Ayurveda vs. Klassische Massage: Ein Vergleich
Sind Sie verspannt und unsicher, welche Massage Ihnen helfen könnte? Oder möchten Sie sich einfach verwöhnen lassen und Ihre Muskeln bei einer Massage entspannen? Dieser Artikel bietet Ihnen einen Einblick in die verschiedenen Massagearten, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern. Zuerst die grundlegende Frage: Was ist eigentlich eine Massage?
Eine Massage trägt zur Entspannung verspannter Muskulatur bei und bringt Körper und Geist wieder in Einklang. Hier werden einige Massagearten vorgestellt, damit Sie sich bei Ihrem nächsten Wellness-Kurztrip genau richtig verwöhnen lassen können.
Klassische Massage
Bei der klassischen Massage liegt der Fokus vor allem auf Verspannungen und Verhärtungen im Rücken und Nackenbereich. Auch Erkrankungen des Bewegungsapparates wie posttraumatische Veränderungen oder Wirbelsäulensyndrome werden bei der klassischen Massage behandelt. Diese Massageart wird zudem bei psychosomatischen Krankheitsbildern verschrieben, wenn speziell das Herz und Kreislaufsystem unter dauerhaftem Stress leiden.
Ganzkörpermassage & Teilkörpermassage
Dies sind Sammelbegriffe für verschiedene Massage-Varianten. So werden bei Ganzkörpermassagen mehrere Körperbereiche massiert und bei der Teilkörpermassage hingegen lediglich bestimmte Teile des Körpers. Ganzkörpermassagen sind also nicht nur medizinisch wertvoll, sondern auch sehr entspannend. Perfekt also für ein entspanntes Wellness Wochenende.
Ayurveda Massage
Ayurveda ist eine der ältesten medizinischen Wissenschaften und stammt aus Indien. Im westlichen Kulturkreis findet Ayurveda hauptsächlich im Wellness-Bereich Anwendung. Ayurveda ist keineswegs nur eine therapeutische Massageform, sondern ein holistisches Konzept, das dem Bereich der Alternativmedizin zuzuordnen ist.
Ein klarer, einheitlicher Ablauf der Ayurveda Massage gibt es nicht, wobei aber ein grossflächiges Streichen mit den gesamten Handflächen dominiert. Zudem kann sich die Muskulatur durch tiefenwirksame Griffe lockern. Während dieser Massageart kannst du abschalten und einfach geniessen. Viele Wellness-Hotels bieten ihren Gästen nebst der Massage auch andere Ayurveda Behandlungen an.
Die Philosophie und Psychologie von Ayurveda stützt sich auf die bedeutende vedische spirituelle Wissenschaft des „Sankhya“, die auch dem Yoga zugrunde liegt. Die ersten Überlieferungen der indischen Medizin lassen sich bis Mitte des zweiten Jahrtausends vor Christus zurückverfolgen.
Abhyanga gehört zu den traditionellsten Behandlungsformen und basiert auf Streichbewegungen und der Verwendung warmer Öle. Wird das Öl in die Haut einmassiert, löst es Giftstoffe auf zellulärer Ebene. Es fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem.
Gandharva verbessert den Energiefluss durch die Verbindung von Massage und Klangtherapie. Der Therapeut setzt warme Kräuteröle und Klangschalen ein, um die Körperzellen in Schwingung zu versetzen. Bei einer Marma-Massage werden ätherische Öle mit einer leichten, kreisenden Berührung kombiniert, um die Energiepunkte zu stimulieren.
Die sogenannten Marmapunkte sind lebenswichtige Lebens- oder Energiepunkte, die Körper, Geist und Emotionen miteinander verbinden. Das Pizichilli wird in der Regel von zwei Masseuren durchgeführt. Es wird auch als „Ölbad“ bezeichnet, weil durch das verwendete Kräuteröl der Körper kontinuierlich warm gehalten wird.
Shirodhara ist eine meditative Massage mit warmem Öl, das sanft über die Stirn und auf das sogenannte dritte Auge gegossen wird. Es wird auch als das energetische Zentrum der Intuition bezeichnet. Die Behandlung ist dafür bekannt, das zentrale Nervensystem zu entspannen sowie Körper und Geist miteinander zu vereinen.
Vishesh gehört ebenfalls zu den rhythmischen Massagetechniken. Langsame, konzentrierte Bewegungen mit wenig Öl sind charakteristisch für diese Art der Massage. Dadurch ist eine stärkere Reibung auf der Haut und ein tieferer Zugang zum Gewebe möglich. So lassen sich verspannte Muskeln und Verklebungen lösen und tiefsitzende Verunreinigungen des Gewebes entfernen.
Die Odyssey-Behandlung umfasst fünf Techniken des Ayurveda, die auf den gesamten Körper wirken - mental, physisch und energetisch. Das sogenannte Garshana ist ein Peeling mit einem Trockenhandschuh, das von einem oder zwei Masseuren durchgeführt wird. Es setzt den Entgiftungsprozess des Körpers in Gang und stimuliert das Lymphsystem.
Im Anschluss folgt das Abhyanga, bei dem der Körper vom Kopf bis zu den Zehen mit warmem Kräuteröl bedeckt wird. Die Behandlung endet mit Marma.
Das ayurvedische Heilsystem besteht nicht nur aus Massagen allein, nichtsdestotrotz spielen sie eine grosse Rolle. Es geht von drei Grundkonstitutionen aus, über die jeder Mensch in einer bestimmten Kombination verfügt. Diese Grundkonstitutionen werden in der ayurvedischen Lehre als Doshas bezeichnet.
Der jeweilige Lebensstil eines jeden Menschen verändert diese Doshas täglich. In der ayurvedischen Lehre gelten die fünf Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde als Bausteine des menschlichen Lebens. Sie verbinden sich zu den drei Grundkonstitutionen, den Doshas: Vata (Luft und Raum), Pitta (Feuer und Wasser) und Kapha (Wasser und Erde).
Jeder Mensch erbt eine Mischung dieser drei Doshas, wobei eine der drei in der Regel die dominantere ist. Bei der Ayurveda-Massage ist der Massierte in der Regel unbekleidet und liegt auf einer Liege. Zur Behandlung gehören verschiedene Griffe und Streichungen, die mit warmem Sesamöl ausschliesslich mit der Hand durchgeführt werden. Einige Massagetechniken aus dem Ayurveda sind reichhaltig und nährend, andere werden als sogenannte reduzierende Massagen bezeichnet.
Die Behandlungstherapie im Ayurveda folgt dem Prinzip der Gegensätze. Kapha-Typen besitzen einen robusten Körperbau, Vitalität, eine gesunde Verdauung und verfügen über eine innere Ruhe. Sie begegnen den Stressauslösern des Alltags mit Leichtigkeit. Überschüssiges Kapha-Dosha kann allerdings zu Lethargie, Fettleibigkeit, Apathie und sogar bis hin zur Depression führen. In der Folge leidet die Verdauung, Allergien und Atemwegserkrankungen können sich manifestieren.
Pitta-Typen sind fröhlich, freundlich und energisch. Sie sind in der Regel mittelschwer und besitzen eine gute Verdauung. Ein Pitta ist klar und fokussiert, solange er sich im Gleichgewicht befindet. Geraten Pittas aus dem Gleichgewicht, hat dies Folgen. Dazu zählen eine erhöhte Magensäure, ein Mangel an Konzentration oder ständiger Durst.
Vatas sind aktive Typen, die einen energischen und kreativen Geist besitzen. Befinden sie sich im Gleichgewicht, sind sie lebhaft und enthusiastisch. Ihre Energie kommt schubweise, deshalb können sie unter plötzlicher Müdigkeit leiden.
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Thai Massage
Die traditionelle Thai Massage ist eine ganzheitliche Massage, die sowohl körperliche als auch energetische Auswirkungen hat. Ziel ist eine Harmonisierung des Patienten. Im Gegensatz zur Ayurveda-Massage findet die Thai Massage in bekleidetem Zustand am Boden statt.
Der Therapeut arbeitet hauptsächlich entlang der Energielinien des Körpers. Hierbei übt er Druck mit Daumen, Händen, Ellbogen und Füssen aus. Die Massagegriffe werden langsam, aber rhythmisch ausgeführt. Bestimmte Teile der traditionellen Thai Massage werden im Sitzen durchgeführt. Dabei wirkt der Therapeut unterstützend, der Massierte verbleibt passiv.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Bei einer ayurvedischen Massage kommen besondere Ölmischungen aus Kräutern zum Einsatz. Sie werden erhitzt und fördern Entspannung und Entgiftung des Massierten. Die Öle werden so ausgewählt, dass das dominante Dosha ausgeglichen wird. Ist eine bestimmte Temperatur erreicht, gelangen die Öle in den Körper und binden Toxine an sich. Bei der traditionellen Thai Massage hingegen wird in der Regel kein Öl verwendet.
Das Ziel einer ayurvedischen Massage ist die Reinigung der Energiekanäle im Körper. Durch die Massage werden die Toxine an die Öle gebunden und sie so zu entfernen. Der Ablauf einer ayurvedischen Massage orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen eines Massierten.
Zu den verwendeten Massagegriffen gehören Klopfen, Kneten, Quetschen und traditionelle Massagegriffe. Die Art der Anwendung - ob schnell oder langsam - richtet sich ebenfalls nach den Bedürfnissen einer Person. Auf diese Weise wird die Durchblutung erhöht und der Organismus aktiviert.
Die Thai Massage arbeitet neben dem Dehnen mit Druck, der durch Handflächen, Daumen oder Ellbogen ausgeübt wird. Beide gehen von der Überzeugung aus, dass Krankheiten und Schmerzen durch Blockaden in der Lebensenergie verursacht werden. Die Thai Massage gehört zu den am häufigsten praktizierten Behandlungsmethoden, die diese Blockaden wieder aufheben sollen.
Dass sich die beiden Methoden ähneln, zeigt die Ähnlichkeit einiger Namen der Sen-Linien in der Thai-Massage und denen aus der vedischen Theorie. Beide Methoden basieren auf der Elementtheorie. Die thailändische Medizin beruht auf den Elementen Erde, Wasser, Wind und Feuer. Die ayurvedische Medizin folgt einer ähnlichen Theorie mit fünf Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde.
Sowohl die ayurvedische als auch die thailändische Massage wird seit über zweitausend Jahren durchgeführt . Sie gelten als wichtiges Erbe und Element der jeweiligen Kultur.
Welche der beiden Massagearten letztlich angewendet wird, kommt auf den Menschen und seine Absichten an. Sucht er Entspannung, Wohlbefinden und spirituellen Einklang, ist die ayurvedische Massage möglicherweise die passendere.
Was insbesondere für die Durchführung der Thai Massage wichtig ist: die Qualität des Therapeuten. Eine ayurvedische Massage ist in der Regel harmlos. Auch wenn der Therapeut weniger gut ausgebildet oder kompetent ist, zieht dies keine schwerwiegenden Folgen nach sich. Die therapeutischen Öle der Ayurveda Massage besitzen immer eine wohltuende Wirkung, selbst wenn die Qualität der Massage zu wünschen übrig lässt.
Wird eine Thai Massage jedoch von einem schlecht ausgebildeten und unerfahrenen Therapeuten durchgeführt, kann dies schmerzhaft sein. Der Nutzen des Behandelten geht verloren. Gerade aus diesem Grund ist die Wahl des Therapeuten wichtig.
Hier ist eine Tabelle, die die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Ayurveda und klassischer Massage zusammenfasst:
| Merkmal | Ayurveda Massage | Klassische Massage |
|---|---|---|
| Ursprung | Indien | Westliche Welt |
| Fokus | Ganzheitliches Wohlbefinden, Energiefluss | Muskelentspannung, Schmerzlinderung |
| Ölverwendung | Ja, warme Kräuteröle | Variabel, oft ohne Öl |
| Bekleidung | In der Regel unbekleidet | Variabel |
| Techniken | Streichungen, Kneten, Akupressur | Kneten, Reiben, Klopfen |
| Ziel | Reinigung der Energiekanäle, Ausgleich der Doshas | Muskelentspannung, Verbesserung der Durchblutung |
Weitere Massagearten
Neben der klassischen und Ayurveda Massage gibt es noch viele weitere Massagearten, die unterschiedliche Schwerpunkte haben:
- Klassische Thai Massage: Ganzkörpermassage zur Lösung starker Verspannungen.
- Fussreflexzonenmassage: Teilkörpermassage zur Linderung von Beschwerden durch Druck auf Nervenbahnen.
- Hot Stone Massage: Warmsteinmassage zur Entspannung und Durchblutungsförderung.
- Lomi Lomi Massage: Tempelmassage mit fliessenden Bewegungen und viel Öl.
- Schröpfmassage: Durchblutungsfördernde Massage mit Schröpfgläsern.
- Akupressur: Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Druck auf bestimmte Körperstellen.
- Bürstenmassage: Anregung des Kreislaufs und der Organe mit Körperbürsten.
- Shiatsu Massage: Japanische Körpertherapie zur Weckung müder Lebensgeister.
Ich hoffe, dass Ihnen dieser Artikel die wichtigsten und häufigsten Massagearten etwas näher bringen konnte und dass Ihnen dieser Blog bei der nächsten Entscheidung hilft.
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