beziehungsweise den Termin verschieben. Nun heißt es auf dem Ticket, dass dieses nicht erstattbar ist und es keine Verlängerung oder Rückzahlung der Leistungen bei Nichterscheinen am aufgedruckten Datum gibt. Zuerst einmal bekam ich überhaupt keine Antwort, was ich sehr befremdlich fand. Auf eine weitere Nachfrage hin hieß es schließlich «Leider kann man den Termin nicht verschieben, da dieses Package taggebunden ist. Da es aber nicht personalisiert ist, können Sie den Gutschein gerne verschenken oder anderweitig weiter geben.» Punkt. Keinerlei Entgegenkommen oder der Versuch einer Lösung. Selbst wenn ich anscheinend nicht zu den betuchten Luxusgästen gehöre, die ein paar Tausend Franken im Resort lassen, erwarte ich von einem Hotel dieser Kategorie einen anderen Umgang mit Gästen.
Der Besuch im Alpine Spa
Da ich unter den oben geschilderten Umständen das Package auch nicht verfallen lassen wollte, habe ich mich dann doch wieder auf den Weg zum Bürgenstock gemacht. Die Schifffahrt von Luzern nach Weggis ist schon mal eine schöne Einstimmung. Ab April 2018 soll dann ja der neue Katamaran die Strecke stündlich fahren und in 30 Minuten zurücklegen. Ohne Wartezeiten geht es weiter direkt zur Standseilbahn. Die Fahrt mit der restaurierten Bahn geht im wahrsten Sinne des Wortes zügig voran und vor allem kann man bereits die schöne Aussicht genießen.
Nach Ankuft auf der Bürgenstock Piazza muss man sich rechts halten, um zum Eingang des Alpine Spas zu kommen. Der erste Eindruck: laaaaaaaange Gänge, sehr dezent beschriftet. Mit dem Aufzug geht es schließlich runter zur Rezeption des Spas. Die Begrüssung ist freundlich und man erhält eine Badetasche mit Bademantel und Pantoffeln. Die Umkleiden sind ebenfalls schön gestaltet.
Rund um den Innenpool sind Liegen angeordnet, von denen man die Aussicht über den See genießen kann. Vom Innenpool geht es direkt nach draußen in den Infinity Edge Outdoor Pool. Dieser ist quasi ein Abklatsch des Pools in der Villa Honegg, einfach seitenverkehrt. Welcher der bei beiden Pools nun der schönere ist, kann und will ich nicht beurteilen.
Der Infinity Pool im Alpine Spa bietet einen atemberaubenden Blick
Ein Stockwerk tiefer befinden sich der Ruheraum mit Kamin und Wasserbetten, die sogenannte Nasszone und die Saunabereiche. In der Unisex-Sauna ist alles vorhanden, was das Herz begehrt: Panorama-Sauna mit Seeblick, Aromasauna, Dampfbad, Jacuzzi und verschiedene Duschen und ein Kaltwasserbecken.
Bei einem dreistündigen Aufenthalt bleibt nicht viel Zeit, schließlich muss man Umziehen und Haare föhnen etc. auch miteinkalkulieren. Da kann man höchstens ein wenig im Pool planschen und einen oder maximal zwei Saunagänge machen. Aber es macht Lust auf mehr. Spa-Behandlungen habe ich in der kurzen Zeit nicht in Anspruch genommen. Ich persönlich finde das Angebot auch nicht sonderlich attraktiv, da es fast ausschließlich Gesichtsbehandlungen (La Prairie, Christine Kaufmann, St. Barth) beinhaltet.
Preisgestaltung und Wert
Der Eintritt ins Alpine Spa kostet für 4 Stunden von Montag bis Donnerstag CHF 139.-, der Tageseintritt CHF 224,- (2019). Am Wochenende von Freitag bis Sonntag (und Feiertage) zahlt man CHF 185,- beziehungsweise CHF 314,-. Beide Angebote kann man auch mit Anreise per Schiff ab Luzern buchen. Die Preise erwecken nicht unbedingt den Eindruck, dass externe Gäste wirklich erwünscht sind.
Obwohl ich den Alpine Spa wunderschön finde, wäre ich nicht bereit CHF 300,- für einen Tageseintritt hinzublättern. Meine Leser wissen, dass Travellingcarola sich gerne etwas Luxus in aller Welt gönnt, dabei aber immer das Preis-Leistungsverhältnis im Auge behält. Ich finde, dass man das Alpine Spa am Bürgenstock durchaus mal besuchen soll. Nach diesen ersten durchzogenen Erfahrungen besuche in den Bürgenstock längere Zeit nicht.
Bürgenstock Resort - Alpine Spa - Video by Luxe Wellness Club
Weitere Wellness-Alternativen in der Schweiz
Die Schweiz bietet zahlreiche weitere Möglichkeiten für Wellness und Entspannung. Hier sind einige Alternativen, die ich ebenfalls besucht und genossen habe:
- Termali Salini & Spa, Locarno: Besonders hervorzuheben ist das Aussenbecken direkt am See mit seinen Massagedüsen und -liegen.
- Solbad & Spa Schönbühl: Ein Labyrinth aus Badelandschaft, Saunen und Ruheräumen mit Blick auf eine Naturkulisse. Das Naturbecken mit 35 °C warmem Natursole-Wasser legt sich schmiegend in die Landschaft.
- Tamina Therme, Bad Ragaz: Die helle Atmosphäre und das schöne Bergpanorama machen diese Therme zu einem entspannenden Erlebnis.
- Wellness-Therme FORTYSEVEN, Baden: Ein Refugium mit acht Becken, Saunaaufgüssen, Erlebnisduschen und einem Solebad mit Klanginszenierung.
- Dolder Grand Spa, Zürich: Ein überschaubares Spa mit exzellentem Service und hochwertigen Einrichtungen.
- Therme Vals: Ein minimalistischer Sakralbau mit verschiedenen Bädern und Sinneseindrücken.
Lomi-Lomi-Massage: Ein Inseltraum für die Sinne
Eine weitere interessante Wellness-Anwendung ist die Lomi-Lomi-Massage. Diese Massage hat eine lange Tradition in Hawaii und wurde früher beim Übergang in einen neuen Lebensabschnitt durchgeführt. Sie soll nicht nur Verspannungen lösen, sondern auch psychische Beschwerden wie Stress, Ängste, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen lindern.
Die Techniken der Lomi-Lomi-Massage sind fließend und gehen sauber ineinander über, ohne abzusetzen. Gearbeitet wird nicht nur mit den Händen, sondern vorwiegend auch mit den Unterarmen und Ellbogen. Durch die fließenden Bewegungen erinnert die Massage an Meereswellen.
Die Lomi-Lomi-Massage ist also eine Wellnessbehandlung, die alle Sinne verwöhnt und durch an Meereswellen erinnernde Bewegungen Urlaubsfeeling aufkeimen lässt. Dank Kokosöl oder anderen duftenden Essenzen fühlt man sich sofort woanders hin versetzt.
Wellnesshotels im Schwarzwald
Für einen erholsamen Aufenthalt in Deutschland empfiehlt sich ein Wellnesshotel im Schwarzwald. Hier sind zwei Top-Empfehlungen:
- Elzland Hotel Pfauen Wellness Spa Vitalis 4*: Eine Luxusunterkunft mit ZRT®-Regulationstherapie und einem vielfältigen Angebot an Wellnessanwendungen.
- Wellnesshotel Palmenwald Schwarzwaldhof 4* Superior: Ein Refugium für Ruhebedürftige mit einer großzügigen Parkanlage und einem Rosen-Spa.
Wellness auf Sylt
Auch die Insel Sylt bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wellness und Entspannung. Ob romantische Auszeit zu zweit, entspannender Wellnessurlaub oder aktiv mit dem Fahrrad durch die Natur - hier findet jeder das passende Angebot.
Sylt: Eine Insel für Wellness und Entspannung
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