Sexuelle Belästigung durch Masseure: Ein Überblick über Fälle, Urteile und Prävention
Sexuelle Belästigung ist ein sensibles und wichtiges Thema, das auch im Bereich der Massage immer wieder vorkommt. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte sexueller Belästigung durch Masseure, von konkreten Fällen und Gerichtsurteilen bis hin zu Präventionsmaßnahmen und rechtlichen Grundlagen.
Fälle von sexueller Belästigung durch Masseure
Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Masseure ihre Position ausnutzen und Patientinnen sexuell belästigen. Hier sind einige Beispiele:
- Ein Masseur aus Solothurn wurde wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Er berührte Patientinnen im Intimbereich, küsste sie und hatte oralen sowie vaginalen Geschlechtsverkehr mit ihnen. Das Gericht verhängte eine bedingte Freiheitsstrafe und untersagte ihm, Frauen zu behandeln.
- Ein Arzt in Zürich massierte eine 19-jährige Patientin nach einer Nackenmassage auch im Intimbereich. Er wurde wegen Schändung verurteilt und erhielt ein lebenslängliches Tätigkeitsverbot in der Schweiz.
- In einem Fall in Basel wurde ein Masseur wegen mehrfacher sexueller Belästigung verurteilt, weil er zwei Patientinnen während der Behandlung unsittlich berührt hatte.
Sexuelle Belästigung auf der Straße: Was kann man gegen Catcalling tun? || PULS Reportage
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Gerichtsurteile und rechtliche Aspekte
Die rechtliche Beurteilung von sexueller Belästigung im Rahmen von Massagen hängt von den konkreten Umständen des Einzelfalls ab. Mögliche Straftatbestände sind:
- Schändung (Art. 190 StGB)
- Sexuelle Nötigung (Art. 189 StGB)
- Sexuelle Belästigung (Art. 198 StGB)
- Ausnützung einer Notlage (Art. 193 StGB)
Die Strafen reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen und Berufsverboten. In besonders schweren Fällen kann auch ein Landesverweis drohen.
Prävention von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist ein Ausdruck von Respektlosigkeit und ein krasser Vertrauensbruch. Sie dient oft dazu, eine Machtstellung zu stärken. Besonders hierarchische Arbeitsplätze sind anfällig, da Hierarchien Abhängigkeitsverhältnisse etablieren, die ausgenutzt werden können. Umso wichtiger sind präventive Maßnahmen:
- Klare Richtlinien und Verhaltensregeln: Unternehmen sollten klare Richtlinien gegen sexuelle Belästigung aufstellen und diese ihren Mitarbeitern kommunizieren.
- Schulungen und Sensibilisierung: Mitarbeiter und Führungskräfte sollten regelmäßig zum Thema sexuelle Belästigung geschult werden.
- Ansprechpersonen und Beschwerdestellen: Betroffene sollten die Möglichkeit haben, sich an eine Vertrauensperson oder Beschwerdestelle zu wenden.
- Konsequente Ahndung: Sexuelle Belästigung muss konsequent geahndet werden, um ein klares Zeichen zu setzen.
Die Schweizerische Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten (SKG) bietet ein kostenloses Präventions-Kit an, das Unternehmen bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen unterstützt. Dieses Kit enthält unter anderem ein E-Learning, ein Video und verschiedene Merkblätter.
Verhalten im Fall von sexueller Belästigung
Betroffene von sexueller Belästigung sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Folgende Schritte können hilfreich sein:
- Dokumentation: Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Ort und Art der Belästigung.
- Gespräch mit dem Täter: Sprechen Sie den Täter direkt auf sein Verhalten an und fordern Sie ihn auf, es zu unterlassen.
- Unterstützung suchen: Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson, eine Beratungsstelle oder einen Anwalt.
- Beschwerde einreichen: Reichen Sie eine Beschwerde bei Ihrem Arbeitgeber oder einer zuständigen Behörde ein.
- Anzeige erstatten: In schweren Fällen kann es sinnvoll sein, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Die Rolle des Berufsverbands Tantramassage Schweiz
Der Berufsverband Tantramassage Schweiz betont die Wichtigkeit der sexuellen Integrität der Masseur:innen. Er macht der Kundschaft deutlich, dass bei einer Tantramassage kein Anspruch auf nicht vereinbarte Dienstleistungen besteht und dass die im Vorgespräch festgelegten Grenzen stets einzuhalten sind. Der Verband duldet keinerlei Übergriffe sexueller oder sonstiger Art auf seine Verbandsmitglieder.
Respekt und klare Grenzen sind entscheidend
Sexuelle Belästigung ist ein ernstes Problem, das in allen Bereichen der Gesellschaft vorkommen kann. Umso wichtiger ist es, das Thema offen anzusprechen, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und Betroffenen Unterstützung anzubieten. Nur so kann ein respektvolles und belästigungsfreies Umfeld geschaffen werden.
| Aspekt | Beschreibung |
|---|---|
| Definition | Jegliches Verhalten sexueller Natur oder aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit, das die Würde von Menschen am Arbeitsplatz beeinträchtigt. |
| Orte | Kann im gesamten Arbeitsbereich stattfinden (Cafeteria, Kopierraum, Geschäftsreisen, Personalanlässe). |
| Ursachen | Oft Ausdruck von Respektlosigkeit und dient dazu, eine Machtstellung zu stärken. |
| Betroffene | Sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen und Vorfälle zu dokumentieren. |
| Prävention | Klare Richtlinien, Schulungen, Ansprechpersonen und konsequente Ahndung. |
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