Verstopfung lösen: Eine umfassende Anleitung zur Bauchmassage
Abführmittel ade - eine Bauchmassage ist die sanftere Methode, um Verstopfung und damit verbundene Bauchschmerzen und Blähungen zu behandeln. Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Bauchmassage bei diesen Beschwerden. Viele Physiotherapeuten bieten die Bauchmassage an, aber man kann sie auch leicht selbst durchführen.
Was ist eine Bauchmassage?
Eine Bauchmassage ist eine sanfte manuelle Stimulation der Bauchregion. Sie entspannt die Muskulatur von Bauch und Darm, regt die Peristaltik (Darmbewegung) an und unterstützt so die Verdauung. Es gibt verschiedene Massagetechniken, die überwiegend mit nur leichtem Druck arbeiten.
Eine Spezialform der Bauchmassage ist die Darmmassage (Colonmassage). Dabei werden bestimmte Punkte des Dickdarms druckvoll massiert, um Symptome des chronischen Reizdarmsyndroms zu lindern. Die Colonmassage sollte man immer einem Physiotherapeuten überlassen, da sie spezifische Kenntnisse der Darmanatomie voraussetzt.
Wann wird die Bauchmassage angewendet?
Das wichtigste Einsatzgebiet der Bauchmassage ist eine gestörte Darmfunktion, die sich in einem aufgeblähten Bauch, Blähungen, Verstopfung (Obstipation) und eventuell begleitenden Bauchschmerzen äussern kann.
Darüber hinaus gibt es weitere Einsatzgebiete, zum Beispiel Durchblutungsstörungen, Stress, Reizdarm-Syndrom und Regelschmerzen. Auch in der Schwangerschaft und beim Baby kann die Bauchmassage den Bauch sanft entspannen.
Bauchmassage bei Blähungen
Nach einer reichhaltigen, fett- und/oder zuckerreichen Mahlzeit muss der Darm Schwerstarbeit leisten. Die Verdauung wird dann oft von Blähungen begleitet, die manchmal mit krampfartigen Bauchschmerzen verbunden sind. Eine Bauchmassage fördert die Darmbewegung und entspannt die Muskulatur im Darm. So kann der Darm die für die Blähungen verantwortlichen Gase schneller in Form von abgehenden Winden (Flatulenzen) ausscheiden.
Bauchmassage bei Verstopfung
Ähnliches gilt bei Verstopfung. Wenn der Darm sich nur sehr langsam bewegt, verbleibt die Nahrung länger darin und staut sich. Betroffene haben manchmal mehrere Tage lang keinen Stuhlgang. Eine Bauchmassage regt die Darmperistaltik an - der Darm kommt in Bewegung, und die Verweilzeit des Stuhls im Darm verkürzt sich deutlich.
Bauchmassage zur Darmentleerung
Manchmal bleibt der Stuhl so lange im Darm, dass er hart wird. Die Betroffenen haben dann grosse Probleme, ihn auszuscheiden. Mit einer Bauchmassage, speziell einer Colonmassage, lässt sich der feststeckende Stuhl lockern. Dann kann er leichter ausgeschieden werden.
Weitere Anwendungsgebiete
Experten kennen darüber hinaus weitere Anwendungsgebiete für eine Bauchmassage, zum Beispiel:
- Durchblutungsstörungen: Die Bauchmassage regt die Durchblutung des Bauchraums an, so dass dort mehr Sauerstoff und Nährstoffe ankommen.
- Gewichtsreduktion: Eine gute Verdauung - angeregt durch regelmässige Bauchmassagen - verbessert den Stoffwechsel, was eine Diät unterstützen kann.
- Regelschmerzen: Eine Bauchmassage entspannt die Gebärmuttermuskulatur, die sich während der Menstruation wiederholt und meist unter Schmerzen zusammenzieht.
- Rückenschmerzen: Rückenschmerzen kann man manchmal mit einer Bauchmassage in den Griff bekommen - wenn die Beschwerden auf einer verspannten Bauchmuskulatur beruhen.
- Stress: Eine Bauchmassage entspannt und setzt Glückshormone wie Dopamin und Serotonin frei. Diese wirken emotionalem Stress entgegen.
- Reizdarm-Syndrom: Die typischen Symptome (chronische Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung) lassen sich unterstützend mittels Colonmassage behandeln.
Bauchmassage in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kann eine Bauchmassage sehr wohltuend sein - für die werdende Mutter und das Ungeborene. Denn die Massage entspannt und entlastet die beanspruchte Bauchmuskulatur. Ausserdem ist sie eine gute Methode, um schon frühzeitig körperlichen Kontakt zum Baby aufzunehmen und ihm ein Gefühl von Nähe, Wärme und Geborgenheit zu vermitteln.
Bauchmassage beim Baby
Viele Babys leiden in den ersten Wochen und Monaten unter Blähungen, Verstopfung und Bauchschmerzen - die Beschwerden werden unter dem Begriff „Drei-Monats-Koliken“ zusammengefasst. Eine sanfte Bauchmassage kann helfen: Sie entspannt und fördert die Darmtätigkeit des Säuglings. Ausserdem soll die Bauchmassage die Ausschüttung von „Wohlfühlhormonen“ wie Dopamin und Serotonin fördern.
Wie wird die Bauchmassage angewendet?
Eine Bauchmassage kann man sehr gut selbst durchführen. Sie brauchen dafür lediglich Ihre Hände und etwas Zeit. Meist dauert eine Bauchselbstmassage zwischen 5 und 15 Minuten. Wenn Sie mögen, können Sie Ihren Bauch jeden Morgen massieren, gleich nach dem Aufwachen im Bett. So starten Sie mit entspanntem Bauch in den Tag.
Colon Massage bei Verstopfung | Löse die Obstipation (+ weiter Tricks) Mitmach Übung
Bauchmassage: Anleitung
Es gibt verschiedene Arten, eine Bauchmassage durchzuführen. Hier zwei Beispiele aus der Praxis sowie Anleitungen für die Bauchmassage in der Schwangerschaft und beim Baby:
Bauchmassage - Beispiel 1
Zur Einstimmung wird eine kurze Handmassage mit streichenden Bewegungen über die Bauchdecke empfohlen. Dies stimuliert den Parasympathikus, was die Beweglichkeit des Darms und die Produktion der Verdauungssekrete anregt.
Darauf folgt die Bauchmassage. Dazu legen Sie die Hände auf den Bauch. Massiert wird die Fläche zwischen Brustkorb und Schambeinansatz, und zwar wie folgt:
- Sechsmal mit der flachen Hand quer über die Bauchdecke streichen
- Sechsmal mit der flachen Hand längs über die Bauchdecke fahren
- Sechsmal mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über die Bauchdecke streichen
Wiederholen Sie die Abfolge etwa fünf Minuten lang. Üben Sie bei den Handbewegungen leichten Druck auf die Bauchdecke aus.
Bauchmassage - Beispiel 2
Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit und legen Sie sich flach auf den Rücken. Legen Sie Ihre rechte Hand in Höhe des Bauchnabels auf den Bauch. Streichen Sie nun im Uhrzeigersinn kreisförmig um den Bauchnabel herum. Wechseln Sie dabei zwischen leichtem und stärkerem Druck. Achten Sie darauf, die Streichbewegungen immer mit der ganzen Hand auszuführen. Es sollte eine langsame, fliessende Gleitbewegung entstehen.
Bauchmassage in der Schwangerschaft
Ihren Schwangerschaftsbauch lassen Sie am besten von Ihrem Partner massieren (oder einem anderen Menschen, dem sie sich nahe fühlen). Legen Sie sich dafür entspannt auf den Rücken und platzieren Sie die Unterschenkel auf einem Gymnastikball - das entlastet das Kreuz. Ihr Partner sitzt neben ihnen und legt beide Hände flach auf Ihren Bauch. Dann beginnt er sanft und ohne Druck mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über den gesamten Bauch zu streichen. Dabei soll eine Hand der anderen folgen. Jede Streichbewegung drei- bis siebenmal nacheinander ausführen.
Baby-Bauchmassage
Wählen Sie für die Babybauch-Massage eine flache Unterlage, zum Beispiel den Wickeltisch, und legen Sie Ihr Baby darauf. Geben Sie ein wenig Öl, zum Beispiel Kümmel- oder Fenchelöl, auf den Baby-Bauch und legen Sie Ihre rechte Hand sanft rechts neben den Nabel. Ihr Baby soll sich zunächst an den Körperkontakt gewöhnen.
Die linke Hand hält das Baby an der Hüfte oder am Oberschenkel fest. Streichen Sie nun kreisförmig mit der flachen Hand um den Nabel herum - dabei die Bauchmassage im Uhrzeigersinn, also immer rechtsherum, ausführen. Denn das entspricht der Darmperistaltik und damit dem Weg der Nahrung durch den Darm. Wiederholen Sie den Massagegriff zehnmal.
Anschliessend kreisen Sie mit kleinen, spiralförmigen Bewegungen um den Nabel herum. Üben Sie dabei ruhig ein bisschen Druck aus, um den Darm zu stimulieren. Auch diese Übung wiederholen Sie zehnmal.
Zum Abschluss gehen Sie rund um den Bauchnabel Ihres Kindes mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger „spazieren“. Bewegen Sie dafür alle drei Finger mit schnellen, klopfenden Bewegungen und etwas Druck um den Nabel herum.
Für ein sanftes Ende lassen Sie Ihre Hände nach der Massage noch ein paar Minuten auf dem Bauch des Babys liegen.
Achten Sie sorgsam darauf, den Babybauch nur mit warmen Händen zu massieren.
Colonmassage (Kolonmassage)
Die Anwendung der Colonmassage will gelernt sein. Überlassen Sie es lieber dem Physiotherapeuten, Ihren Darm zu massieren. Denn er kennt die fünf Punkte im Dickdarm, die bei der Darmmassage stimuliert werden.
Wenn Sie dennoch eine Colonmassage selbst machen wollen, fragen Sie Ihren Physiotherapeuten nach der richtigen Methode und üben Sie mit ihm zusammen, bevor Sie selbst Hand anlegen.
Wann ist die Bauchmassage nicht geeignet?
In folgenden Fällen sollten Sie auf eine Bauchmassage verzichten:
- Direkt nach einer Bauchoperation
- Bei Hauterkrankungen in der Bauchregion
- Bei Durchfall
- Bei Entzündungen und Tumoren in der Bauchregion
- Bei einem akuten Darmverschluss
Was muss ich bei der Bauchmassage beachten?
Hier einige Tipps für eine wirksame Bauchmassage:
- Ziehen Sie sich für die Bauchmassage in eine ruhige, warme und angenehme Umgebung zurück.
- Unterstützen Sie die entspannte Atmosphäre zum Beispiel mit Duftkerzen und leiser, ruhiger Musik.
- Für die Bauchmassage sollte sich der Betreffende bequem auf den Rücken legen (z.B. im Bett).
- Massieren Sie den Bauch immer mit warmen Händen.
- Verwenden Sie Duft-Öle, um die entspannende Wirkung zu fördern. Geeignet sind zum Beispiel Zitronen-, Rosmarin- und Pfefferminzöl.
- Machen Sie die Bauchmassage immer im Uhrzeigersinn, also kreisförmig von der rechten auf die linke Bauchseite.
- Nach der Bauchmassage noch etwas nachruhen, am besten noch ein wenig liegen bleiben.
Wenn Sie regelmässig unter Darmproblemen wie Blähungen oder Verstopfung leiden, sollten Sie zum Hausarzt gehen. Er kann (evtl. zusammen mit einem Facharzt) die Ursache abklären und eine passende Therapie einleiten.
Steckt keine ernsthafte Erkrankung hinter Ihren Darmbeschwerden, können Sie sich ruhig täglich eine entspannende Bauchmassage gönnen.
Viszerale Osteopathie: Eine sanfte Alternative
Die viszerale Osteopathie ist eine innovative Therapieform, die gezielt auf die Gesundheit der inneren Organe wirkt. Im Gegensatz zu klassischen Methoden, die sich auf Muskeln oder Gelenke konzentrieren, setzt diese Therapie direkt bei der Ursache vieler Beschwerden an - im Inneren des Körpers. Durch sanfte manuelle Techniken werden Spannungen in Organen gelöst und ihre Beweglichkeit verbessert. Gerade bei Verdauungsproblemen kann die viszerale Osteopathie tiefgreifende Wirkung zeigen.
Ob Blähungen, unregelmässige Verdauung oder andere Beschwerden: Indem die Organfunktionen optimiert werden, kann sich das gesamte Wohlbefinden spürbar verbessern. Wer seine Verdauung gezielt unterstützen möchte, sollte verstehen, wie viszerale Osteopathie funktioniert - und wie sie helfen kann, Beschwerden zu lindern und den Körper nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen.
Die viszerale Osteopathie ist ein eigenständiger Bereich innerhalb der Osteopathie und konzentriert sich auf die sanfte Mobilisation innerer Organe. Aufbauend auf osteopathischen Prinzipien wurde sie speziell dafür entwickelt, die Funktion und Position von Organen gezielt zu unterstützen. Ziel ist es, die natürliche Bewegung der Organe zu fördern und so die Gesundheit zu verbessern.
Im Mittelpunkt stehen Organe wie Leber, Magen oder Darm. Durch gezielte manuelle Techniken werden Spannungen gelöst, die Durchblutung gefördert und eingeschränkte Bewegungsmuster normalisiert. Das Ergebnis: mehr Beweglichkeit, bessere Funktion - und ein ganzheitlich harmonisches Zusammenspiel im Körper.
Der Zusammenhang zwischen viszeraler Osteopathie und Verdauungsgesundheit ist dabei besonders stark. Funktionieren Organe nicht optimal oder sind sie in ihrer Bewegung eingeschränkt, kann das zu Beschwerden führen. Die Therapie setzt genau hier an, löst Dysbalancen und trägt dazu bei, dass die Verdauung wieder reibungslos funktioniert. So wirkt sich die Methode nicht nur lokal, sondern auf das gesamte Wohlbefinden positiv aus. Häufig sind solche Beschwerden auf Spannungen oder Bewegungseinschränkungen in den Organen zurückzuführen. Die viszerale Osteopathie verbessert das Zusammenspiel und die Eigenbewegung der Verdauungsorgane und unterstützt dadurch deren Funktion.
Viszerale Osteopathie arbeitet mit gezielten manuellen Techniken, die durch die Bauchdecke auf die Organe wirken. Ziel ist es, Spannungen zu lösen und die natürliche Beweglichkeit wiederherzustellen. Eine häufig genutzte Technik ist die rhythmische Mobilisation, bei der die natürliche Bewegung der Organe angeregt wird. Auch leichte Kompressionen kommen zum Einsatz, um Verklebungen durch Narben oder Entzündungen zu lösen. Diese Techniken fördern nicht nur die Verdauung, sondern wirken sich auch positiv auf die allgemeine Organfunktion und das Wohlbefinden aus.
Regelmässige Sitzungen bei einer erfahrenen Therapeutin oder einem erfahrenen Therapeuten können deine Verdauung langfristig verbessern. Je nach individuellem Bedarf sind wöchentliche, zweiwöchentliche oder monatliche Termine sinnvoll.
Auch dein Lebensstil spielt eine zentrale Rolle für die Wirksamkeit der Therapie. Kombiniert mit anderen Methoden wie CranioSacral-Therapie oder Faszientechniken kann die viszerale Osteopathie noch tiefgreifender wirken. Diese ganzheitliche Herangehensweise unterstützt den Körper in seiner Selbstregulation und hilft dabei, innere Spannungen abzubauen.
Die viszerale Osteopathie ist ein starker Partner für deine Verdauungsgesundheit. Durch gezielte Arbeit an den inneren Organen können Ursachen von Beschwerden direkt angegangen werden - für eine gesunde, funktionierende Verdauung und mehr Lebensenergie.
Weitere Tipps für eine gesunde Verdauung
Eine gesunde Verdauung ist essenziell für unser gesamtes Wohlbefinden - sie beeinflusst nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch unsere Stimmung, unser Energielevel und das Immunsystem. Der Darm gilt nicht umsonst als "zweites Gehirn." Wenn die inneren Abläufe im Gleichgewicht sind, profitiert der ganze Körper. Die viszerale Osteopathie hilft, diese innere Balance wiederherzustellen - für mehr Vitalität und Lebensqualität.
Neben Bauchmassagen und viszeraler Osteopathie gibt es weitere Massnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Verdauung zu unterstützen:
- Ballaststoffreiche Ernährung: Verzehren Sie ausreichend Ballaststoffe aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Einnahme von 30 Gramm Ballaststoffen.
- Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich, um die Verdauung zu fördern und Verstopfung vorzubeugen.
- Regelmässige Bewegung: Bleiben Sie aktiv und integrieren Sie regelmässige Bewegung in Ihren Alltag, um die Darmtätigkeit anzuregen.
- Probiotika: Nehmen Sie Probiotika zu sich, um die Darmflora zu unterstützen und Verdauungsbeschwerden zu lindern.
- Vermeiden Sie Stress: Reduzieren Sie Stress, da dieser sich negativ auf die Verdauung auswirken kann.
Hausmittel und ihre Wirkung
Viele Menschen greifen bei Verdauungsproblemen auf Hausmittel zurück. Hier eine Übersicht einiger bewährter Mittel:
| Hausmittel | Wirkung |
|---|---|
| Leinsamen und Flohsamen | Wirken als sanftes Abführmittel, indem sie im Darm aufquellen und den Stuhlgang erleichtern. |
| Kümmel- und Fencheltee | Entspannen die Muskulatur des Verdauungstrakts und helfen, die angesammelten Gase leichter abzuleiten. |
| Wärmeanwendungen | Fördern die Durchblutung und entspannen die Darmmuskulatur. |
| Olivenöl | Kann bei regelmässiger Einnahme die Verdauung fördern und Verstopfung lindern. |
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