Kopfschmerzen lindern mit Akupressur: Handmassagepunkte und TCM

Kopfschmerzen und Migräne sind weit verbreitete Beschwerden, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet diese als Zeichen eines Qi-Staus oder eines Ungleichgewichts im Körper.

Akupressur kann bei Kopfschmerzen und Migräne helfen.

So sind Kopfschmerzen und Migräne Symptomatiken, welche mit Akupressur bzw. TCM behandelt werden können. Ziel ist es, den Fluss der Lebensenergie Qi wiederherzustellen.

TCM-Grundlagen bei Kopfschmerzen und Migräne

Nach TCM ist der Kopf die Ansammlung des klaren Yang im Körper. Bei einem gesunden Körper ist das Qi in ständiger Bewegung und alles ist im Gleichgewicht. Durch Stress, ungünstige Ernährung oder äussere Einflüsse kann dieses Gleichgewicht gestört werden - dann entstehen Blockaden und Schmerzen wie Kopfschmerz oder Migräne.

Kopfschmerzen entstehen demnach meist durch ein aufsteigendes Leber-Yang oder durch Blockaden im Qi-Fluss der Yang-Meridiane. Ein klassisches Bild ist, dass Qi und Blut nach oben steigen und sich stauen - dann pocht, spannt oder drückt es im Kopf.

Dabei unterscheidet die TCM nicht strikt zwischen Migräne und Spannungskopfschmerz: Beide gelten als Arten von Kopfschmerzen, werden aber verschiedenen energetischen Mustern zugeordnet. Migräne wird oft dem Fülle-Typ zugerechnet: Intensive, pulsierende Schmerzen mit Hitzegefühl durch Leber-Qi-Stagnation oder Leberfeuer. Typische migräneartige Symptome („Kopfschmerz - könnte platzen“) passen zu diesem Bild. Dumpfe, drückende Kopfschmerzen dagegen sind eher ein Zeichen von Leere - etwa Blut- oder Qi-Mangel.

In jedem Fall suchen TCM-Therapeuten die Ursache (Muster) hinter den Schmerzen und behandeln diese ganzheitlich, statt nur das Symptom zu unterdrücken.

Ursachen von Kopfschmerzen in der TCM

Die TCM unterscheidet verschiedene innere und äussere Auslöser für Kopfschmerzen. Häufige Ursachen sind:

Die TCM-Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Muster hinter dem Schmerz (z.B. Leber-Qi-Stagnation, Feuer, Feuchtigkeit). Durch gezielte Behandlung mit Akupressur, Schröpfen oder Guasha soll der Energiefluss ausgeglichen werden und sich das Gleichgewicht von Yin und Yang wiederherstellen.

Akupressur, Tuina und Massage zur Linderung

Akupressur ist eine zentrale Methode der TCM. Dabei wird mit den Händen stumpfer Druck auf bestimmte Körperpunkte ausgeübt - ohne Nadeln, wie es in der Akupunktur gemacht wird. Jeder Druckpunkt liegt auf einem Meridian und beeinflusst die Energie des zugehörigen Organs.

Durch sanften, aber bestimmten Druck werden Blockaden gelöst und der Qi-Fluss angeregt. Die Akupressur wird oft als „Akupunktmassage“ bezeichnet und ist neben der Akupunktur eine der wichtigsten Therapieformen.

Tui Na (oft „Tuina“ geschrieben) ist eine chinesische Heilmassage. „Tui“ bedeutet schieben, „Na“ greifen - mit speziellen Griffen, Streichen, Kneten und Klopfen lockert sie die Muskulatur. So wie bei der Akupressur wird beim Tuina gezielt auf Meridianen und Akupunkturpunkten gearbeitet.

Auch andere Massagemethoden wie Schröpfen oder Gua-Sha können ergänzend sein. Eine wärmende Moxazigarre (Moxibustion) etwa stärkt das Qi und hilft vor allem bei kalten Schmerzmustern.

Insgesamt hat Akupressur/Tuina den Vorteil, sehr individuell zu wirken: Durch Puls- und Zungendiagnose wird ermittelt, wo der Ungleichgewicht sitzt, und die Massage genau darauf abgestimmt. Wichtig ist: Durch Massage bestimmter Regionen und durch Akupressur ausgewählter Punkte kann der Qi-Fluss wiederhergestellt werden.

Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert, die Symptome der unterschiedlichen Kopfschmerzen können gelindert werden.

Die Lösung bei akuten Kopfschmerzen - lerne die Akupressurpunkte

Wichtige Akupressurpunkte bei Kopfschmerzen und Migräne

Bei Kopfschmerzen kommen verschiedene klassische Punkte zum Einsatz. Typischerweise wählt man Punkte, die den Kopf entlasten oder den Leber-Yang beruhigen. Beispiele sind:


Einige wichtige Akupressurpunkte zur Linderung von Kopfschmerzen.

Praxis Akupressur-Massage

Zusätzlich zu professionellen Behandlungen gibt es auch einfache Selbstmassagetechniken, die Sie zu Hause anwenden können. Zum schnellen Relaxen zwischendurch kann man sich problemlos selbst den Kopf massieren, beispielsweise mit speziellen Tools. Wer bei einer Kopfmassage noch mehr abschalten möchte, lässt sich am besten in Rückenlage von seinem Partner verwöhnen.

Stimulieren Sie für ein paar Minuten mit sanftem Fingerdruck die Kopfhaut - ähnlich wie beim Shampoonieren der Haare. Zunächst am Haaransatz der Stirn, dann am Oberkopf und an den Seiten und Schläfen.

Ziehen Sie Partie für Partie leicht an den Haaren: zuerst mit der rechten Hand an der rechten Kopfseite, während die linke Handfläche auf dem linken Ohr ruht. Dann die Seite wechseln.

Der rechte Mittelfinger wandert mit punktuellem Druck am Haaransatz auf der rechten Seite entlang - vom Ohr bis hoch zur Stirn und wieder hinab. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem linken Ohr. Seitenwechsel.

Die Handflächen liegen am Oberkopf (Daumen enden am Haaransatz und sind gekreuzt). Nun vom Haaransatz in Richtung Hinterkopf hinabwandern, indem Sie die Daumen zeitgleich und gegenläufig im Zickzack ein- und auswärts bewegen (als ob Sie einen Tannenbaum zeichnen).

Massieren Sie mit dem rechten Zeige-, Mittel- und Ringfinger auf der knöchernen Erhebung hinterm rechten Ohr (Mastoid) und um sie herum.

Beziehen Sie bei der Kopfmassage dann ruhig Schultern und Nacken mit ein, da hier oft Verspannungen sitzen. Auch das Gesicht hat sich eine kleine Auszeit verdient.

Neben den Fingern gibt es sehr viele nützliche Tools, die das Massieren übernehmen. Er wird auch als „Kopfkrauler“ oder „Kopfmassagespinne“ bezeichnet und erinnert optisch an einen Schneebesen. Kopfmassage über Nacht? Mit Akupressurkissen lassen sich Druckpunkte ganz einfach während des Schlafs stimulieren.

Schon gewöhnliches Haarebürsten bringt eine Mini-Massage mit sich. Wem das nicht ausreicht, der kann zu elektrischen Kopfmassagebürsten greifen. Mit ihren vibrierenden Borsten stimulieren sie die Kopfhaut.

Duftendes Öl, das die Sinne betört, sanfter Druck und dann dieses Wohlgefühl, das sich nach wenigen Minuten einstellt: Die Wellness-Anwendung ist purer Genuss für Körper, Geist und Seele.

Kopfmassagen regen die Talgproduktion an, wovon trockene Haare und trockene Kopfhaut profitieren können. Bei fettigem Haar sind sie dagegen eher nicht zu empfehlen. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, sollte sich dann nur sanft massieren (lassen).

Wie bei einer Ganzkörperanwendung werden auch bei einer Kopfmassage Lymphfluss und Durchblutung angeregt, was dem Stoffwechsel zugutekommt.

Wer viel am Computer arbeitet oder Kopfschmerzen hat, dem werden klassische Kopf-Nacken-Massagen sicher guttun. Wenden Sie sich bei anhaltenden Kopf- oder auch Rückenschmerzen jedoch sicherheitshalber lieber an einen Arzt.

Auch wenn Kopfmassagen äußerst wohltuend sind - mehr Haarfülle können Sie dadurch leider nicht erwarten.

Akupressur: Welcher Punkt hilft wann?

Bei gewissen Beschwerden kann Druck auf die Stellen lindernd wirken. Meist befinden sie sich in Vertiefungen zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen und sind leicht schmerzempfindlich.


Akupressurpunkte für verschiedene Beschwerden

Kopfschmerzen und Migräne: Drücken Sie die Punkte einen Querfinger über den Augenbrauen.

Es ist wichtig zu beachten, dass trotz intensiver Forschung Migräne noch nicht heilbar ist. Etwa 10 Prozent der Menschen leiden wiederkehrend unter einem stechend-pulsierenden Schmerz auf der linken oder rechten Kopfseite. Frauen sind drei Mal häufiger betroffen. Auch Kinder zählen zu den Betroffenen.

Betroffene leiden zusätzlich zu den Schmerzen an Übelkeit und Erbrechen, und gewisse Patienten erleben vor den eigentlichen Schmerzen eine Aura. Es kommt bei diesen Betroffenen zu Wahrnehmungsstörungen beim Sehen und Hören.

Die Attacken dieser chronischen Erkrankung lassen sich jedoch mit vorbeugenden Massnahmen oft hemmen oder verhindern. Hierbei spielen die Auslöser, die sogenannten Triggerfaktoren, eine bedeutende Rolle. Diese sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Häufig gehören Stress, emotionale Belastungen, bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, das Wetter, Änderungen im Tagesrhythmus und bei der Frau hormonelle Schwankungen im Verlauf des Monatszyklus dazu. Wer seine individuellen Migräneauslöser kennt, kann versuchen, sie zu vermeiden.

Akupressurpunkte zum Abnehmen

Dass man mit Hilfe von Akupressur das Abnehmen unterstützen kann, ist wissenschaftlich nicht belegt. Wer es dennoch ausprobieren möchte, kann folgende Akupressurpunkte nutzen:

PunktBeschreibungWirkung
Lunge 7zwei Fingerbreit oberhalb der Handgelenksfaltebeschleunigt die Fettverbrennung
Leber 13beidseitig am Ende der elften Rippeunterstützt Leber und Galle
Meer der Energiedrei Querfinger unter dem Nabelverhindert Heisshungerattacken
Mächtiger Wasserlaufauf der Knöchelinnenseitehilft beim Entgiften und Entwässern
Zentrum des Menschenzwischen Nase und Oberlippenrandwenn man immer nur an Essen denkt

Eine Akupressur-Behandlung ist für Menschen jeden Alters geeignet. Allerdings sollte der Druck bei älteren Menschen nur sanft ausgeübt werden.

Akupressur ist zudem bei fast allen Gesundheitsbeschwerden anwendbar. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen. So sollte Akupressur nicht im Bereich verletzter oder erkrankter Körperteile eingesetzt werden. Bestimmte Punkte sind zudem bei erhöhtem Schädeldruck, Schädel-Hirn-Traumata oder in der Schwangerschaft tabu.

Bei unkomplizierten Beschwerden kann sie als alleinige Therapie ausprobiert werden. Bei gravierenderen Erkrankungen kann Akupressur zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie unterstützend wirken.

Akupressur lässt sich ohne Hilfsmittel überall durchführen. Sie kann auch von Laien vorgenommen werden und ist insbesondere zur Selbstbehandlung geeignet. Bei gravierenderen und anhaltenden Beschwerden sollten Sie diese unbedingt zeitnah von einem Arzt abklären lassen, damit ernsthaftere Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden.

Behutsam durchgeführt, ist Akupressur fast immer frei von Nebenwirkungen. Die Akupressur bestimmter Punkte kann jedoch den Hirndruck ansteigen lassen, weshalb diese bei erhöhtem Hirndruck oder Schädel-Hirn-Trauma nicht eingesetzt werden dürfen.

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