Sauna: Schwitzen für die Gesundheit – Vorteile und Nachteile
Die Sauna ist ein beliebter Gesundheitstrend mit langer Tradition. Schon die antiken Griechen und Römer erkannten die Tiefe dieses Rituals und entwickelten ausgeklügelte Wärmetherapien. Obwohl das Wort «Sauna» vom finnischen «savu» abstammt, was so viel wie Rauch bedeutet, haben nicht die Skandinavier die Sauna erfunden. Erste Spuren von primitiven Dampfbädern aus der Steinzeit stammen aus Ostasien. Die Sauna existiert also schon lange in irgendeiner Form. In Finnland spielen Saunas bereits seit dem Mittelalter eine bedeutende gesellschaftliche Rolle. Für viele gehört dort das wöchentliche Schwitzen zum Alltag.
Saunabesuche sind nicht nur Momente der Entspannung, sondern auch Schlüssel zur Förderung Ihrer Gesundheit. Sowohl Innensaunen als auch Aussensaunen bieten eine transformative Wirkung auf Körper und Geist. Sie sind nicht nur Quellen angenehmer Wärme, sondern auch Schatzkammern zahlreicher gesundheitlicher Vorteile. Die Sauna hat sich längst von einem antiken Mythos zu einem modernen Symbol des Körperbewusstseins und Gesundheitsdenkens gewandelt.
Die Frage nach der gesundheitlichen Wirkung der Sauna ist keine neue Debatte. Zahlreiche Studien und jahrhundertealte Praktiken haben die positiven Auswirkungen von Saunabesuchen auf Körper und Geist aufgezeigt. Von der Stärkung des Immunsystems über die Förderung der Entspannung bis hin zur Verbesserung der Haut-Gesundheit - die Sauna hat sich als eine Quelle für ganzheitliches Wohlbefinden und körperliche Gesundheit erwiesen.
Doch was ist unter Sauna zu verstehen? Unter Sauna versteht man einen Raum oder eine Kabine, die meist aus Holz, Stein oder Glas besteht und mittels eines Saunaofens auf bis zu 100 Grad Celsius erhitzt wird - je nach Verträglichkeit. In Finnland wird eine Kabine auch bis zu 120 Grad Celsius erwärmt. Als Faustregel gilt: lieber kurz bei grosser Hitze als länger bei zu niedriger Temperatur.
Es gibt verschiedene Arten von Saunen, die sich in Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterscheiden. Hier eine Übersicht:
- Finnische Sauna: Die finnische Sauna ist die hierzulande bekannteste «herkömmliche» Sauna. Die Temperatur variiert zwischen 80°C bis 100°C und die Luftfeuchtigkeit beträgt 5% bis 15%.
- Banja: Banja heisst so viel wie «Bad». Sie hat eine Temperatur von 70°C bis 110°C, kann aber auch weit über 100°C sein. Die Luftfeuchtigkeit kann bis 35% betragen, da in dieser Sauna viele Aufgüsse üblich sind. Eine Besonderheit dieser Sauna-Art besteht im sogenannten «wenik». Dabei wird der Körper mit Birkenzweigen, die in Wasser aufgeweicht wurden, gequästet (leicht geschlagen).
- Hamam: Hamam ist ein Dampfbad aus dem arabischen Raum. Das Hamam ist ursprünglich ein Reinigungsritual. Man durchläuft Räume mit unterschiedlichen Temperaturen, um den Körper an die stetig steigende Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Die Temperatur im Hauptdampfbad beträgt 50°C bis 60°C und die Luftfeuchtigkeit 65%.
- Caldarium: Das Caldarium war früher Teil der römischen Therme. Es ist ein Dampf- und Inhalationsbad, bei dem Temperaturen von 40°C bis 50°C herrschen und die Luftfeuchtigkeit fast 100% beträgt. Das Caldarium ist besonders kreislaufschonend und auch für ältere Menschen und Kinder geeignet.
- Biosauna: Die Biosauna eignet sich - aufgrund der vergleichsweise tiefen Temperatur - gut für Saunaanfänger oder auch Kinder. Die Temperatur beträgt 45°C bis 60°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 40% bis 55%.
- Infrarotsauna: Diese Sauna funktioniert wesentlich anders als alle anderen. Hier wird nicht der Raum erwärmt, sondern direkt der Körper - und zwar mittels Infrarotstrahlen. Diese Strahlen wärmen den Körper von innen und können bis ins Unterhautgewebe vordringen - das soll Muskelverspannungen lösen und das Herz-Kreislauf-System nicht so stark belasten wie andere Sauna-Arten.
Wie wirkt sich Sauna auf unseren Körper aus?
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Saunen und Dampfbädern ist mittlerweile unumstritten. Doch welche Vorteile bringt das Schwitzen tatsächlich für Körper und Geist? Hier sind einige der wichtigsten positiven Auswirkungen:
- Stärkung des Immunsystems: Regelmässiges Saunieren stärkt das Immunsystem und wirkt präventiv gegen Erkältungen. «Durch das Einatmen der heissen Luft werden in den Schleimhäuten der Atemwege vermehrt Abwehrstoffe gebildet», sagt Rolf Piper. Diese können dann Erkältungsviren und Bakterien erfolgreicher bekämpfen. Resultat: Das Immunsystem wird gestärkt und man wird seltener krank.
- Herz-Kreislauf-System: Der Wechsel heiss-kalt regt den Kreislauf an - die Blutgefässe weiten und ziehen sich zusammen, die Durchblutung wird angeregt und der gesamte Körper mit mehr Sauerstoff versorgt. Laut einer finnischen Studie soll regelmässiges Saunieren das Risiko von plötzlichem Herztod, tödlichen Herzkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
- Muskelentspannung und Regeneration: Sauna nach dem Sport soll die Regeneration der Muskeln anregen und so Muskelkater vorbeugen. Die verbesserte Durchblutung führt zu einem Anstieg der Muskelgrösse und verlangsamt den Muskelabbau. Die Wärme entspannt weiter die Muskeln. Das hilft unter anderem bei Verspannungen oder Muskelkater.
- Hautbildverbesserung: Die angeregte Durchblutung soll auch das Hautbild verbessern indem die Haut mit Nährstoffen versorgt wird. Die Hitze fördert das Abheilen von Hautunreinheiten. Die Hautzellen werden mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und können dadurch schneller regenerieren. Zudem wirken die ätherischen Öle entzündungshemmend. Eine weitere positive Wirkung: Wer unter trockener Haut leidet, erhält eine geschmeidigere Haut, die besser mit Feuchtigkeit versorgt ist.
- Entgiftung: Regelmässige Saunabesuche unterstützen den Körper dabei, toxische Elemente wie Arsen, Cadmium oder Quecksilber auszuschwemmen.
- Entspannung und Stressabbau: In der Sauna entspannt sich die Muskulatur - davon profitieren auch Asthmabetroffene. Die hohen Temperaturen umhüllen den Körper wohltuend, lassen Seele und Geist entspannen und verbannen den Alltagsstress förmlich ins Nirgendwo. Die Wärme hebt die Stimmung und trägt zum Stressabbau bei.
Wie oft und wie lange sollte man in die Sauna gehen?
Die Wirkung der Sauna auf den Körper ist vielfältig und abhängig von individuellen Bedürfnissen. Experten empfehlen jedoch, dass regelmässiges Saunieren einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Die optimale Frequenz variiert jedoch und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Ein- bis zweimal pro Woche Saunieren: Dieser Rhythmus kann dazu beitragen, die gesundheitlichen Vorteile der Sauna zu erleben, ohne den Körper zu überlasten. Es fördert Entspannung, stärkt das Immunsystem und verbessert die Durchblutung.
- Individuelle Anpassung: Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Körpers. Manche Menschen empfinden auch häufigere Saunabesuche als förderlich, während andere mit einer geringeren Frequenz besser zurechtkommen.
- Berücksichtigung des Lebensstils: Der persönliche Zeitplan und Lebensstil spielen eine Rolle. Passen Sie die Saunabesuche an Ihre Verfügbarkeit und Präferenzen an.
- Gesundheitszustand beachten: Personen mit spezifischen gesundheitlichen Bedingungen oder Erkrankungen sollten vor häufigen Besuchen einer Sauna Rücksprache mit einem Arzt halten.
- Achten Sie auf Signale des Körpers: Wichtig ist, auf die Bedürfnisse und Reaktionen des eigenen Körpers zu hören.
Empfohlene Aufenthaltszeiten
Je nach Art der Sauna variiert die empfohlene Aufenthaltszeit. Bei der heissen finnischen Sauna liegt sie bei 8 bis 15min. Im kühleren Caldarium kann man sich auch bis zu 30min aufhalten.
Saunameister Piper empfiehlt drei Saunagänge. Die Länge der Pausen dazwischen sind individuell. Hat man sich sehr gut abgekühlt, braucht es keine Ruhezeit, sagt Piper. «Aber zum Wellness gehören Pausen einfach dazu.»
Für einen Wellnesseffekt reicht ein Besuch mit drei Saunagängen pro Monat. «Für einen Gesundheitseffekt sind ein Besuch jede Woche oder alle zwei Wochen zu empfehlen», so der Saunameister. Bei jedem Besuch geht es dreimal in die Sauna.
Wann sollte man auf einen Saunabesuch verzichten?
Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch Situationen, in denen ein Saunabesuch nicht ratsam ist. Hier einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:
- Erkältung und Fieber: Jedoch ist Sauna bei schon ausgebrochenen Erkältungen kontraproduktiv. Bei Erkältungen ist das Immunsystem ohnehin schon angeschlagen, deshalb braucht der Körper die übrige Energie zur Genesung. Definitiv verzichten sollte man bei Fieber.
- Herz-Kreislauf-Probleme: Herz-Kreislauf-Patienten sollten zuerst mit dem Arzt abklären, ob Saunieren für sie geeignet ist. Während sich in der Wärme der Sauna die Blutgefässe weiten und der Blutdruck sinkt, schnellt er in der Abkühlungsphase nach oben. Menschen mit Herzrhythmusstörungen verzichten besser auf einen Saunabesuch. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie Blutverdünner einnehmen.
- Entzündungen: Entzündungen wie zum Beispiel Rheuma vertragen sich mit der Hitze nicht gut. Ein bereits schwaches Immunsystem wird durch das starke Schwitzen zu stark beansprucht, der Körper leidet. Deshalb fühlen sich Betroffene nach einem Saunagang nicht besser, sondern meist erschöpfter.
- Weitere Kontraindikationen: Verboten ist eine Schwitzkur, wenn Sie unter offenen Wunden, Epilepsie, Rheumaschüben oder Infekten leiden. Verzichten Sie auch bei einer Blasenentzündung auf einen Saunabesuch.
Was ist bei einem Saunabesuch zu beachten?
Um die positiven Effekte der Sauna optimal zu nutzen und Risiken zu minimieren, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
- Vor dem Saunagang: Trinken Sie deshalb vor und nach der Sauna genügend. Wichtig ist es, ohne Make-Up in die Sauna zu gehen, damit die Haut frei atmen kann. Ein warmes Fussbad - und zwar vor dem Saunagang - ist für diejenigen gut, die nicht so schnell schwitzen.
- Während des Saunagangs: Bei einem Saunaaufenthalt heizt sich die Haut auf 40 bis 42°C auf und das Körperinnere wird 1 bis 2°C wärmer. Während einer Stunde Sauna oder zwei bis drei Saunagängen verliert man ca. 1L Schweiss. In der Sauna ist man nackt. Schliesslich kann man nur nackt richtig gut schwitzen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, sich in ein Saunatuch einzuwickeln. Die goldene Regel lautet: kein Schweiss aufs Holz. Das heisst, man setzt oder legt sich auf ein Tuch, inklusive der Füsse. Deshalb nimmt man zwei Tücher mit, wenn man in die Sauna geht. Eins zum Abtrocknen, eins für den Saunagang. Zum Liegen nimmt man am besten ein zweifarbiges Tuch, sodass man für die nächste Runde weiss, auf welcher Seite man gelegen hat.
- Nach dem Saunagang: Der Saunameister empfiehlt, sich nach der Sauna mit dem gartenschlauchartigen Kneippschlauch abzukühlen. «Dieser Kneipp-Guss dauert zwischen einer und zwei Minuten», sagt Piper. Anschliessend kann man noch kalt duschen oder kurz ins Kaltwasserbecken eintauchen. Auf diese Weise ist die Abkühlzeit ungefähr gleich lang wie die Zeit in der Sauna. Auch nach dem Saunieren hilft ein warmes Fussbad. Man kühlt zwar mit Kneippschlauch und Dusche ab, der Körperkern bleibt aber warm. Um dieses zu umgehen, empfiehlt Piper nach dem Abkühlen ein Fusswärmbad.
- Weitere Hinweise: Dazu gehört auch die Brille. Heizen sich die Schmuckstücke zu stark auf, besteht Verbrennungsgefahr. Eine Ausnahme bilden Fingerringe. Alkohol ist ebenfalls in der Sauna tabu.
Sauna und Abnehmen
Sie fühlen sich nach einer Schwitzkur leichter und fragen sich, ob Sie in der Sauna abnehmen? Die Antwort ist nein. Sie verlieren lediglich Flüssigkeit. Die Fettverbrennung wird aber nicht angekurbelt. Auch der Kalorienverbrauch in der Sauna ist gering.
Zwar kommt der Stoffwechsel in Schwung, aber um nachhaltig Kilos zu verlieren, sind eine gesunde Ernährung und Bewegung die einzigen effektiven Massnahmen.
EOS Saunatechnik GmbH - Entspannung pur
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