Ursachen für Probleme mit der Therme Heizung: Ein umfassender Leitfaden
Jeder, der ein Haus besitzt oder eine vermietete Immobilie hat, sollte sich von Zeit zu Zeit mit dem Thema Heizung beschäftigen. Spätestens, wenn die eigene Anlage schon einige Jahre auf dem Buckel hat, kann eine Heizungsmodernisierung sinnvoll sein. Alte Heizungen arbeiten unter Umständen nicht effizient, sodass Sie vielleicht Jahr für Jahr mehr Heizkosten bezahlen als eigentlich nötig. Da lohnt es sich, über die Neuanschaffung einer neuen Heizungsanlage nachzudenken.
Ein reibungslos funktionierendes Heizsystem ist essenziell für den Wohnkomfort und die Werterhaltung einer Immobilie. Doch was tun, wenn die Heizung nicht richtig funktioniert? Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen für Probleme mit Therme Heizungen und bietet Lösungsansätze, um die Effizienz und Betriebssicherheit Ihrer Anlage zu gewährleisten.
Was ist eine Brennwerttherme? | ökoloco
Niedriger Systemdruck
Damit die Wärme vom Heizungskeller beziehungsweise vom Wirtschaftsraum zu allen Räumen gelangen kann, braucht die Heizungsanlage einen gewissen Systemdruck (umgangssprachlich auch Heizungsdruck genannt). Ist dieser zu niedrig, kann es eine negative Auswirkung auf die Heizleistung haben. Mögliche Folgen sind kalte Heizflächen und störende Heizungsgeräusche. Nicht zuletzt sorgt ein zu niedriger Systemdruck dafür, dass der Wärmeerzeuger nicht mehr optimal arbeitet und dadurch unnötige Heizkosten verursacht.
Um die Räume auch im tiefsten Winter auf angenehme Temperaturen zu erwärmen, braucht es einen Wärmeerzeuger. Dieser bringt das Heizwasser auf die notwendige Vorlauftemperatur, bevor es zu den Räumen transportiert wird. Für den Transport vom Wärmeerzeuger (meist im unteren Geschoss) zu den Heizkörpern (in der Regel in den oberen Geschossen) ist die Heizungspumpe zuständig. Sie muss einen bestimmten Druck aufbauen, damit das Heizwasser diesen Höhenunterschied überbrücken kann. Die dafür verwendete Einheit heisst bar. Ein bar entspricht etwa dem Luftdruck auf der Erdoberfläche.
Ein Heizkreislauf ist theoretisch ein geschlossenes System. In der Praxis dringt Luft dennoch auf unterschiedliche Wege in die Heizungsrohre und es kommt zu Blasenbildung. Die Luftblasen vermindern die Heizleistung und verursachen zudem störende Geräusche. Um das zu beseitigen, müssen die Heizkörper hin und wieder entlüftet werden. Dabei tritt jedoch auch immer etwas Heizwasser aus. Das heisst: Bei jedem Entlüftungsvorgang verliert die Anlage Wasser, wodurch der Systemdruck sinkt. Deshalb muss die Heizung hin und wieder mit Wasser nachgefüllt werden.
Ein Problem besteht erst dann, wenn der Druck in kurzer Zeit stark abfällt. Auch wenn Sie Heizungswasser nachfüllen lassen und kurze Zeit darauf einen erneuten Druckabfall feststellen, liegt häufig ein Wasserverlust vor.
Wie hoch ist der Wasserdruck der Heizung?
Die Heizung verliert Wasserdruck und Sie vermuten eine Undichtigkeit in Wänden oder Decken? In diesem Fall kommen Installateure mit Ultraschallmessgeräten oder Wärmebildkameras. Hilfreich ist außerdem eine schrittweise durchgeführte Druckprobe. Dabei setzen Installateure bestimmte Teilstränge der Anlage für kurze Zeit unter einen hohen Druck. Anschließend kontrollieren sie, ob dieser bestehen bleibt oder abfällt.
Luft im Heizsystem
Wird ein Heizkörper nur stellenweise, zum Beispiel nur oben, warm oder erhitzt sich nicht richtig, dann ist Luft im Heizsystem einer der häufigsten Gründe. Die einfachste Lösung dieses Problems ist das Entlüften der Heizung. Dank unserer Anleitung zum Entlüften einer Heizung können Sie dies einfach selbst erledigen.
Geräusche in der Heizung
Auch wenn das Heizsystem wie gewünscht heizt, können störende Geräusche den Wohnkomfort und unter Umständen die Effizienz des gesamten Heizsystems beeinträchtigen. Auch hierfür gibt es eine Reihe von Symptomen und Ursachen - und passende Lösungen.
Heizung gluckert, plätschert oder blubbert
Beim Aufdrehen des Thermostats Ihres Heizkörpers ist es normal, dass dieser zu Beginn ein Blubbern oder Plätschern von sich gibt, da Wasser in die Heizung fliesst. Treten diese Geräusche jedoch häufiger auf, so befindet sich meist zu viel Luft im Heizkörper und Sie sollten diesen Entlüften. Mit unserer Anleitung gelingt Ihnen dies ganz einfach selbst und ohne Beizug des Heizungstechnikers.
Klopfen, Knacken oder Brummen in der Heizung
Bei dieser Art von Geräuschen muss nicht immer ein Defekt vorliegen, denn es kann sein, dass sich die Lamellen der Heizkörper durch starke Temperaturänderungen ausdehnen und so für kurze Zeit Geräusche verursachen. Halten die Geräusche jedoch an, könnte das an einer der folgenden Ursachen liegen:
- Zu wenig Wasser im System: Eine der häufigsten Ursachen für störende Geräusche besteht darin, dass es zu wenig Wasserdruck im System hat. In diesem Fall sollten Sie den Wasserdruck durch Auffüllen von demineralisiertem Wasser auf 1,2 und 1,8 bar erhöhen. Wenn dies nichts bringt, wird der Anruf bei Ihrem Heizungsinstallateur unumgänglich.
- Vor- und Rücklauf vertauscht: Um dies zu überprüfen sollten Sie alle Thermostate zudrehen und die Heizkörper zunächst abkühlen lassen, um Sie danach wieder aufzudrehen. Wird das Vorlaufrohr, welches zum Thermostat führt, nicht zuerst warm, so wurden Vor- und Rücklauf wahrscheinlich vertauscht. Dies kann nur Ihr Heizungsinstallateur korrigieren.
- Falsche Druckverteilung: Bei Verdacht auf diese Ursache lassen Sie durch den Fachmann einen hydraulischen Abgleich Ihrer Anlage durchführen. Dieser hilft Ihnen nicht nur bei der Beseitigung der Geräusche, sondern steigert auch die Effizienz Ihrer Anlage.
- Spannung in den Heizungsrohren: Wenn die Rohre der Heizung nicht spannungsfrei in der Wand liegen und Reibung an anderen Rohren verursachen, entstehen Geräusche. Um dies zu beheben, sollten Sie durch Ihren Heizungsinstallateur überprüfen lassen, ob die Heizungsrohre spannungsfrei in der Wand liegen.
Druckverlust
Steht bei Ihnen eine etwas ältere Heizung in Betrieb, dann können Druckverlust oder das Ziehen von Luft ein Grund sein, wieso diese nicht mehr funktioniert. Häufigste Gründe dafür sind entweder ein kaputtes Ausdehnungsgefäss oder ein undichter Wärmetauscher. Bemerkbar macht sich ein solcher Defekt dadurch, dass der Druck in Ihrer Anlage trotz Erhöhung nicht konstant bleibt. Für einen Wechsel des Ausdehnungsgefässes oder des Wärmetauschers ist ein Anruf bei Ihrem Heizungsinstallateur zwingend.
Undichtigkeit
Wenn die Heizanlage Wasser verliert, macht sich dies durch unangenehme Gerüche bemerkbar und kann dazu führen, dass die Heizung nicht mehr richtig funktioniert. Bei solchen Schäden sollten Sie unbedingt Ihren Heizungsinstallateur zur Rate ziehen.
Folgende Ursachen können zum Verlust von Wasser führen
- Defekte Heizungsrohre: Durch Fremdeinwirkung oder Fehler im Material können Rohre unter Umständen schneller verschleißen und müssen von Ihrem Heizungsinstallateur ausgewechselt werden.
- Defekte Gummidichtungen: Verschleisserscheinungen an den Dichtungen sind normal und können durch das Wechseln der Dichtungen schnell behoben werden. Hierzu empfiehlt es sich ebenfalls, Ihren Heizungsinstallateur zwecks Austausch der Dichtungen zu Rate zu ziehen.
Weitere Ursachen und Lösungen
Neben den genannten Problemen gibt es noch weitere Ursachen, die zu Störungen der Therme Heizung führen können:
- Defektes Überdruckventil: Ist im Bereich des Kessels oder der Therme eine Pfütze zu finden, liegt ein Defekt vor und die Heizung verliert Wasser am Überdruckventil. Das sogenannte Sicherheitsventil schützt die Anlage vor mechanischen Beschädigungen, indem es bei einem voreingestellten Druck öffnet und Heizungswasser ablässt. Die Lösung: Einen Heizungsbauer kontaktieren. Der Fachhandwerker tauscht das Sicherheitsventil aus und prüft das Ausdehnungsgefäß.
- Defektes Ausdehnungsgefäß: Hilft der Austausch des Sicherheitsventils nicht, liegt ein anderes Problem vor und die Heizung verliert Wasser durch das Ausdehnungsgefäß. Der kleine Behälter ist zur Hälfte mit Gas gefüllt, um temperaturbedingte Schwankungen des Wasservolumens aufnehmen zu können. Die Lösung: Einen Heizungsbauer kontaktieren. Der Fachhandwerker prüft das Ausdehnungsgefäß, indem er etwas Luft ablässt. Kommt auch Wasser aus dem Ventil, ist die Membran kaputt.
- Defekter Wärmetauscher: Ein anderes Problem ist vor allem bei alten Wärmeerzeugern zu finden: Die Heizung verliert dabei Wasser, weil der Wärmetauscher defekt ist. Das Bauteil leitet Wasser am Brenner und am Brennraum vorbei, um die dort entstehende Wärme abzuführen. Die Lösung: Einen Heizungsbauer kontaktieren. Der Fachhandwerker prüft den Wärmetauscher und ersetzt das Bauteil, sofern das möglich und sinnvoll ist. Bei vielen alten Geräten kann es sich hingegen auch lohnen, die komplette Heizung auszutauschen.
Vorbeugung und Wartung
Einbußen im Komfort, Schäden an der Heizungsanlage und Probleme mit Feuchte im Bauwerk lassen sich vermeiden, wenn Heizungsbauer regelmäßig zur Wartung kommen. Die Fachexperten kontrollieren dabei den Druck. Sie selbst beugen Problemen am besten vor, indem Sie immer ein Auge auf die Heizungsanlage werfen.
Regelmäßige Wartung ist entscheidend für die Lebensdauer und Effizienz Ihrer Heizung. Eine gut gewartete Anlage verbraucht weniger Energie, verursacht weniger Störungen und trägt somit zur Senkung der Heizkosten bei.
Lebensdauer einer Heizung
So einzigartig wie der Eigentümer ist auch dessen Immobilie. Steht eine Heizungssanierung an, so muss diese für einen effizienten Betrieb individuell analysiert und geplant werden. Dabei spielen neben dem Zustand des Gebäudes und Isolierung auch weitere Einflüsse wie das Klima und der Standort eine Rolle. Ist die Analyse abgeschlossen, hat der Eigentümer die Wahl zwischen vielen verschiedenen Wärmeerzeugern, die sich nicht nur hinsichtlich ihrer Anschaffungs- und Betriebskosten unterscheiden, sondern auch bezüglich ihrer durchschnittlichen Lebensdauer.
Ausschlaggebend für die Lebensdauer einer Heizung sind am Ende des Tages verschiedene Faktoren. An erster Stelle stehen jedoch Qualität und regelmässiger Service der Anlage. Doch auch der Betrieb entscheidet darüber, wie alt ein Wärmeerzeuger durchschnittlich wird: So muss eine Heizung in schlecht gedämmten Gebäuden oft über längere Zeit unter Volllast laufen, während sie in energieeffizienten Neubauten nur moderat beansprucht wird. Es ist daher zentral, dass die Anlage perfekt auf den jeweils individuellen Heizwärmebedarf eines Gebäudes abgestimmt ist.
Was ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Heizung?
Qualitätsprodukte erfüllen ihren Zweck bekanntlich länger, jedoch sind auch diese auf eine regelmässige Kontrolle angewiesen. Daher variiert die Lebensdauer zwischen Hausbesitzern teilweise um mehrere Jahre, je nachdem, wie intensiv der Invest in eine regelmässige Wartung ist.
Doch Unterschiede gibt es auch zwischen den verschiedenen Wärmeerzeugern: Besonders langlebig erweisen sich Öl und Gas-Brennwertkessel, jedoch muss auch hier unter anderem aufgrund des Verschleisses durch die Feuerungsprozesse auf eine regelmässige Wartung geachtet werden.
Zudem sollten Hauseigentümer bei fossilen Energiequellen beachten, dass diese im Zuge der weiteren Umsetzung der Energiestrategie 2050 und MuKEn 2014 auf lange Sicht als Standalone-Lösung (Bsp.: Sanierung auf eine reine Ölheizung) verboten werden. Daher lohnt es sich, beim Blick auf die Lebensdauer verschiedener Wärmeerzeuger auch solche zu betrachten, die auf regenerative Energiequellen (wie beispielsweise Wärmepumpe oder Biomasse Pelletheizung) zurückgreifen:
| Heizungsart | Durchschnittliche Lebensdauer |
|---|---|
| Ölheizkessel | 15 - 20 Jahre |
| Gasheizkessel | 15 - 20 Jahre |
| Wärmepumpen | 15-20 Jahre |
Wie kann man die Lebensdauer einer Heizung verlängern?
Damit die Heizanlage, gleich auf welchem Wärmeerzeuger sie basiert, lange und störungsfrei funktioniert, empfehlen sich eine Reihe von Massnahmen:
- Eine frühzeitige und durchdachte Planung kann in Bezug auf Kosten und Lebensdauer spielentscheidend sein.
- Behalten, was gewonnen wurde: Die richtige Gebäudeisolierung sorgt für genau das. Sie speichert erzeugte Wärme und sorgt dafür, dass diese möglichst geringfügig in die Umgebung entweicht. Das senkt Heizkosten, führt zu einer effizienteren Energieklasse und wird vom Bund subventioniert.
- Genau wie ein Fahrzeug, ist auch eine Heizung auf einen regelmässigen Service angewiesen. Der Unterschied dabei ist, dass Anlagen oftmals unbemerkt in Betrieb sind und dadurch gerne vergessen gehen, bis sich die erste Störung bemerkbar macht.
- Mit dem Ersatz einer Heizung sollte man sich bereits beschäftigen, bevor diese am Ende ihrer Laufzeit angekommen ist.
Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die häufigsten Ursachen für Probleme mit Therme Heizungen. Durch regelmäßige Wartung und schnelle Behebung von Störungen können Sie die Lebensdauer Ihrer Anlage verlängern und Heizkosten sparen. Bei Unsicherheiten oder komplexen Problemen ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren.
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