Grand Hotel Heiligendamm Spa: Eine bewegte Geschichte
Gute Hotels gibt es viele, außergewöhnliche Häuser sind seltener. Das Grand Hotel Heiligendamm, auch bekannt als die "Weiße Stadt am Meer", ist zweifellos ein solches außergewöhnliches Haus. Herzöge, Visionäre, Politiker und Schauspieler wurden gleichermaßen von der Strahlkraft des Fünf-Sterne-Hotels angezogen.
Der Strand von Heiligendamm mit Blick auf das Grand Hotel.
Die Geschichte des Grand Hotels Heiligendamm
Die Geschichte des Hauses ist seit jeher turbulent. Die lange Geschichte des Grand Hotel Heiligendamm begann im Jahr 1793, als Friedrich Franz I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin, den Ort als erstes deutsches Seebad gründete. Mecklenburgische Baumeister schufen ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weisse Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Bad vom europäischen Hochadel frequentiert. Die Zeit, während der mecklenburgische Hof anwesend war, bildete die Höhe der Saison.
Während dem zweiten Weltkrieg war Heiligendamm von der Marine belegt, in der DDR wurde es zu einer Designschule umfunktioniert und diente den Russen auch als Lazarett. Nach der Wiedervereinigung erwarb 1996 die Investorengruppe Fundus des Immobilienunternehmers Anno August Jagdfeld, der auch hinter dem Adlon in Berlin steht, die Anlage Heiligendamm. Über 200 Millionen Euro fließen in das Projekt „Weiße Stadt“ und die Rekonstruierung des Gebäudekomplexes, darunter allein 50 Millionen Euro öffentliche Gelder zur Schaffung von Arbeitsplätzen. 2003 öffnet das Hotel seine Türen, gemanagt von der Kempinski-Gruppe.
Anfang 2007 wird das Fünf-Sterne-Haus erst in die exklusive Gruppe der „The Leading Hotels of the World“ aufgenommen, dann geht im Juli ein Foto um die Welt und bringt das Hotel imagetechnisch auf seinen Zenit: Angela Merkel teilt sich zum G8-Gipfel einen überdimensionalen Strandkorb mit den mächtigsten Staats- und Regierungschefs, darunter George W. Bush.
Der G8-Gipfel in Heiligendamm machte das Hotel international bekannt.
Sie kennen die weiße Fassade sicher aus zahlreichen Medienberichten des G8 Gipfels. Heiligendamm war Jagdfelds erklärtes Lieblingsprojekt und sollte sein Lebenswerk abschließen, aber alles kommt anders. Millionenverluste, Kempinski steigt aus, Jagdfeld selbst übernimmt das Management und die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern sieht sich gezwungen, mit einer Bürgschaft von vier Millionen Euro auszuhelfen. Das Hotel hätte sonst nicht überlebt. Von den versprochenen Renditen sehen Anleger nichts. Die Gäste bleiben aus.
Den Hotelbetrieb haben die filmreifen Geschehnisse hinter den Kulissen nie gestört. Der lief weiter. 2013 wechselt der Eigentümer. Neben dem Ausbau weiterer historischer Logier-Villen, der sogenannten Perlenkette, und Cottages wird vor allem in den Bereich Sport und Wellness investiert.
Nach etlichen Krisen weckt General Manager Thies Bruhn seit 2019 das Haus endlich wieder aus seinem Dornröschenschlaf.
Lange Zeit hatte das Grand Hotel Heiligendamm mit Imageproblemen zu kämpfen. Inzwischen gilt es wieder als eine der nobelsten Adressen an der Ostsee. Vom Adlon abgesehen, gibt es in Deutschland wohl kaum ein anderes Hotel, von dem eine solche Strahlkraft ausgeht. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Geschichte der „Weißen Stadt am Meer“ alles mitbringt, was es für ein echtes Epos braucht.
Das Grand Hotel Heiligendamm heute
Das grosse Areal am Meer mit vielen klassizistischen weissen Gebäuden verströmen eine Aura von Luxus, Geschichte und Entspannung. Eine frische Brise weht, der Geschmack von Meer liegt in der Luft.
Die Natur zeigt sich an der Küste in Heiligendamm und Umgebung noch unverbaut, weites Land, grosse Felder, breiter Strand und der Blick aufs Meer. Schön aufgereiht direkt am Wasser verzaubern die sieben Gebäude des Grand Hotel Heiligendamm und die angrenzenden Villen in ihrem weissen Anstrich die Strandspaziergänger.
Grand Hotel Heiligendamm: Die "Weiße Stadt am Meer".
Das Ensemble dominiert die Szene an diesem Ort wie eine unwirkliche Erscheinung aus einem vergangenen Jahrhundert. Die Anmeldung an der Rezeption wird zuvorkommend erledigt und dann muss man ans Meer. Auf den Steg, der 100 Meter ins Meer hinausführt, der Strandpromenade entlang, die oberhalb des Strandes mit den typischen Strandkörben verläuft. Der Tourismus hier ist nordisch, vornehm, ohne Rummel.
Grossartig ist die Lage unmittelbar am Strand. Die Anlage mit sechs Häusern strahlt auch eine vornehme Zurückhaltung aus, das Gelände ist weitläufig, die Gäste verlieren sich. 200 Zimmer, verteilt auf sechs Gebäude, einige auch Suiten oder Apartments, machen zusammen ein sehr variantenreiches Angebot. Allerdings verfügen sie alle über gehobenen Komfort, wie beispielsweise Badewanne und auch Dusche und ein stilsicheres Interieur.
Das kulinarische Angebot in Heiligendamm ist erwartungsgemäss hoch. Zugpferd für Gourmettouristen ist natürlich das Restaurant Friedrich Franz. Ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern und 18 Gault-Millau-Punkten. Mit nur zehn Tischen bietet das Restaurant im historischen Kurhaus, also direkt im Herzstück des Gebäudekomplexes, eine entspannte Atmosphäre. Seit 2008 serviert Küchenchef Ronny Siewert, unterstützt von Restaurantleiter Norman Rex, hier klare Luxusküche, die mit der Zeit geht. Kreativ, aber nicht zu verspielt.
Es gibt auch neuere Gastrokonzepte, wie zum Beispiel ein hervorragendes Sushi-Restaurant, eine Beachbar oder einen Foodtruck am Pool. Trotz aller Fine-Dining-Vielfalt und Raffinesse auf Sterneniveau, am Ende ist es trotzdem die Seezunge aus dem Hauptrestaurant des Hotels, für die ich glatt noch einmal wieder an die Küste kommen würde. Auf den Punkt zubereitet, mit frischen Kräutern und Spinat. Ein Hochgenuss!
Zum Stichwort Golf gibt es in Heiligendamm dann auch noch ein kleine Sensation zu verkünden. Eine neue Anlage wird entstehen. Der Adlon Golf & Country Club. Wenn das Markenversprechen „Adlon oblige“ hier greift, wird dieser Teil der Ostsee damit endgültig zur Luxuszone.
Zwar gibt es für den Pool designierte Kinderschwimmzeiten und auch der Spa ist für kleine Kinder nicht zugänglich. Mein Zimmer ist mit über vier Meter Deckenhöhe und direktem Blick aufs Meer einfach fantastisch. Doch erst ein weiteres Detail macht das Erlebnis wirklich perfekt. Die Handschrift von Anna Maria Jagdfeld ist unverkennbar. Eleganz pur. Nur wenige Designer schaffen es meiner Meinung nach, eine so gelungene Mischung aus Stil und Funktionalität zu kreieren. Die Materialien sind langlebig und wirken auch jetzt so, als sei das Hotel gerade erst eröffnet worden.
Das Konzept der Ausrichtung auf den Gast wird hier zur Perfektion gebracht. Während meines viertägigen Aufenthaltes bleibt Annika Schober feste Ansprechpartnerin. Ich habe lange genug auf der „anderen Seite“ gearbeitet, um zu wissen wie anstrengend der Job mitunter werden kann. Deswegen großes Kompliment an die bemerkenswerte Freundlichkeit und Aufmerksamkeit mit der jeder Gastwunsch angegangen wird.
Übrigens werden nicht nur die großen Gäste in Heiligendamm vorbildlich umsorgt. Zur Weiterentwicklung des Hotels gehört auch der Schwerpunkt auf professioneller Kinderbetreuung und anspruchsvollem Edutainment. So kommen kleine Gäste in den Genuss einer ganzen Villa. Drei Etagen mit verschiedenen Erlebniswelten von Western Village bis Space Shuttle, umgeben von einem eigenen Garten mit Schaukel, Rutsche und Sandkasten, bieten viel Platz zum Herumtoben. Dass man Betreuungsangebote und den allgemeinen Anspruch, ein Resort für Familien zu sein, als Stärke ausbaut, ist richtig.
Die Selektion Deutscher Luxushotels
Das Grand Hotel Heiligendamm ist Mitglied der Selektion Deutscher Luxushotels. Die Selektion der deutschen Luxushotels vereint die Creme de la Creme der deutschen Top-Adressen und ist somit die erste Wahl für den anspruchsvollen Gast. Zu Recht sind alle Häuser in den “Die 101 besten Hotels Deutschlands” auf den vorderen Rängen vertreten.
Die General Manager der Selektion Deutscher Luxushotels sind passionierte Hoteliers, die gemeinsam in guten und vor allen den jetzigen herausfordernden Zeiten Synergien nutzen, voneinander lernen, gemeinsam ihre Aktivitäten kommunizieren und ihre Teams kontinuierlich fördern und fordern. Das Gasterlebnis wird täglich verbessert, interne Prozesse optimiert. Als Gast spüren Sie das bei jedem Aufenthalt - herzlich und zuvorkommend lesen die Mitarbeiter der Häuser Ihre Wünsche von den Augen ab, noch bevor Sie sie laut aussprechen. Jedes Detail sitzt. Die General Manager sind in allen Häusern sehr präsent und zeigen sich nahbar.
Nun bringt das Grand Hotel Heiligendamm aus der weißen Stadt am Meer erneut eine frische Brise in die Selektion der Top-Hotels.
Das jüngste Mitglied ist wohlbekannt in der Selektion. Wir kennen uns seit vielen Jahren, arbeiteten u.a. zusammen in der Kempinski Gruppe. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft noch viel aus dem Hause Heiligendamm hören werden. Ich jedenfalls verbringe mit großer Freude ein paar ruhige Tage im schönen Hideaway mit Blick auf die Ostsee.
Grand Hotel Heiligendamm als Wellnessoase
Besonders für Wellenessliebhaber lohnt sich der Ausflug ans Meer. Eines der beliebtesten Luxusziele ist wohl das Grand Hotel Heiligendamm.
Als eines der Leading Hotels of the World erfüllt es die höchsten Ansprüche direkt an der Ostsee. Unweit der Städte Rostock und Kühlungsborn sind auch Ausflüge möglich, um während der Ferien auch ein wenig Stadtkultur zu erleben. Die Zimmer bieten einen atemberaubenden Ausblick und sind im eleganten Stil gehalten.
Das Wellnesshotel enthält einen Erholungsbereich der Extraklasse. Ob im Whirlpool mit Blick auf die Ostsee, in den Pools, Dampfbad, Sauna und Meditations-Ruheraum, in dem 3’000 Quadratmeter grossen Wellnessbereich wird ein Maximum an Entspannung garantiert. Für Körper und Seele stehen Ihnen Einzelbehandlungen zur Verfügung, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Grand Hotel Heiligendamm - Die guten und die schlechten Seiten
Wieder einmal zeigt sich: Echter Luxus liegt im Klaren, im Einfachen. Und die stimmt in Heiligendamm mittlerweile. Aller ehemaligen Kritik zum Trotz. Das Negative, das man mitunter in der Presse lesen konnte, gehört der Vergangenheit an. Den Vergleich mit Schloss Elmau oder der Sonnenalp muss man hier nicht mehr scheuen. So scheint die lateinische Inschrift über dem Kurhaus nicht mehr nur für die Badegäste zu gelten, die hier neue Energie tanken dürfen, sondern auch für das Hotel Heiligendamm und seine Philosophie von Luxus. „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“. Zu Deutsch „Frohsinn erwartet dich hier, entsteigst du gesundet dem Bade“.
Ja, Heiligendamm ist gesundet, daran besteht kein Zweifel. Und das Haus wird ganz sicher zu den 101 besten Hotels Deutschlands gehören - das Ranking wird am 21.
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