Die Bedeutung der Sauna für Gesundheit und Wohlbefinden
Wer regelmässig sauniert, tut seiner Gesundheit Gutes. Studien zeigen, dass regelmäßige Saunagänge viele Krankheiten verhindern können. Wer also regelmäßig in der Sauna verbringt, kann sein Leben verlängern. Doch starke Hitze kann auch schaden. Wann also ist Schwitzen gesund und wann nicht?
Inzwischen gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass der regelmässige Gang in die Sauna gesund ist. Allerdings müssen einige Einschränkungen beachtet werden. Deshalb sollten Sie sich damit beschäftigen, wann nicht in die Sauna gegangen werden sollte.
Richtig Saunieren für Anfänger - Gesunder Saunagang | So macht man es
Was ist unter Sauna zu verstehen?
Unter Sauna versteht man einen Raum oder eine Kabine, die meist aus Holz, Stein oder Glas besteht und mittels eines Saunaofens auf bis zu 100 Grad Celsius erhitzt wird - je nach Verträglichkeit. In Finnland wird eine Kabine auch bis zu 120 Grad Celsius erwärmt. Als Faustregel gilt: lieber kurz bei grosser Hitze als länger bei zu niedriger Temperatur.
Bohrturm-Sauna im Thermalbad Zurzach
Vor- und Nachteile: Was bringt regelmässiges Saunieren?
Beim Saunieren steigt die Körpertemperatur innert kürzester Zeit. Im Innern auf etwa 38,5 bis 39 Grad Celsius, auf der Haut um etwa zehn Grad. Durch den Anstieg wird das Immunsystem angeregt. Das führt dazu, dass im Körper Abwehrkräfte gebildet werden. Davon profitiert die Gesundheit: Grippale Infekte wie Erkältungen können so vorgebeugt werden. Sich danach Abspritzen mit kalt abzuspritzen ist für viele ein fester Bestandteil. Der Wechsel zwischen Hitze und kalter Dusche trainiert die Gefässe, stärkt das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an.
Der Wechsel zwischen dem heissen Dampfbad und der anschliessenden Abkühlung hat grundsätzlich eine trainierende Wirkung auf den Kreislauf, weil der Blutdruck dadurch kurzzeitig steigt. Das heisst, damit können ähnliche Auswirkungen wie beim klassischen Kardiotraining auf einem Ergometer erzielt werden.
Wie gut ist Sauna für die Haut?
Das Schwitzen ist nicht nur gut für die körperliche Gesundheit. Auch die Haut profitiert. Denn die Hitze fördert das Abheilen von Hautunreinheiten. Die Hitze regt die Durchblutung an. Die Hautzellen werden mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und können dadurch schneller regenerieren. Zudem wirken die ätherischen Öle entzündungshemmend. Eine weitere positive Wirkung: Wer unter trockener Haut leidet, erhält eine geschmeidigere Haut, die besser mit Feuchtigkeit versorgt ist.
Dass regelmässiges Saunieren der Hautalterung vorbeugt, gilt mittlerweile ebenfalls als wissenschaftlich erwiesen. Einerseits werden durch das Schwitzen in der Sauna sowohl Staub als auch Keime aus den Hautporen gespült. Dadurch wird das Risiko bakteriell verursachter Entzündungen reduziert. Gleichzeitig wird die Durchblutung der Haut in der Sauna gezielt intensiviert. Dadurch verbessert sich die Nährstoffversorgung für die Haut- und Bindegewebszellen.
Die Hornzellen der Haut quellen durch den Kontakt mit dem heissen Dampf auf. Bei der anschliessenden Abkühlung unter der Dusche oder im Tauchbad verformen sie sich. Das bewirkt eine Lösung der Hornzellen. Hinzu kommt die Förderung der Wassereinlagerung im Hautgewebe, was eine Volumenvergrösserung in den Hauzellen und den Bindegewebszellen bewirkt. Dadurch strafft sich die Haut und kleine Falten verschwinden.
Finnische Sauna im Lenkerhof
Wann sollte man keine Sauna benutzen?
Viele Menschen glauben, dass man eine Erkältung in der Sauna ausschwitzen kann. Doch die Ärzte raten durchweg davon ab, krank in die Sauna zu gehen. Der gesamte Organismus wird durch die Krankheit selbst erheblich belastet. Deshalb sollte auch ein Bogen um die Sauna bei einer Erkältung gemacht werden. Abgesehen von der Möglichkeit einer Ansteckung bei einer viral verursachten Erkältung wird durch die hohen Temperaturen in der Dampfsauna das durch die Erkrankung selbst verursachte Fieber verstärkt. Dadurch steigt das Risiko von Fieberkrämpfen erheblich an.
Bei einer leichten Erkältung spricht grundsätzlich nichts gegen einen Saunagang, vor allem wenn man bereits regelmässig in die Sauna geht. Aber: Es empfiehlt sich, eine schonendere Saunavariante zu wählen. Zu starke Hitze belastet den ohnehin schon geschwächten Körper. Kommen noch Halsschmerzen und Husten dazu, sollte besser zu Hause bleiben.
Definitiv verzichten sollte man bei Fieber, akuten Rheumaschüben, entzündlichen Hauterkrankungen, bei Herz-Kreislauf-Problemen, offenen Wunden und Infekten.
Auch Menschen mit strukturellen Schwächen der Blutgefässe können deshalb die Sauna-Vorteile nur eingeschränkt nutzen. Sind Aneurysmen bekannt, raten die Hausärzte grundsätzlich von der Nutzung der Dampfsauna ab.
Ob das Saunieren bei Bluthochdruck ratsam ist oder nicht, hängt immer vom konkreten Einzelfall ab. Anders ist die Lage, wenn eine Herzschwäche parallel zum Bluthochdruck festgestellt wurde. Diese Kombination kann dazu führen, dass das Herz durch das Saunieren überfordert wird.
Ob der Gang in die Sauna während der Schwangerschaft gut ist, hängt von der individuellen Befindlichkeit der werdenden Mutter ab. Gynäkologen und Kardiologen halten das Saunieren bei Schwangeren für unbedenklich, wenn sie die erhöhten Kreislaufbelastungen in der Dampfsauna gewohnt sind und es ausserdem keine Hinweise auf Kreislaufprobleme gibt. Um den Organismus des ungeborenen Kindes nicht zu überlasten, sollten Schwangere in der Sauna die Bereiche mit den höchsten Temperaturen meiden und möglichst sitzen.
Obwohl das Schwitzen gesund ist, müssen auch Menschen mit Krampfadern und Venenthrombosen auf die positive Sauna-Wirkung in der Regel verzichten. Durch die erhöhte Kreislaufaktivität in der Sauna können sich Thromben lösen und in die Lunge oder ins Herz gelangen. Das geht mit dem Risiko von lebensbedrohlichen Zuständen einher.
Gelenkschmerzen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Liegt mit einer nicht aktivierten Arthrose eine mechanische Abnutzung vor, hat die Wärme der Sauna positive Auswirkungen. Bei einer aktivierten Arthrose ist ein entzündlicher Prozess im Gange, welcher durch die Wärmezufuhr verstärkt werden kann. Das gilt genauso für Menschen, bei denen eine Arthritis als Ursache von Gelenkschmerzen festgestellt wurde. Sind Infektionen die Auslöser, kann die feuchte Wärme der Sauna Gelenkschmerzen verstärken. Das sollten beispielsweise Borreliose-Patienten beachten.
In der US National Library of Medical National Institutes of Health finden sich mehrere Studien, die belegen, dass die Sauna bei Depressionen eine positive Wirkung hat. Das gilt allerdings nur für leichte Verlaufsformen. Die Ursache ist, dass durch das Hochfahren der Kreislaufaktivitäten in der Sauna die Produktion und Verteilung von Glückshormonen begünstigt wird. Andere Untersuchungen bestätigen bei der Sauna positive Auswirkungen bei Depressionen vor allem dann, wenn statt der Dampfsauna eine Infrarotsauna genutzt wird. Der Effekt fällt noch stärker aus bei der Kombination von Wärme- und Lichtstrahlung. Deshalb wurden für medizinische Therapien besondere Kabinen entwickelt. Sie kommen auch bei anderen psychischen Erkrankungen zum Einsatz, bei denen Depressionen nur einen Aspekt von vielen Symptomen darstellen.
Ein Grossteil der Rückenprobleme der Menschen in den Industriestaaten ist Verspannungen der Rückenmuskulatur sowie der Schulter-Nacken-Muskulatur geschuldet. Durch die Überwärmung dieser Bereiche und die dadurch ausgelöste Entspannung kann die Sauna bei Rückenschmerzen durchaus eine erhebliche Linderung bewirken. Diese Reaktion wird auch in den Physiotherapien ausgenutzt.
Wie oft in die Sauna ist gut für die Gesundheit?
Wer regelmässig schwitzt, tut dem Körper Gutes. Aber wer es übertreibt, kann die positiven Effekte schnell zunichtemachen. Was einem guttut, hängt in erster Linie von der körperlichen Konstitution ab. Am besten ist es, mit dem Arzt zuerst zu besprechen, was für einen gut ist. Gerade wer im fortgeschrittenen Alter mit dem Saunieren anfangen will, sollte sich vorher ärztlich untersuchen lassen. Grundsätzlich gilt: Als Anfänger reicht ein Saunagang pro Woche.
Wie oft in die Sauna gehen? Ärzte raten durchweg davon ab, jeden Tag in die Sauna zu gehen, es sei denn, es erfolgt eine Beschränkung auf einen Durchgang. Um die Sauna-Vorteile voll auszunutzen, reichen zwei Saunagänge pro Woche aus. Anderenfalls wird die Haut zu sehr ausgelaugt. Der beste Zeitpunkt ist nach dem Sport, wobei dazwischen jedoch eine Erholungspause liegen muss.
Wer einmal pro Woche in die Sauna geht, sollte dabei nicht mehr als zwei Saunagänge von je 8 bis 15 Minuten machen. Dazwischen sollte man eine Pause von 30 Minuten einlegen. Wer das gut wegsteckt, kann laut Saunaexperten regelmässig ein- bis zweimal pro Woche in die Sauna zu gehen. Wichtig ist, dass man auf seinen ganzen Körper hört.
Nach dem Saunieren sollten Sie sich nicht sofort in den Familientrubel oder den beruflichen Stress des Alltags stürzen. Stattdessen ist danach eine Ruhephase erforderlich, in welcher der Organismus die Körpertemperatur und den Kreislauf wieder auf Normalwerte bringen kann.
Beim Saunagang wird durch das Verweilen in dem heiss-feuchten Raum die Körpertemperatur erhöht. Dabei sollte ein Maximalwert von 39 °C nicht überschritten werden.
Die Frage, ob die Sauna gesund ist, kann also auch in Bezug auf die Stärkung des Immunsystems bejaht werden. Das künstlich erzeugte Fieber bringt das Immunsystem auf Hochtouren. Auch das konnte bei wissenschaftlichen Studien durch den Nachweis einer gesteigerten Aktivität der Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten bewiesen werden.
| Häufigkeit | Dauer pro Saunagang | Pausenzeit |
|---|---|---|
| 1-2 Mal pro Woche | 8-15 Minuten | 30 Minuten |
Grundsätzlich ist ein Tattoo kein Hinderungsgrund für die Nutzung der Sauna. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass Tattoos beim regelmässigen Saunieren vorzeitig verblassen. Der Grund dafür ist die bereits beschriebene Forcierung der Hauterneuerung. In der Sauna werden die oberen Hautschichten schneller abgetragen. Wie schnell sich die häufige Nutzung der Sauna auf Tattoos auswirkt, hängt davon ab, in welche Tiefe die Farbpartikel vom Tätowierer eingebracht wurden. Je tiefer die Farbschicht liegt, desto länger dauert es, bis sich die Farbintensität der Tattoos durch häufige Saunagänge verändert.
Wer sich vor und nach dem Saunieren wiegt, stellt selbstverständlich fest, dass man durch die Sauna abnehmen kann. Das Gewicht reduziert sich teilweise erheblich. Aber der Schein ist trügerisch. Der dabei gemessene Gewichtsverlust binnen kurzer Zeit ist einzig und allein den Schweissmengen geschuldet, die beim Saunieren ausgeschwitzt werden. Doch so ganz ohne Wirkung ist das Saunieren beim Abnehmen nicht. Durch die verstärkte Kreislaufaktivität benötigt der Organismus mehr Energie. Das heisst, der Grundumsatz steigt beim Gang in die Sauna für einige Zeit an. Der dadurch erhöhte Kalorienverbrauch hilft beim Abnehmen, ist aber nur einer von vielen Aspekten.
Wenn wir von Sauna reden, ist meist die finnische Sauna damit gemeint. Sie ist schliesslich auch die Namensgeberin für die heisse Wellnesserfahrung in unseren Breitengraden und in Europa wohl die bekannteste Art der Sauna. Die Sauna ist jedoch keine rein finnische Erfindung: es gibt und gab sie in vielen verschiedenen Kulturen und Ecken der Welt. Während bei uns der Gang in die Sauna hauptsächlich eine Freizeitbeschäftigung ist, ist sie in anderen Ländern viel traditionsgebundener. Über das Verhandeln von politischen Debatten zur geistigen Wiedergeburt - alle möglichen Bräuche sind mit der Sauna und ähnlichen erhitzten Räumen verbunden.
Die traditionelle finnische Sauna
Der Gang in die Sauna gehört in Finnland genauso dazu wie der Ausflug in die Berge in der Schweiz. Ungefähr 1.7 Millionen Saunas soll es in Finnland geben. Auf etwa 5.5 Millionen Einwohner ist das ziemlich viel. Typischerweise ist die finnische Sauna sehr trocken. Findet kein Aufguss statt, wird gerade mal eine Luftfeuchtigkeit von maximal 10% erreicht. Dafür ist die Temperatur relativ hoch: Das Thermometer kann bis zu 90°C klettern. Deshalb ist nach dem Saunadurchgang Abkühlung angesagt, traditionsgemäss nackt im Schnee.
Sauniert wird sowohl im Privaten wie auch in öffentlichen Einrichtungen. Dabei ist die Sauna mehr als «nur» ein Ort der Entspannung. Tatsächlich besitzen grosse Firmen häufig einen eigenen Saunaraum, in dem anstehende Geschäfte verhandelt werden. Besonders beliebt sind solche Saunagänge, wenn ausländische Geschäftspartner zu Gast sind. Gleiches gilt übrigens für die Politik. Auch das Parlamentsgebäude verfügt über eine eigene Sauna, in der die aktuellen politischen Debatten heiss diskutiert werden. Das heisst allerdings nicht, dass Saunieren nicht auch in der Freizeit stattfinden kann. Zusammen mit Freunden nach der Arbeit in die Sauna zu gehen ist sozusagen das Feierabendbier der Finnen.
Die russische Variante - die Banja
Saunieren hat auch in Russland Tradition. Im Gegensatz zur finnischen Sauna ist die russische Banja um einiges feuchter, kann aber sogar noch heisser werden. Es werden Temperaturen von bis zu 100° C erreicht! Die Banja befindet sich typischerweise in einem separaten Holzhäuschen, das mit Feuer erhitzt wird. Durch dazugegebenes Wasser bildet sich Dampf, wodurch die Banja einem Dampfbad ähnlich wird - einfach heisser.
Das Banja-Häuschen unterteilt sich in drei unterschiedliche Räume: den Waschraum, den Dampfraum und den Ruheraum. Auch hier gehört die Abkühlung dazu, wie in Finnland rennt man dafür nackt in den Schnee. Auf die Abkühlung folgt die Erholung im Ruheraum. Dort werden Getränke und zum Teil auch Essen serviert, bevor es wieder in den Dampfraum geht. Der Banja werden wie auch der Sauna eine Reihe an positiven gesundheitlichen Effekten nachgesagt. Um diese zu verstärken, kommen in vielen Banjas Birkenzweige zum Einsatz, mit denen man sich oder die anderen Saunagänger leicht schlägt. Dies mag sich etwas seltsam anhören, soll aber gegen eine Reihe an körperlichen Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen wirksam sein.
Auch wenn die Banja heute noch vor allem wie bei uns als Entspannung in der Freizeit aufgesucht wird, ist sie traditionsgemäss mit einer Reihe an kulturellen Ereignissen verbunden. So trug beispielsweise der Ehemann seine frisch angetraute Braut über die Schwelle einer Banja, um später eine komplikationsfreie Geburt sicherzustellen. Einige Frauen brachten in der Banja sogar ihre Kinder zur Welt.
Hamam - das türkische Dampfbad
Das Wort Hamam kommt ursprünglich aus dem Arabischen «hamma» und bedeutet «aufheizen, erhitzen». Mittlerweile ist diese Form der Sauna auch bei uns bekannt und wird wahlweise als türkisches Bad, türkisches Dampfbad oder eben Hamam bezeichnet. Wie in Finnland und Russland geht auch in der Türkei die Tradition des Schwitzens weit zurück. Sie lässt sich bis ins Byzantinische Reich zurückverfolgen.
Während das türkische Bad heute noch vor allem der Entspannung dient, war das Besuchen eines Hamams früher noch ein wichtiger Teil des sozialen Lebens. In den Dampfädern wurde Politik diskutiert und man traf sich zu Festivitäten wie Hochzeitsfeiern. Sogar Trauerzeremonien wurden abgehalten, um den Tod von nahestehenden Personen gemeinsam zu verarbeiten.
Der Hamam ist im Gegensatz zur finnischen Sauna fast schon kalt. Die Temperaturen erreichen nur etwa 50° C. Dafür ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch: sie bewegt sich etwa um die 100%. Dadurch hat das türkische Bad auch keine Holzbänke, sondern Bänke aus Stein, häufig Marmor. Nach dem Gang in den Hamam ist eine Abkühlung aber trotzdem Pflicht. Diese findet jedoch erst statt, nachdem man sich im ebenfalls warmen Ruheraum von der Hitze des Dampfbades erholt hat. Nach der Abkühlung im kalten Wasser folgt dann häufig eine abschliessende Ruhephase, in der man sich massieren lässt.
Die indianische Schwitzhütte
Bei diesem Saunabrauch geht es weder um das körperliche Wohlbefinden noch um die Entspannung. Stattdessen ist die Schwitzhütte der Indianer Nordamerikas vorrangig ein geistiges Reinigungsritual. Ziel ist eine psychische Wiedergeburt - deshalb wird die Schwitzhütte auch als Mutterleib angesehen.
Anders als die Sauna, die Banja oder auch der Hamam ist die Schwitzhütte kein Gebäude, das dauerhaft bestehen bleibt. Das aus Zweigen hergestellte Gerüst, das später mit Tüchern (früher auch Fellen) bedeckt wird, wird bei jedem Ritual neu errichtet. Denn: der Ritualort muss bei jedem Ritual aufs Neue sorgfältig ausgesucht werden, je nach Gastgeber, Teilnehmer und Grund der Reinigung. Auch die Steine, die über der Feuerstelle neben der Schwitzhütte erhitzt werden, werden mit Bedacht ausgewählt: die Zahl unterscheidet sich je nach Ritual.
Während des Rituals betreten erst die Gäste und dann der Gastgeber das Zelt auf Händen und Knien. In der Mitte des Zeltes befindet sich eine Grube, in der die erhitzten Steine zu liegen kommen und teilweise auch mit Wasser übergossen werden, sodass Dampf entsteht. Um diese Grube bilden die Teilnehmer - alle sind typischerweise nackt - einen Kreis und beten. Angeleitet wird das Gebet vom Gastgeber, die Gäste können einstimmen oder für sich beten. Um nicht zu überhitzen finden immer wieder Abkühlpausen statt, in denen die Teilnehmer das Zelt für kurze Zeit verlassen.
Traditionellerweise beginnt das Ritual am späten Nachmittag und dauert bis zum Abend. Eine festgelegte Zeit gibt es allerdings nicht: wie lange das Ritual tatsächlich dauert, ist abhängig vom Grund für die Reinigung. So kann das Ritual auch gut und gerne eine ganze Nacht dauern.
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