Macht Sauna die Haut schöner oder schlechter?

Der Besuch der Sauna tut unserer Haut gut. Durch die Hitze wird der Blutstrom angekurbelt. Dieser führt zu einem Transport von Baustoffen in die Hautzellen und kann somit die Regeneration der Haut unterstützen.

Durch das Schwitzen wird die Haut von Giftstoffen gereinigt. Das Schwitzen kann dabei wie ein gutes Peeling wirken und die Haut auch von abgestorbenen Hautschüppchen befreien. Dies ist auch der Grund, weshalb viele Menschen berichten, dass sich ihre Haut nach dem Saunabesuch glatt und geschmeidig anfühlt.

Die Feuchtigkeit kann durch den Saunagang besser in der Haut gespeichert werden, weshalb sie elastischer bleibt. Auch die Entspannung kann der Hautalterung entgegenwirken, denn unsere seelische Verfassung spiegelt sich oftmals auf unserer Haut.

Aus diesem Grund kriegen wir oftmals Hautunreinheiten, wenn es uns schlecht geht und sehen sofort, wenn wir müde und ausgelaugt sind. Auch Falten können mitunter durch verschiedene Probleme und Stress entstehen.

Entgegen manchem Volksglauben ist das Saunieren auch für diejenigen zu empfehlen, die unter Akne, fettiger Haut und Unreinheiten leiden. Denn durch das Schwitzen wird die Haut gereinigt und wird mit der Zeit geschmeidiger. Die Poren werden verfeinert und das Hautbild geglättet.

Ein weiterer Vorteil: Auch Akne am Rücken oder auf dem Po kann dadurch effektiv bekämpft werden. Wer zusätzlich eine Sole-Therme in der Sauna hat, profitiert vom doppelten Effekt der Hautpflege: Durch das Salz wird die Haut noch besser gereinigt und Hautunreinheiten können ebenfalls besser bekämpft werden.

Extra-Pflege für die Haut nach der Sauna

Wie oft und wie lange sollte man in die Sauna gehen?

Wenn einer weiss, wie Saunieren richtig geht, dann ist es der Sportwissenschaftler Rolf Piper vom Deutschen Saunabund. In seiner Karriere hat er gegen 7’500 Saunameisterinnen und -meister in Deutschland, der Schweiz und Österreich ausgebildet. Er selbst schwört auf das Saunieren als Erkältungsprophylaxe.

Saunieren ist gesund: für den Kreislauf, für die Atemwege und für das Immunsystem. Studien haben gezeigt, dass das Schwitzen in der Sauna Atemwegsinfekten vorbeugt. Auch eine repräsentative Befragung des Deutschen Saunabundes unter Saunabesucherinnen und -besuchern bestätigt dies:

20'000 Menschen wurden befragt, mehr als 78 Prozent gaben an, völlig oder fast frei von Infekten zu sein, so der Deutsche Saunabund auf seiner Webseite. «Durch das Einatmen der heissen Luft werden in den Schleimhäuten der Atemwege vermehrt Abwehrstoffe gebildet», sagt Rolf Piper. Diese können dann Erkältungsviren und Bakterien erfolgreicher bekämpfen. Resultat: Das Immunsystem wird gestärkt und man wird seltener krank.

«Der Wechsel von kalt und warm trainiert auch unsere Blutgefässe», sagt der Saunameister. Sie können den Blutdruck dadurch besser ausgleichen. Für Anfänger und Anfängerinnen ein eher unangenehmes Gefühl: Gerade wer selten in die Sauna geht, hat bei der Hitze um die 95 °C in der finnischen Sauna das Gefühl, das Herz halte diese hohe Temperatur nicht aus.

«Natürlich steigt der Puls, wenn man die Sauna betritt, aber gleichzeitig weiten sich eben auch die Blutgefässe», sagt Piper. Anschliessend sollte man sich abtrocknen. Betritt man die Sauna, beginnt man nämlich sofort zu schwitzen und der Schweiss verdunstet. Bei nasser Haut kann der Schweiss schlechter verdunsten.

Wichtig: In der Sauna ist man nackt, nur so kann der Körper richtig schwitzen. Wie lange? 15 Minuten in der Sauna reichen. «Ich bin meistens nach acht Minuten wieder draussen», sagt Rolf Piper.

Der Saunameister empfiehlt, sich nach der Sauna mit dem gartenschlauchartigen Kneippschlauch abzukühlen. «Dieser Kneipp-Guss dauert zwischen einer und zwei Minuten», sagt Piper. Anschliessend kann man noch kalt duschen oder kurz ins Kaltwasserbecken eintauchen. Auf diese Weise ist die Abkühlzeit ungefähr gleich lang wie die Zeit in der Sauna.

Saunameister Piper empfiehlt drei Saunagänge. Die Länge der Pausen dazwischen sind individuell. Hat man sich sehr gut abgekühlt, braucht es keine Ruhezeit, sagt Piper. «Aber zum Wellness gehören Pausen einfach dazu.»

In einigen Saunaanlagen hat es auch Fussbäder. «Ein warmes Fussbad - und zwar vor dem Saunagang - ist für diejenigen gut, die nicht so schnell schwitzen», sagt der Saunameister. Auch nach dem Saunieren hilft ein warmes Fussbad. Man kühlt zwar mit Kneippschlauch und Dusche ab, der Körperkern bleibt aber warm. Dieser kühlt etwa eine Viertelstunde nach der Sauna ab - das klassische Nachschwitzen in der Garderobe beim Anziehen.

Um dieses zu umgehen, empfiehlt Piper nach dem Abkühlen ein Fusswärmbad. Für einen Wellnesseffekt reicht ein Besuch mit drei Saunagängen pro Monat. «Für einen Gesundheitseffekt sind ein Besuch jede Woche oder alle zwei Wochen zu empfehlen», so der Saunameister. Bei jedem Besuch geht es dreimal in die Sauna.

Wer jedoch regelmässig in die Sauna geht, verträgt die Hitze immer besser. «Ein einziger Saunagang ist für den Körper etwa so anstrengend wie ein Spaziergang.» Eine Studie bei finnischen Männern hat gezeigt, dass Saunieren mehrmals pro Woche das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt.

Sauna soll auch gut gegen Depressionen oder Wechseljahrsbeschwerden sein. Und schwitzen macht eine schöne, zarte Haut und hilft bei Entzündungen. Gefährlich wird’s nur dann, wenn man sich in der Sauna zu schnell aus dem Liegen von der Holzbank erhebt.

«Weil die Blutgefässe in der Hitze der Sauna geweitet sind, kann das Blut dann in die unteren Extremitäten versacken. So kann einem beim Verlassen der Sauna schon mal schwarz vor Augen werden», sagt Piper. Im schlimmsten Fall versage der Kreislauf. In der Sauna ist man nackt.

Schliesslich kann man nur nackt richtig gut schwitzen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, sich in ein Saunatuch einzuwickeln. Keine falsche Scham, in der Sauna ist es in der Regel recht dunkel. Ausserhalb der Sauna ist es völlig in Ordnung, wenn man sich in ein Tuch hüllt.

Grüssen ist in Ordnung, wenn man die Sauna betritt. Anstarren in der Sauna gehört sich nicht. Die goldene Regel lautet: kein Schweiss aufs Holz. Das heisst, man setzt oder legt sich auf ein Tuch, inklusive der Füsse. Deshalb nimmt man zwei Tücher mit, wenn man in die Sauna geht. Eins zum Abtrocknen, eins für den Saunagang.

Zum Liegen nimmt man am besten ein zweifarbiges Tuch, sodass man für die nächste Runde weiss, auf welcher Seite man gelegen hat. Hat es ein Dampfbad, empfiehlt der Saunameister extra ein Gästehandtuch zum Draufsetzen. Auf den feuchten Fliesen kann es nämlich fremde Keime haben.

Der Aufguss in einer öffentlichen Sauna wird nur vom Personal gemacht. Bei einer Überdosierung kann es zu einer Verpuffung und anschliessendem Brand kommen oder zu allergischen Reaktionen. Deshalb: Hände weg vom Aufguss. Ruhe!

Der Experte empfiehlt deshalb, sich vor dem Verlassen der Sauna zuerst aufzusetzen und so ein paar Minuten zu warten, bevor man aufsteht. Eine weitere Gefahr lauert, wenn man nach Sauna zum Abkühlen raus in der Kälte geht und einfach stehen bleibt.

Auch da kann der Kreislauf versagen, weil das Blut in die unteren Extremitäten fliesst. Was dagegen hilft: Bewegung während dem Abkühlen draussen.

In Finnland gehört die Sauna zum Kulturgut - nicht umsonst nennt sich die heißeste Form der modernen „Schwitzhütte“ auch bei uns „Finnische Sauna“. Um sein Immunsystem zu stärken, werden von Experten zwischen acht und fünfzehn Minuten empfohlen - und das ein- bis zweimal pro Woche.

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die Erkrankung schon einmal da ist. Bei den ersten Anzeichen eines Infekts kann ein Saunagang durchaus noch als angenehm empfunden werden. Der Schuss könnte allerdings auch nach hinten losgehen und die Erkältung erst recht zum Ausbruch bringen.

Höhepunkt eines Saunagangs ist meist der Aufguss - oft mit ätherischen Ölen. Bei Atemwegskrankheiten haben sich Eukalyptus- sowie ätherische Öle aus Fichten- und Kiefernnadeln bewährt. Besonders entkrampfend und bei Muskelschmerzen lindernd wirken Myrten-, Eukalyptus- und Zitronenöl.

Fehlt noch die Abkühlung, seit jeher abschließender Bestandteil des Saunarituals: Also zuerst in die frische Luft, damit die Atemwege wieder normal arbeiten können. Dann kurz den Schweiß abspülen - und für zehn Sekunden rein ins eiskalte Wasser!

Dann heißt es aber, eine Ruhephase einzulegen. Im alten Finnland wurde die Sauna vor allem genutzt, um sich im kalten Winter einmal so richtig aufzuwärmen. Das besorgen heute die moderne Heizung und entsprechende Kleidung.

Regelmäßige Saunabesuche wirken aber immer noch stimmungsaufhellend und lindern zudem Spannungskopfschmerzen. Auch die Haut profitiert von regelmäßigen Saunabesuchen. Durch die abwechselnde Hitze und Kälte wird sie gründlich gereinigt und so entsteht ein feineres Hautbild.

Außerdem wird sie besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, so dass die Neubildung der Hautzellen angeregt wird. Das Schwitzen und die häufigen Wasseranwendungen lassen die Hornschicht der Haut aufquellen.

Verhornte Hautzellen werden dadurch gelockert und können ganz einfach abgespült werden. Das Saunabad ist somit eine äußerst gründliche, aber schonende Körperreinigung. Die Haut fühlt sich sauber und angenehm an und hat einen besonders rosigen und gesund wirkenden Teint.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Hier ist eine Tabelle mit den wichtigsten Empfehlungen und Informationen zum Saunieren:

AspektEmpfehlung/Information
HäufigkeitFür Wellnesseffekt: 3 Saunagänge pro Monat. Für Gesundheitseffekt: 1 Besuch pro Woche oder alle 2 Wochen.
Dauer pro Saunagang15 Minuten (oder weniger, je nach Gefühl)
Anzahl der Saunagänge3 pro Besuch
AbkühlungKneipp-Guss (1-2 Minuten), kalt duschen oder Kaltwasserbecken
FussbadWarmes Fussbad vor dem Saunagang für besseres Schwitzen, nach dem Saunieren zur Vermeidung von Nachschwitzen
KleidungNackt in der Sauna (oder mit Tuch bedecken), immer ein Tuch unterlegen
AufgussNur vom Personal durchführen lassen
Gesundheitliche VorteileStärkung des Immunsystems, Training der Blutgefässe, Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, positive Wirkung auf Haut und Atemwege

Es ist wichtig, diese Empfehlungen zu beachten, um die positiven Effekte des Saunierens optimal zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren.

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