Formel 1 Spa-Francorchamps: Ein unvergessliches Erlebnis

Der Circuit de Spa-Francorchamps, oft einfach nur Spa genannt, ist eine der legendärsten Rennstrecken im Formel-1-Kalender. Bekannt für seine anspruchsvollen Kurven, schnellen Geraden und das unberechenbare Wetter, bietet Spa sowohl Fahrern als auch Zuschauern ein unvergleichliches Erlebnis. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die jüngsten Ereignisse und Erfahrungen in Spa-Francorchamps.

Streckenkarte von Spa-Francorchamps

Das freie Training zum Grossen Preis von Belgien

Das McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri hat im zweiten freien Training zum Grossen Preis von Belgien zurückgeschlagen und Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hinter sich gelassen. Der Brite Norris umrundete den Circuit de Spa-Francorchamps am Freitagnachmittag in 1:42,260 Minuten und sorgte für die Bestzeit. Sein australischer Teamkollege folgte dicht dahinter (+ 0,215 Sekunden). Verstappen (+ 0,217) wurde auf seiner erklärten «Lieblingsstrecke» Dritter.

In der vorangegangenen Auftaktsession war der Red-Bull-Star noch mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung auf Piastri Erster geworden. Damit bestätigen sich Verstappens Vorahnungen. Zuletzt hatte er damit gerechnet, im Vergleich zu den erstarkten McLaren «im Hintertreffen» zu sein. Aufgrund eines strategischen Motorenwechsels wird es für Verstappen in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten gehen - egal, wie er im Qualifying abschneidet. Deshalb glaube er nicht «eine Chance auf den Sieg» zu haben, sagte der im belgischen Hasselt geborene Niederländer. Immerhin: Auch in den vergangenen zwei Jahren war er strafversetzt worden und hatte beide Male gewonnen.

Hinter Verstappen landeten die Ferraris von Charles Leclerc (4./MON) und Carlos Sainz (5./ESP). Teamkollege Sergio Perez aus Mexiko, der in Spa wohl um seine Zukunft bei Red Bull fährt, wurde nur Neunter. Sauber-Pilot Valtteri Bottas (FIN) verbesserte sich vom ersten zum zweiten freien Training um einen Platz auf Rang 13. Der Chinese Guanyu Zhou landete in beiden Trainings auf Position 19.

Weiter geht es am Samstag im dritten freien Training (12:30 Uhr) und Qualifying (ab 15:55 Uhr live). Schon beim letzten Rennen in Ungarn standen Norris und Piastri ganz vorne und feierten anschliessend einen Doppelsieg.

Formel 1 Rennwagen auf der Strecke

Das Rennen: McLaren dominiert

Die Fahrer des Teams McLaren bleiben im Grand Prix von Belgien unangetastet. Oscar Piastri siegt vor Lando Norris. In Francorchamps war erst einmal Warten angesagt. Heftiger Regen verhinderte vorerst den Start zum Rennen. Mit 80 Minuten Verzögerung und nach einer deutlichen Wetterbesserung ging es dann endlich los - vorerst während vier Runden allerdings hinter dem Safety-Car.

Kaum war die Freigabe zum Rennen mit rollendem Start erfolgt, war der von ganz vorne losgefahrene Lando Norris seine Führung bereits los. Teamkollege Oscar Piastri glückte das erfolgreiche Überholmanöver auch dank etwas mutigerer Fahrt durch die Senke bei Eau Rouge. Der interne Positionswechsel der Fahrer in den McLaren kam wie erwartet der Vorentscheidung gleich. Piastri spulte sein Pensum souverän ab und hatte das Geschehen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps jederzeit unter Kontrolle.

Dank seinem achten Grand-Prix-Sieg, dem sechsten in diesem Jahr, baute Piastri seinen Vorsprung als Erster in der WM-Wertung um sieben auf 16 Punkte auf seinen ersten Verfolger Norris aus. Das Ziel erreichte er 3,4 Sekunden vor dem Briten. Der Monegasse Charles Leclerc, der sich im Ferrari Rang 3 vor Weltmeister Max Verstappen im Red Bull sicherte, büsste bereits etwas mehr als 20 Sekunden auf den Australier ein.

Auch für die Equipe Sauber gab es Punktezuwachs. Gabriel Bortoleto lieferte mit Platz 9 zum zweiten Mal in seiner ersten Saison als Formel-1-Fahrer ein zählbares Resultat ab. Ende Juni hatte der junge Brasilianer im Grand Prix von Österreich Rang 8 vor Teamkollege Nico Hülkenberg erreicht. Der Deutsche beendete das Rennen in Francorchamps auf Platz 12.

PlatzFahrerTeam
1Oscar PiastriMcLaren
2Lando NorrisMcLaren
3Charles LeclercFerrari
9Gabriel BortoletoSauber
12Nico HülkenbergSauber

Sauber punktet zum fünften Mal in Serie. Der Regen bringt auch dieses Mal der Hinwiler Equipe Glück, auch wenn heute - wie vor drei Wochen in Silverstone mit Hülkenberg - keiner bis aufs Podest nach vorne gespült wird.

Bortoleto bestätigt sein gutes Qualifying-Ergebnis (Rang 10), macht sogar noch einen Platz gut. Das sind zwei Zähler für den brasilianischen F1-Rookie, der zum zweiten Mal nach Spielberg (Platz 8) in die Top 10 fährt.

Hülkenberg taucht nach seinem ersten Boxenstopp ebenfalls zwischenzeitlich in den Punkterängen auf. Doch der deutsche Teamleader gehört zu den wenigen Piloten, die zwei Reifenstopps einlegen - und deswegen fällt er aus den Top 10.

Die Stimmen zum Rennen:

Bevor sich die Formel 1 in die Sommerpause verabschiedet, wird am kommenden Sonntag (3. August) in Ungarn auf dem Hungaroring der 14. GP des Jahres ausgetragen.

Regenrennen in Spa: Eine besondere Herausforderung

Regenrennen sind so etwas wie das Salz in der Formel 1-Suppe. Die Fahrer bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Sie sehen nur sehr wenig, vertrauen vor allem auch auf ihr Gefühl, ihren Instinkt und ihren Mut. Um im Regen wirklich schnell zu sein, helfe es, den Verstand ausschalten zu können, wurde schon gesagt. Besonders schmal wird der Grat bei Aquaplaning, wenn die Rennstrecke zur Rutschbahn wird und die Piloten jederzeit die Kontrolle über ihre Boliden verlieren können.

Namhafte Regenmeister

Diese ebenso misslichen wie schwierigen Bedingungen meistern, natürlich, die besten Fahrer am besten. Bei diesen Verhältnissen trennen sich oftmals die Mutigsten und Fähigsten von den Durchschnittlichen. Und so gelten gerade auch die Weltmeister und Legenden Ayrton Senna, Michael Schumacher oder Max Verstappen als «Regenmeister». Als jene Piloten, die diesen spektakulären oder gar dramatischen Tanz auf der Rasierklinge am besten beherrschten respektive beherrschen, wie ein paar Beispiele zeigen.

Regenrennen in der Formel 1: 5 (fast) unbekannte Fakten!

Ein besonderes Spektakel war der GP von Belgien 1998, der in ein pures Chaos ausartete. In der ersten Runde kam es in der Startkurve «La Source» zu einer Massenkarambolage, 13 Boliden waren im Regenwetter in Spa-Francorchamps in den Crash verwickelt, überall lagen Trümmerteile herum. Obwohl es weiterhin schüttete, erfolgte ein Neustart und Michael Schumacher fuhr souverän dem Sieg entgegen - bis er bei schlechter Sicht bei der Überrundung von David Coulthard auf den McLaren des Schotten auffuhr und mit gebrochener Radaufhängung ausschied.

Wie Senna und Schumacher hinterliess der amtierende Weltmeister Max Verstappen bei Nässe seine Spuren. Beim GP von Brasilien 2016 zeigte der damals 19-jährige Niederländer im strömenden Regen von Interlagos eine besondere Show. Bei schwierigsten und widrigsten Verhältnissen fuhr Verstappen wie auf Schienen und machte in 15 Runden 11 Positionen gut.

Diskussionen um die Rennleitung

Max Verstappen stand nun auch am vergangenen Sonntag in Spa im Rampenlicht. Dies nicht wegen Rang 4, den er hinter Oscar Piastri, Lando Norris und Charles Leclerc belegte. Sondern weil er sich darüber beklagte, dass zu lange mit dem Start zugewartet wurde, nachdem kurz vor 15 Uhr ein heftiger Regenschauer niedergegangen war.

Unterstützung erhielt der Holländer von Lewis Hamilton, der ebenfalls fand, dass das Rennen viel zu spät freigeben wurde. Es sei wohl eine Überreaktion der Rennleitung, nachdem man sie im letzten Rennen gebeten hatte, das Rennen nicht zu früh neu zu starten, weil die Sicht zu schlecht war, «an diesem Wochenende gingen wir ein bisschen zu weit in die andere Richtung».

Klar ist: Auch in der Formel 1 dominieren die Eigeninteressen. Der Grat zwischen den spektakulären Rennen, welche die Fans sehen wollen und der Sicherheit der Piloten, die sich bei horrenden Tempi am Limit bewegen, ist verdammt schmal.

FORMEL 1 GROSSER PREIS VON BELGIEN

Spa Francorchamps, 17. - 19. Juli 2026 (vorbehältlich Bestätigung durch die FIA)

tags: #Formel #1 #Spa-Francorchamps #Erfahrungen

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