Schwindelgefühl nach Lymphdrainage: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Schwindel ist ein weit verbreitetes Symptom, das viele Menschen schon einmal erlebt haben. Es kann in verschiedenen Formen auftreten und unterschiedliche Ursachen haben. Häufig handelt es sich lediglich um eine verlangsamte Reaktion des Körpers auf den Lagewechsel aufgrund eines niedrigen oder hohen Blutdrucks.
Das Gleichgewichtsorgan ist Bestandteil des Innenohrs.
Ursachen von Schwindel
Schwindel kann vielfältige Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten:
- Niedriger oder hoher Blutdruck: Beim Aufstehen verändert sich das Druckverhältnis im Körper. Der Druck in den Beinvenen nimmt schlagartig zu, während er im Kopf abnimmt. Der Körper gleicht solche Unterschiede sofort aus, indem sich die Gefässe zusammenziehen und das Herz seine Leistung steigert. Gerade bei jungen und älteren Personen mit niedrigem Blutdruck kann diese Regulation zwar funktionieren, aber die Reaktion verlangsamt sein.
- Orthostatische Hypotonie: Beim Aufstehen versackt venöses Blut in den Beinvenen. Wenn der natürliche Mechanismus zur Engstellung der Venen verlangsamt ist, kann es zu Schwindel kommen.
- Flüssigkeitsverlust: Seltenere und vorübergehende Ursachen für Schwindel beim Aufstehen sind etwa Flüssigkeitsverlust.
- Erkrankungen: Gelegentlich liegt eine ernsthafte Erkrankung der Nebennieren, des Herzens oder des Nervensystems zu Grunde.
- Probleme mit der Halswirbelsäule: Ursachen können Gelenkdysfunktionen oder auch muskuläre Beschwerden im Nackenbereich sein.
- Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans: Unangenehme bis qualvolle Schwindelgefühle und ernsthafte Gleichgewichtsstörungen können entstehen, wenn das Gleichgewichtsorgan erkrankt oder gestört ist.
In der Schwangerschaft lassen die Hormone das Gewebe erschlaffen. Das betrifft auch die Blutgefässe. Beim Aufstehen, oder auch wenn man lange steht, versackt venöses Blut in den geweiteten Beinvenen und es wird einem schwarz vor Augen.
Symptome von Schwindel
Zusätzlich leiden Schwindelpatienten häufig unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Ohrgeräuschen, Sehstörungen (Nystagmus) und Gleichgewichtsstörungen mit Gangunsicherheit oder erhöhtem Risiko für Stürze.
Weitere Symptome niedrigen Bluthochdrucks, wie Ohrensausen, Augenflimmern, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit, können das Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigen.
Behandlung von Schwindel
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schwindel zu behandeln. Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache des Schwindels ab.
1. Kompressionsstrümpfe
Wenn der natürliche Mechanismus zur Engstellung der Venen verlangsamt ist, kann man mit Kompressionsstrümpfen einen Gegendruck erzeugen. Die Venen können sich beim Aufstehen weniger erweitern und es bleibt mehr Blut für die Versorgung des Gehirns übrig. Kompressionsstrümpfe sind als Kniestrümpfe, Schenkelstrümpfe und Strumpfhose erhältlich.
Da die Venen sanft zusammengepresst werden, wird der Blutfluss beschleunigt. Im vielen Fällen helfen schon Wadenstrümpfe, die bis unters Knie reichen. Diese sind in zahlreichen verschiedenen Ausführungen erhältlich.
2. Änderungen des Lebensstils
In vielen Fällen lässt sich das Problem ganz ohne Medikamente in den Griff bekommen. Als erste und einfachste Massnahme sollten Betroffene darauf achten, genügend zu trinken, also mindestens 2 Liter. Weiter kann es helfen bis zu fünf Mahlzeiten verteilt über den Tag zu sich zu nehmen. Dabei ist auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Ausdauersport beeinflusst die Regulation des Blutdrucks langfristig positiv und bringt den Kreislauf kurzfristig in Schwung.
Weiter sollte man auf übermässige Wärme verzichten. Am Morgen kann man, die Fenster direkt nach dem Aufstehen öffnen.
3. Medikamentöse Behandlung
Wenn Massnahmen wie das Tragen von Kompressionsstrümpfen und ein angepasster Lebensstil nicht ausreichen, um die Symptome zu lindern, kann ein niedriger Blutdruck aber mit Medikamenten behandelt werden. Anders ist es, wenn der niedrige Blutdruck auf eine Grunderkrankung zurückzuführen ist.
4. Physiotherapie
Gerade ein dadurch ausgelöster lagerungsabhängiger Drehschwindel kann mittels spezifischer Techniken der Physiotherapie untersucht und behandelt werden. Bei Gleichgewichtsstörungen kommt zum Beispiel spezifisches Gleichgewichtstraining zum Einsatz, bei Lagerungsschwindel wendet der Therapeut sogenannte Lagerungsmanöver an.
Weitere physiotherapeutische Behandlungsansätze:
- Manuelle Therapie
- Dry Needling
- Kiefergelenksphysiotherapie
- Narbenmassage
5. Dry Needling
Dry Needling (DN) ist eine wirksame Ergänzung zur manuellen Triggerpunkt-Therapie. Beim Dry Needling (DN) wird eine sterile Akkupunkturnadel gezielt in den Triggerpunkt gestochen. Es kommt zur Entspannung der verkrampften Muskulatur und zur Auflösung der Triggerpunkte. Die Durchblutung wird angeregt. Die Schmerzen lassen nach.
Ablauf einer Dry Needling-Behandlung:
- Palpation: Der zu behandelnde Triggerpunkt wird palpiert (ertastet).
- Desinfektion: Die Einstichstelle wird mit einem hautfreundlichen Desinfektionsmittel desinfiziert.
- Nadelung: Der Triggerpunkt wird mit einer Einwegakupunkturnadel behandelt.
- Kompression: Die Einstichstelle wird komprimiert und erneut desinfiziert.
Nackenschmerzen, Kopfschmerzen durch Triggerpunkte im Trapezmuskel: Dry Needling kann helfen
Mögliche Reaktionen nach der Behandlung:
Direkt nach dem Dry Needling lässt sich meist eine deutliche Senkung des Muskeltonus (Spannung des Muskels) beobachten. Er fühlt sich oft sehr weich und entspannt an. Typisch ist auch ein Druckgefühl im Bereich des Behandlungsgebietes. Ihr bekannter Schmerz lässt meistens nach.
In den folgenden Stunden oder 1-2 Tagen kann es zu einer Reaktion auf die gesetzten Reize durch die Nadelung kommen. Um die Einstichstellen kann es zu blauen Flecken (Hämatomen) oder zu leichten Schwellungen kommen. Zudem kann ein neuer, zum Teil starker Schmerz - ähnlich einem starken Muskelkater - auftreten.
Dry Needling Behandlung des Trapezmuskels (m. trapezius)
6. Medikamente
Eine medikamentöse Behandlung kann dann erwogen werden, wenn alle oben beschriebenen Massnahmen erfolglos bleiben. Anders ist es, wenn eine Grunderkrankung für den Schwindel verantwortlich ist.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei häufig auftretendem oder bereits seit länger bestehendem Schwindel, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Zusätzlich können Sie selbst folgendes tun: Achten Sie unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und versuchen Sie, wenn bekannt, symptomauslösende Situationen zu vermeiden.
Wichtig: Die Informationen in diesem Artikel dienen nur zu Informationszwecken und sollten nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung angesehen werden. Konsultieren Sie immer einen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister, wenn Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
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