Die Finnische Sauna: Definition, Tradition und gesundheitliche Vorteile
Die finnische Sauna ist weit mehr als nur ein Ort zum Schwitzen - sie verkörpert Tradition, Naturverbundenheit und ganzheitliches Wohlbefinden. Als fester Bestandteil der finnischen Lebensart bietet sie einen einzigartigen Rückzugsort, an dem Körper und Geist zur Ruhe kommen können.
Was ist eine Finnische Sauna?
Finnland gilt als das Land der Sauna. Der Saunagang gehört zum Standardrepertoire der Freizeitbeschäftigungen der Finnen und blickt hierzulande auf eine lange Geschichte zurück. Es existieren viele Bräuche und Gepflogenheiten im Zusammenhang mit der finnischen Sauna, dem Saunagang und Saunas. Sie werden sogar im Rahmen von geschäftlichen oder beruflichen Zusammenkünften genutzt.
Geschichte und Bedeutung
Die Geschichte der Sauna beginnt übrigens nicht in Finnland. Jedoch haben die Finnen die Saunakultur wie kaum ein anderes Volk für sich entdeckt und widmen ihr viel Zeit. Der Winter im “Land der tausend Seen” kann ziemlich lange dauern. Im Allgemeinen erstreckt er sich von November bis März, wobei in Lappland, dem nördlichsten Teil Finnlands, der Winter sogar von Oktober bis Mai dauern kann. In einigen Regionen bleibt der Schnee bis in den Juni hinein liegen.
Eigentlich ist es naheliegend, dass ein Ort wie die finnische Sauna, die den Körper bis in die Tiefe hinein erwärmt, der zu einer Abhärtung des Kreislaufs gegen extreme Temperaturen verhilft und Erkältungen vorbeugt, besonders beliebt ist. In Finnland wird nicht umsonst gesagt: „Die Sauna ist die Apotheke des armen Mannes“.
Merkmale der Finnischen Sauna
Sie zeichnet sich durch hohe Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celsius und eine relativ niedrige Luftfeuchtigkeit aus, die durch Aufgüsse gezielt gesteigert wird. Wer also von „finnischer Sauna“ spricht, meint eine besonders ursprüngliche und kraftvolle Saunatradition - eingebettet in ein schlichtes, naturverbundenes Ambiente.
Luft und Atmosphäre
Sobald man die finnische Sauna betritt, umhüllt einen die trockene, heisse Luft.
Ofen und Aufguss
Der Saunaofen spielt eine entscheidende Rolle bei der Erzeugung von Wärme. Aufgüsse mit Wasser und manchmal auch ätherischen Ölen werden auf die heissen Steine gegossen, um die Luft mit feinem Dampf und Duft zu füllen. Der Aufguss in einer finnischen Sauna, seine Intensität und die Anzahl insgesamt, verleiht jedem Saunagang eine besondere Note.
In der finnischen Sauna gibt es selten einen “Bademeister”, der die Aufgüsse vornimmt. Jeder, der die öffentliche Sauna betritt, giesst zunächst Wasser auf die Steine - um die Abkühlung, die das Öffnen der Tür verursacht hat, wieder auszugleichen.
Holz und Atmosphäre
Traditionell sind finnische Saunen aus Holz gebaut, was für eine gemütliche und entspannende Atmosphäre sorgt. Das Holz absorbiert die Feuchtigkeit und trägt zur Regulierung des Raumklimas bei.
Gang in die Kälte
Nach einem intensiven Saunagang ist es in Finnland üblich, sich in kaltem Wasser, Schnee oder in einem See abzukühlen.
Nacktheit und öffentliche Saunen
In Finnland ist das Saunieren oft eine gesellschaftliche Aktivität, und es ist üblich, nackt zu sein. Es gibt öffentliche Saunen, die von Gemeinden oder Hotels angeboten werden, wo die Finnen in Gesellschaft schwitzen und sich austauschen können.
Birkenzweige und das Ritual des “Vihta”
Ein weiteres charakteristisches Element des finnischen Saunabesuchs ist die Verwendung von Birkenzweigen, bekannt als "Vihta" oder "Vasta". Diese frischen Zweige werden oft in der Sauna platziert und während des Aufgusses verwendet. Die Blätter der Birkenzweige setzen ätherische Öle und einen angenehmen Duft frei, der das Saunaerlebnis noch intensiver macht.
Wie verhält man sich in einer finnischen Sauna?
Die finnische Sauna ist nicht nur ein Ort des Schwitzens, sondern ein regelrechter Kult.
Dauer des Saunagangs
Für Einsteiger reichen bereits 5 bis 10 Minuten aus, um erste positive Effekte zu spüren. Wer regelmäßig sauniert, kann sich langsam an längere Sitzungen herantasten, natürlich ohne sich zu überfordern. Wichtig ist: Nicht die Zeit, sondern das Körpergefühl zählt. Sobald man merkt, dass die Hitze zu viel wird oder der Kreislauf reagiert, sollte man die finnische Sauna lieber verlassen.
Nach dem Schwitzen folgt immer eine Abkühlung, klassisch mit kaltem Wasser, frischer Luft und einer anschließenden Ruhepause. Üblich sind zwei bis drei Saunagänge, um schon merklich das Wohlbefinden zu stärken. Kurz gesagt: Immer auf den eigenen Körper hören. Dieser sagt Ihnen am besten, wie lange Sie in der finnischen Sauna bleiben sollten.
Gesundheitliche Vorteile der Finnischen Sauna
Regelmässiges Schwitzen in der Sauna hat einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Gesundheit und kann sogar das Leben verlängern. Auch viele weitere Argumente sprechen für den finnischen Hitzegenuss.
Seit Langem mehren sich die Hinweise auf die gesundheitsfördernden Effekte von Saunabesuchen. Aus Beobachtungs- und Interventionsstudien weiss man etwa, dass die regelmässige Nutzung der finnischen Sauna Risiken für diverse Leiden reduziert. Dazu gehören beispielsweise kardiovaskuläre, pulmonale und psychotische Erkrankungn.
Zudem besserten sich die Schwere verschiedener Erkrankungen, wie die rheumatoide Arthritis, Asthma oder Covid-19.
So zeigen finnische Langzeituntersuchungen, dass häufiges Saunieren mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar mit einem verbesserten Schutz vor Demenz und anderen kognitiven Einschränkungen in Verbindung steht. Zwar sind Saunagänge allein kein Ersatz für gesunde Ernährung oder Bewegung, sie scheinen aber ein wirkungsvoller Baustein einer ganzheitlichen Gesundheit zu sein.
Durch diese wechselnden Einflüsse auf den Körper werden die Organe und der Stoffwechsel angeregt und das führt dazu, dass die Abwehrkräfte gestärkt werden. Regelmässige Besuche in der Sauna können auf diese Weise sogar vorbeugend wirken und verhindern, dass Infekte entstehen.
Abgesehen von den vorbeugenden Effekten des Saunierens und den positiven Auswirkungen auf die Widerstandskräfte des Körpers kann ein regelmässiger Saunagang auch bei verschiedenen Arten von Krankheiten helfen. So ist zum Beispiel bereits nachgewiesen worden, dass das Saunieren bei hohem Blutdruck helfen kann. Weiterhin hilft das Saunieren auch bei verschiedenen Krankheiten der Haut, zum Beispiel bei Psoriasis oder Neurodermitis.
Regelmässiger Saunagang kann sich sehr positiv auf Ihr Immunsystem auswirken.
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Variationen der Finnischen Sauna
Der Begriff «Sauna» wird heute oft als Oberbegriff und Synonym für verschiedene Formen des Schwitzens verwendet - von klassischen Holzsaunen über Infrarotkabinen bis hin zu Bio- oder Dampfsaunen.
Finnische Dampfsauna ("Höyrysauna")
Die finnische Dampfsauna, auch "Höyrysauna" genannt, ist eine interessante Variation der traditionellen finnischen Sauna. Statt der trockenen Hitze in der klassischen Sauna erzeugt die Dampfsauna eine feuchte Wärme, die durch das Verdampfen von Wasser auf heissen Steinen erzeugt wird.
Heissluft vs. feuchte Hitze
Bei der herkömmlichen Dampfsauna handelt es sich um eine Nasssauna, in der Dampf erzeugt wird, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies führt zu einer feuchten und warmen Umgebung. In der finnischen Dampfsauna hingegen wird heisses Wasser auf heisse Steine gegossen, um Dampf zu erzeugen, aber die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich zur herkömmlichen Dampfsauna oft niedriger.
Finnische Blockhaussauna
Die finnische Blockhaussauna ist eine besondere Art der finnischen Sauna, die die rustikale Eleganz von Holz und Natur mit dem entspannenden Saunaerlebnis verbindet. In Finnland sind viele Saunen in Blockhütten oder -häusern untergebracht, die oft abgelegen inmitten der malerischen Natur des Landes liegen. Diese Blockhäuser sind in der Regel aus massivem Holz gebaut und verleihen der Sauna eine warme und einladende Atmosphäre. Die finnische Blockhaussauna bietet eine einzigartige Möglichkeit, die traditionelle Saunakultur Finnlands rund um die finnische Sauna in einem gemütlichen und authentischen Umfeld zu erleben. Es ist ein Ort, an dem Körper und Geist gleichermassen zur Ruhe kommen können und wo die finnische Sauna-Tradition in ihrer schönsten Form zelebriert wird.
Zeltsauna
In Finnland wird für die Zeltsauna in der Regel ein speziell dafür entwickeltes Zelt verwendet. Diese Zelte sind so konzipiert, dass sie den Anforderungen einer mobilen Sauna gerecht werden. Saunazelte sind aus hitzebeständigem Material gefertigt, das den hohen Temperaturen im Inneren der Sauna standhält.
Verschiedene Sauna Arten im Überblick
Wenn du den Besuch einer Sauna planst oder gar vorhast, dir eine eigene Sauna ins Haus beziehungsweise Gartenhaus zu holen, solltest du wissen, welcher Art deine Sauna sein soll. Denn Sauna ist nicht gleich Sauna: Mal schwitzt du darin in trocken-heisser oder trocken-milder Luft, mal in heissem Dampf.
Die wichtigste Unterscheidung bei Saunen ist die eingangs bereits genannte in Saunen mittrockener, heisser Luftoder heissem Wasserdampfim Saunaraum (auch Saunakammer genannt). Das zum Schwitzen anregende und je nach Sauna Art variierende Klima in der Sauna beruht auf den dort herrschenden Klimafaktoren Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Jeder bekannten Sauna Art lassen sich typische Gradzahlen und Luftfeuchtigkeitsgehalte zuordnen. Hinzu kommt dann noch der Faktor Sauna-Aufguss als Unterscheidungsmerkmal von Sauna Arten.
Die beiden Sauna-Klassiker Finnische Sauna, als den bekanntesten Vertreter der trocken-heissen Sauna, und Dampfbad, als eine typischerweise feucht-warme Sauna.
Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Sauna Arten vor und erklären deren typische Klimawerte. Zugleich verweisen wir auf zugehörige Artikel hier im Gartenhaus.com Magazin, sodass du bei Interesse an weiteren Informationen zum jeweiligen Saunatyp dort weiterlesen kannst.
Übersicht über verschiedene Sauna Arten
Hier ist eine tabellarische Übersicht über die verschiedenen Sauna-Arten, ihre Temperatur, Luftfeuchtigkeit und typischen Merkmale:
| Sauna Art | Temperatur | Luftfeuchtigkeit | Merkmale |
|---|---|---|---|
| Finnische Sauna | 80-100°C | 10-30% | Trockene Hitze, Aufgüsse |
| Dampfbad | 40-55°C | 80-100% | Feuchte Wärme, keine Aufgüsse |
| Biosauna/Sanarium | 45-60°C | 40-55% | Milde Wärme, aromatische Aufgüsse |
| Infrarotsauna | 40-60°C | Niedrig | Direkte Erwärmung des Körpers durch Infrarotstrahlen |
| Caldarium | 40-50°C | Bis zu 100% | Sanfte Wärme, viel Dampf |
| Erdsauna | 110-130°C | Niedrig | Sehr heiss, milde Aufgüsse |
| Hamam | 50°C | Sehr hoch | Feuchte Wärme, keine Aufgüsse |
| Tepidarium | 38-40°C | Gering | Wärmeraum, Temperatur knapp über Körpertemperatur |
Baby-Sauna: Sehr warm und trocken
In der Baby-Sauna fühlen sich wegen der hohen Temperatur von 75 Grad Celsius und der vergleichsweise geringen Luftfeuchte von um die 15 Prozent Babys und Kleinkinder besonders wohl. Aufgüsse werden hier nicht durchgeführt.
Banja: Warm und sehr feucht (Dampfbad)
In einem auf Russisch „Banja“ genannten Badehaus gerätst du bei 50 bis 70 Grad Celsius ins Schwitzen. Die Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent sorgt für ordentlichen Dampf im Schwitzraum. Aufgüsse sind typisch und sorgen für aromatische Effekte.
Biosauna / Sanarium: Mild und feucht
Die Biosauna beziehungsweise das Sanarium ist eine mildwarme Saunaart mit typischen Temperaturen im Bereich zwischen 45 und 60 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit erreicht in der Biosauna zwar auch mal 100 Prozent, liegt in der Regel aber zwischen 40 und 55 Prozent. Aromatische Aufgüsse sind hier typisch. Die Biosauna wird wegen ihres Klimas auch Softsauna, sanfte Sauna oder milde Sauna genannt.
Caldarium: Mild und sehr feucht (Dampfbad)
Das Caldarium (auch Calidarium) im Stil der Alten Römer bringt dich bei 40 bis 50 Grad Celsius sanft ins Schwitzen. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Caldarium bei bis zu 100 Prozent, sodass sich viel Dampf bildet. Deshalb nennt man das Caldarium auch Dampfbad (siehe unten) oder Inhalationsbad.
Dampfbad: Warm und sehr feucht
Das Dampfbad bietet dir im Mittel 40 bis 55 Grad Celsius zum Schwitzen, wobei die Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 100 Prozent schwankt. Im klassischen Dampfbad werden keine Aufgüsse gemacht.
Erdsauna: Sehr heiss und trocken
Die Mutter aller Saunen, die Erdsauna kommt mit 110 bis 130 Grad Celsius auf die höchsten Sauna-Temperaturen überhaupt. Diese werden mit einer niedrigen Luftfeuchte kombiniert. Häufig kommen milde Aufgüsse zur Anwendung.
Hamam: Warm und sehr feucht
Der Hamam ist die Sauna des Orients, die in der Türkei, auf der arabischen Halbinsel und in Nordafrika besucht wird. Die Temperatur liegt im Hamam bei 50 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Aufgüsse im Hamam sind die Ausnahme.
Hot Pots
Hot Pots nennen die Isländer ihre geothermal aufgeheizten Badestätten an der frischen Luft.
Irisches Dampfbad: Mild und feucht
Das Irische Dampfbad hält milde Temperaturen und viel Dampf für dich bereit. Ausserdem kommst du in den Genuss von Aufgüssen.
Japanisches Dampfbad
Das Japanische Dampfbad ist eigentlich ein Badehaus. Es bietet seinen Besuchern unterschiedlich warme Badebecken, darunter mindestens ein sehr heisses. Stammt das Badewasser aus der örtlichen Wasserleitung, handelt es sich um ein sogenanntes Sento, kommt das Wasser dagegen aus natürlichen, heissen Quellen ist das Badehaus ein Onsen.
Klassische Sauna: Heiss und trocken
Die Klassische Sauna wird auch Finnische Sauna oder kurz nur Finnsauna genannt. Die Temperaturen liegen in der Finnischen Sauna zwischen 80 bis 100 Grad Celsius. Dabei herrscht eine Luftfeuchtigkeit zwischen 10 bis 30 Prozent. Aufgüsse finden in der Finnischen Sauna statt - typischerweise zum Ende des jeweiligen Saunagangs.
Tepidarium: Mildwarm und trocken
Das Tepidarium ist ein Wärmeraum, in dem die Temperatur mit 38 bis 40 Grad Celsius knapp über der des menschlichen Körpers liegt. Die Luftfeuchtigkeit ist mit 20 Grad Celsius vergleichsweise gering. Aufgüsse sind untypisch.
Saunatypen für dein Zuhause
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Lass dir im Folgenden in Wort und Bild zeigen, was die Sauna Arten für dein Zuhause auszeichnet.
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