Schröpfen: Anleitung und Wirkung einer traditionellen Heilmethode
Die Heilmethode des Schröpfens ist ein bewährtes Heilverfahren, das bereits im Jahre 3300 v. Chr. bekannt war. Entdeckt wurde diese Therapieform einst von griechischen Ärzten. Auch bei den alten Chinesen gab es ein ähnliches Behandlungsverfahren. In den letzten Jahrhunderten wurde diese Behandlungsform von der modernen Schulmedizin fast vollständig verdrängt. In den letzten Jahren erlangte das Schröpfen, dank seiner grossen Anwendungserfolge, wieder einen hohen Stellenwert.
Schröpfen gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), ist aber auch schon lange in Europa bekannt. Lesen Sie hier, was sich mit Schröpfen bewirken lässt und wie es angewendet wird.
Was bewirkt Schröpfen?
Schröpfen ist eines der ältesten apparativen Therapieverfahren. Es hat sich in nahezu jeder alten Medizinkultur entwickelt. Die Vorstellungen darüber, welche Wirkung Schröpfen hat, unterscheiden sich allerdings sehr. Sie reichen von der Idee, ein gestörtes Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten wiederherzustellen, schädliche oder krankmachende Stoffe aus dem Körper zu leiten, bis hin zu der Vorstellung, mit Schröpfen die Lebensenergie „Qi“ zu harmonisieren.
Die gängigste Erklärung für die Wirksamkeit des Schröpfens ist eine langfristig verbesserte Durchblutung bestimmter Körperstellen. Davon profitieren Stoffwechsel und Lymphfluss in diesem Gebiet. Den Einfluss auf innere Organe erklärt man sich durch die Verknüpfung bestimmter Reflexzonen mit den Organen, wie sie zum Beispiel die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) beschreibt.
Die Wirksamkeit von Schröpfverfahren ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Es gibt allenfalls schwache Hinweise darauf, dass Schröpfen etwa bei chronischen Schmerzen an Rücken oder Nacken helfen kann. Belastbare Daten fehlen.
- Richtig angewandt lockert es das Gewebe.
- Löst Verspannungen der Muskulatur.
- Wirkt schmerzlindernd.
- Reguliert und stärkt das Immunsystem.
- Regt zusätzlich den Blut- und Lymphfluss an.
Darüber hinaus ist Schröpfen auch eine Reiztherapie, bei der man sich das Prinzip der Reflexzonen zu Nutze macht. Verschiedene Hautbereiche, sogenannte Head-Zonen, sind über die Nervenbahnen mit bestimmten inneren Organen verbunden. Aufgrund dieser Nervenverbindungen können Störungen eines inneren Organs Schmerzen oder krankhafte Veränderungen, wie zum Beispiel Überempfindlichkeit in dem zugehörigen Hautareal und dem darunter liegenden Bindegewebe auslösen.
Wie wird Schröpfen angewendet?
Schröpfen funktioniert mit Hilfe von Schröpfgläsern aus Glas oder Plastik. Sie haben meist eine kugelige Form bei einem Durchmesser von etwa zwei bis acht Zentimetern. Erzeugt man darin einen Unterdruck, wird die Haut in das aufgesetzte Glas gesaugt. Den Unterdruck erzeugt man durch spezielle Pumpvorrichtungen an den Schröpfgefässen oder durch das vorangehende Abbrennen von etwas Watte im Schröpfglas.
Schröpfen ist eine Behandlungsmethode, die leicht zum Anwenden ist. Einfach zu handhabende Schröpfköpfe können im Fachhandel erworben werden. Nach einer kurzen Anleitung schröpfen viele Menschen zur Behandlung einfacher Verspannungen und Muskelschmerzen oder auch aus kosmetischen Gründen zu Hause selbst.
Heilpraktiker und Ärzte wenden das Schröpfen oft im Rahmen einer naturheilkundlichen Behandlung an.
Voruntersuchungen fürs Schröpfen
Ein Heilpraktiker oder Arzt führt vor dem Schröpfen eine eingehende körperliche Untersuchung durch. Der Behandler sucht nach Verquellungen, Einziehungen, Asymmetrien und sonstigen Veränderungen der Haut. Danach tastet er mit bestimmten Handgriffen den Körper ab, um die Durchblutungsverhältnisse und den Zustand der Muskeln beurteilen zu können.
Wo Schröpfgläser gesetzt werden, entscheidet der Therapeut entweder anhand dieser Untersuchungsergebnisse oder er schröpft direkt die schmerzende Körperstelle. In der TCM wird an bestimmten Akupunkturpunkten geschröpft. Wie oft und wie lange das Schröpfen dauert, richtet sich nach der Art des Schröpfens und dem Verlauf der Behandlung.
In den meisten Fällen wird im Bereich des Rückens geschröpft. Hier befinden sich nämlich häufig schmerzhafte Verklebungen. Über den Haut- Organ- Reflexbogen können von hier aus auch die Organe positiv beeinflusst werden (siehe oben).
Vor dem Schröpfen macht es Sinn, das Gewebe am Rücken mithilfe einer Massage zu lockern und zu erwärmen. Danach setzt der Masseur den Hohlkörper (= Schröpfglas) auf bestimmte Bereiche des Rückens. Diese Bereiche werden zuvor eingeölt. Dadurch entsteht ein Unterdruck, welcher Verklebungen der einzelnen Hautschichten beziehungsweise der Muskulatur löst.
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Schröpf-Methoden
Man unterscheidet drei verschiedene Schröpfmethoden. Zur Selbstbehandlung eignet sich allerdings nur das unblutige, trockene Verfahren:
- Unblutiges, trockenes Schröpfen
- Blutiges Schröpfen
- Schröpfkopfmassage
Unabhängig von Medikamenten kann mit dem Schröpfen eine schnelle Umstimmung im Organismus erreicht werden. Diese Umstimmung setzt in einer Therapie ganz neue Akzente und „bewegt“ Heilungsprozesse, die zuvor „festgefahren“ waren.
Beim Trockenschröpfen wird der Schröpfkopf auf die zu behandelnde Stelle aufgesetzt. Das evakuierte Schröpfglas saugt Haut- und Unterhautgewebe an. Durch den Sog wird die lokale Durchblutung angeregt und der Stoffwechsel gefördert. Muskelverspannungen und Gelose werden gelöst.
Unblutiges, trockenes Schröpfen
Durch Unterdruck wird die Haut in das Schröpfglas gesaugt. Dadurch wird das Gewebe stärker durchblutet und es treten rote Blutzellen aus. So bilden sich durch das Schröpfen blaue Flecken, Rötungen und Schwellungen. Zudem überwärmt die Haut an der Schröpfstelle. Die Schröpfköpfe verbleiben maximal 15 Minuten an der behandelten Stelle. Bilden sich vorher blaue Flecken oder fallen die Gläser ab, wird das Schröpfen beendet.
Blutiges Schröpfen
Beim blutigen Schröpfen desinfiziert der Therapeut zunächst die Haut. Anschliessend ritzt er sie mit einer dünnen Nade an. Nach dem Aufsetzen der Schröpfgefässe tritt Blut aus, das in den Schröpfgefässen aufgefangen wird. Dadurch sollen sich die Fliesseigenschaften von Blut und Lymphe verbessern.
Manche Behandler sehen im blutigen Schröpfen eine Möglichkeit, schädliche Stoffe aus dem Körper auszuleiten. Ausserdem sollen die Schmerzen, die durch das Anritzen entstehen, die inneren Organe über Reflexwege stärker beeinflussen.
Auch bei diesem Verfahren blieben die Schröpfköpfe maximal 15 Minuten an Ort und Stelle. Tritt kein Blut mehr aus, kann das blutige Schröpfen auch schon vorher beendet werden.
Schröpfkopfmassage
Die Schröpfkopfmassage stellt eine Variante des unblutigen Schröpfens dar. Der Behandler bewegt dabei die Schröpfgläser über eingeölte oder eingecremte Hautpartien hin und her. So soll der Effekt einer Schröpfbehandlung mit den Wirkungen einer Bindegewebsmassage kombiniert und verstärkt werden.
Durch die Schröpfkopfmassage entstehen blaurote, streifige Hautverfärbungen. Da die Schröpfkopfmassage schmerzhaft ist, dauert die Behandlung meist nur wenige Minuten.
Wogegen hilft Schröpfen?
Schröpfen wird bei verschiedenen gesundheitlichen Probleme versucht. Am häufigsten wendet man das Schröpfen an Rücken, Armen und Beinen an. Hier soll Schröpfen meist gegen Schmerzen und Verspannungen helfen. Eindeutige Belege für eine spezifische Wirksamkeit fehlen.
Grundsätzlich können unterschiedliche Krankheitsgruppen positiv beeinflusst werden:
- Atemwegsprobleme (Asthma bronchiale, Bronchitis)
- Blutdruck (zu hoher und zu niedriger Blutdruck)
- Beschwerden am Bewegungsapparat (Muskelverspannung, Rückenschmerzen, Weichteilrheuma, Hexenschuss)
- Dysbalancen des Nervensystems (Depressive Verstimmung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Neuralgien, Migräne)
- Gynäkologische Probleme (Menstruationsbeschwerden, Wechseljahre, Unfruchtbarkeit)
- Verdauungsbeschwerden (Verdauungsprobleme, Bauchschmerzen)
(Diese Liste ist nicht abschliessend.)
Die Auswahl der Schröpfbereiche und -punkte richtet sich nach den individuellen Beschwerden und den Zielen der Behandlung. Häufig werden Zonen mit stark beanspruchter Muskulatur behandelt, um Verspannungen gezielt zu lösen.
Schröpfen im Nackenbereich ist eine beliebte Anwendung zur Linderung von Verspannungen, zur Förderung der Durchblutung und zur allgemeinen Entspannung. Häufig werden Schröpfgläser entlang des Trapezmuskels und der Nackenmuskulatur aufgesetzt, also parallel zur Halswirbelsäule, um die Muskulatur gezielt zu entspannen.
Besonders in stressreichen Phasen, bei Nervosität oder Erschöpfung kann Schröpfen eine wohltuende Wirkung haben, da es oft einen beruhigenden Effekt auf das Nervensystem ausübt und die Stressresistenz fördern kann.
Endometriose ist oft mit starken Schmerzen, chronischen Verspannungen und einer gestörten Durchblutung im Bereich des Beckens und des unteren Rückens verbunden.
Schröpfen kann Verspannungen lösen, zur Entgiftung beitragen und Stress reduzieren. Darüber hinaus kann das Immunsystem gestärkt werden und die Schmerzantwort des Körpers normalisiert werden.
Das Schröpfen fördert die Durchblutung und regt die Lymphzirkulation in verspannten Geweben an, was zu einem effektiven Abtransport von Stoffwechselendprodukten führt.
Die allgemeine Behandlungsdauer liegt bei etwa dreissig Minuten, kann jedoch je nach Anwendung und individuellen Bedürfnissen erheblich schwanken.
Die Wirksamkeit von Schröpfen ist wissenschaftlich nicht gesichert. Das Verfahren kann eine notwendige schulmedizinische Behandlung nicht ersetzen, sondern allenfalls ergänzen. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Kosmetisches Schröpfen
Manche wenden das Verfahren auch aus kosmetischen Gründen an. Dabei soll die durchblutungs- und stoffwechselanregende Wirkung des Schröpfens die Hautstruktur verbessern. Gesicht schröpfen soll einen hautstraffenden, faltenreduzierenden Effekt haben. Da die Haut im Gesicht sehr empfindlich ist, ist dabei Feingefühl geboten. Andere versuchen durch Schröpfen Cellulite zu glätten.
Durch den erzeugten Unterdruck kann Schröpfen den Stoffwechsel anregen, was potenziell zum Fettabbau beiträgt. Durch die verbesserte Durchblutung und den gesteigerten Lymphfluss kann Schröpfen dazu beitragen, dass Fettzellen im schwachen Bindegewebe, wo sich häufig Cellulite bildet, keine Stauungen mehr verursachen.
Gesichtsschröpfen (Facial Cupping)
Das Gesichtsschröpfen, auch als Facial Cupping bekannt, ist ein uraltes Selfcare-Ritual, das für straffe, feste und gesunde Haut sorgt und gleichzeitig einen strahlenden Glow verleiht. Diese traditionelle chinesische Technik steigert nicht nur die Durchblutung und den Lymphfluss, sondern leitet auch Giftstoffe aus dem Körper aus und sorgt für einen natürlichen Lifting-Effekt.
Beim Gesichtsschröpfen werden kleine, aus Silikon oder Glas bestehende Schröpfgläser oder Cups verwendet, die speziell für die empfindliche Gesichtshaut entwickelt wurden. Durch das sanfte Ansaugen der Haut wird ein leichter Unterdruck erzeugt, der die Durchblutung und den Lymphfluss anregt.
Dieser Prozess kann in verschiedenen Gesichtsbereichen angewendet werden:
- Wangen und Kieferbereich: Hier hilft das Schröpfen, die Gesichtsmuskulatur zu entspannen und die Haut zu straffen. Es kann auch das Erscheinungsbild des Kinns verbessern, indem es Schwellungen reduziert. Angesammelte Lymphflüssigkeit kann abtransportiert werden - perfekt gegen ein „puffy Face“.
- Stirn: Die Anwendung auf der Stirn kann dazu beitragen, feine Linien zu glätten und Spannungen in den Stirnmuskeln zu lösen.
- Augenpartie: Dieser besonders empfindliche Bereich erfordert die kleinsten Schröpfgläser und eine sehr sanfte Anwendung, um Schwellungen zu reduzieren und dunkle Augenringe zu mindern.
- Dekolleté: Auch das Dekolleté kann von der Schröpfmassage profitieren, indem die Haut gestrafft und die Kollagenproduktion angeregt wird.
Das Ziel der Behandlung ist es, die Durchblutung zu verbessern, die Gesichtsmuskulatur zu entspannen und den Abfluss von Stoffwechselprodukten und Toxinen zu erleichtern.
So wirkt das Treatment
Das Gesichtsschröpfen bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Hautgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Hier sind die wichtigsten Benefits im Überblick:
- Verbesserte Durchblutung: Fördert den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen zu den Hautzellen, was für einen gesunden, strahlenden Teint sorgt.
- Unterstützung des Lymphflusses: Hilft, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren, insbesondere bei geschwollenem Gesicht oder Augenringen.
- Anregung der Kollagenproduktion: Strafft die Haut, reduziert feine Linien und Falten und sorgt für ein jugendlicheres Aussehen.
- Entspannung der Gesichtsmuskulatur: Löst Muskelverspannungen und lässt die Gesichtszüge weicher und entspannter wirken.
- Entgiftung der Haut: Regt das Lymphsystem an und unterstützt den Abtransport von Toxinen, was zu einem klareren Teint und reduzierten Hautunreinheiten führt.
- Verbesserte Aufnahme von Hautpflegeprodukten: Öffnet die Poren, sodass Seren und Cremes tiefer in die Haut eindringen und effektiver wirken können.
Schritt-für-Schritt Anleitung für das Gesichtsschröpfen
So führst du das Facial Cupping richtig durch:
- Vorbereitung: Reinige dein Gesicht gründlich. Trage im Anschluss ein Gesichtsöl deiner Wahl auf. Dieser Schritt ist sehr wichtig, da der Cup ohne Gesichtsöl nicht gut auf der Haut gleiten kann.
- Das Face Cupping: Drücke den Cup zusammen, lasse ihn auf der Haut ansaugen und streiche sanft von innen nach außen bzw. von unten nach oben. Der Cup sollte gleichmäßig über die Haut bewegt werden, um den Lymphfluss zu fördern und Rötungen zu vermeiden.
- Augenpartie: Platziere den kleinen Cup unter den Augen und gleite in Richtung der Schläfen.
- Wangen und Kinn: Verwende den großen Cup, starte am Kinn und streiche hoch in Richtung des Haaransatzes. Gehe hoch zu Mund und Nase und gleite in Richtung der Ohren.
- Stirn: Verwende den großen Cup, platziere ihn in der Mitte der Stirn und streiche horizontal zu den Schläfen.
- Nach dem Schröpfen: Intensive Pflege Die Haut ist durch die Behandlung etwas beansprucht und sollte deshalb nur mit beruhigenden Wirkstoffen in Berührung kommen. Passend sind zum Beispiel Aloe Vera oder Kamille. Eine Tuchmaske kann die Haut im Anschluss intensiv pflegend. Danach unbedingt eine beruhigende Creme auftragen, um die Pflege abzuschließen. Face Cupping lässt sich hervorragend am Abend durchführen, nach dem Pflegeritual hat die Haut Zeit sich über Nacht zu regenerieren.
Alternativen zum Gesichtsschröpfen
Für diejenigen, die das Gesichtsschröpfen nicht anwenden können oder eine andere Methode bevorzugen, gibt es einige Alternativen:
- Gua Sha Massage: Eine Technik, bei der ein flacher Stein, oft aus Jade oder Rosenquarz, verwendet wird, um sanft über das Gesicht zu gleiten und so die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu lösen.
- Gesichtsmassagen mit den Händen: Sanfte Gesichtsmassagen, bei denen spezielle Techniken angewendet werden, können ebenfalls die Durchblutung und den Lymphfluss anregen.
- Mikrodermabrasion: Diese Methode hilft, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Kollagenproduktion zu stimulieren, was zu einer strafferen und strahlenderen Haut führt.
Positive Veränderungen könne man sehr schnell sehen. Direkt nach der Anwendung wirke die Haut leicht aufgepolstert und habe einen rosig-frischen Glanz. Weiter fördere der erzeugte Unterdruck, der beim Schröpfen entsteht, die Durchblutung, löse Anspannungen, unterstütze die Zellreparatur und habe einen positiven Einfluss auf regenerative Prozesse der Haut. Ausserdem soll gemäss der Naturkosmetikerin durch die regelmässige Anwendung die Elastizität der Haut verbessert werden und ein frisches, gesundes Hautbild entstehen.
Birgt Schröpfen Gefahren und Nebenwirkungen?
Schröpfen wird meist gut vertragen. Eine typische Nebenwirkung von Schröpfen sind blaue Flecken, die aber ein erwünschter Teil der Behandlung sind. Diese blauen Flecke oder Streifen bleiben längere Zeit sichtbar, oft mehrere Tage nach dem Schröpfen. Schmerzen danach sind selten und ähneln meist einem Muskelkater.
Bei der Variante des blutigen Schröpfens besteht zudem eine Infektionsgefahr. Eine weitere mögliche Nebenwirkung des Schröpfens ist die Erstverschlimmerung, bei der sich die Symptome zu Beginn der Therapie vorübergehend verschlechtern.
Wollen Sie an sichtbaren Körperstellen, insbesondere im Gesicht schröpfen, sollten spezielle Schröpfgefässen verwendet werden. Das blutige Schröpfen sollte generell nur durch einen ausgebildeten Behandler vorgenommen werden, da hier strenge hygienische Vorkehrungen getroffen werden müssen. Es besteht ein gewisses Infektionsrisiko.
Facial Cupping ist schmerzlos und hinterlässt beim richtigen Gebrauch entgegen vielen Befürchtungen keine blauen Flecken.
Man sollte immer achtsam mit den Schröpfgläsern umgehen und sie nicht zu lange auf einer Stelle haften lassen, denn dadurch können blaue Flecken entstehen. Obwohl diese schnell wieder verschwinden sollten, ist es ratsam, das Facial Cupping erstmals an einer Partie auszuprobieren und erst dann fortzusetzen, wenn man sich in der Handhabung sicher fühlt. Die stärkste Spur, die eine Behandlung hinterlassen sollte, ist eine subtile Rötung.
Allerdings gibt es Fälle, in denen von einer Schröpfbehandlung abzuraten ist.
Wann Sie auf Schröpfen verzichten sollten
Es gibt allerdings einige Einschränkungen, bei denen Sie auf das Schröpfen verzichten oder das Schröpfen nur durch einen Therapeuten durchführen lassen sollten:
- bei Einnahme von "Blutverdünnern" (Blutgerinnungshemmer)
- bei erhöhter Blutungsneigung
- bei akuten Entzündungen oder Verletzungen der Haut
- bei allergischen Veränderungen der Haut
- bei generalisierten Ödemen und schweren Herzerkrankungen
- bei Abwehrschwächen
- nach einer Strahlentherapie
- bei Hautveränderungen nach einer Kortisonbehandlung
- in der Schwangerschaft
Bei aktiven Hauterkrankungen wie Rosacea, Ekzemen oder schweren Akneausbrüchen sollte auf das Schröpfen verzichtet werden, da es die Symptome verschlimmern könnte. Menschen mit Gefäßerkrankungen wie Krampfadern im Gesicht sollten die Methode ebenfalls vermeiden, da der Unterdruck die Gefäße zusätzlich belasten könnte. Personen mit sehr empfindlicher oder dünner Haut sollten besonders vorsichtig sein und nur mit sehr geringem Druck arbeiten, um Hautirritationen zu vermeiden. Wenn du blutverdünnende Medikamente einnimmst, solltest du vor der Anwendung von Gesichtsschröpfen einen Arzt konsultieren, da das Risiko von Blutergüssen erhöht sein kann.
Bei erhöhter Blutungsneigung, insbesondere wenn Blutverdünner eingenommen werden, sollte auf das Facial Cupping verzichtet werden. Vorsicht ist ebenfalls bei der Einnahme von Kortison und während einer Strahlentherapie geboten wie auch bei akuten Entzündungen, Verletzungen oder allergischen Veränderungen der Haut.
Patienten mit sehr niedrigem Blutdruck oder der Neigung zu kollabieren sollten sich im Vorfeld beim behandelnden Arzt über die Risiken informieren.
Schröpfen ist keinesfalls die Lösung für alle Beschwerden! Krankheiten sollten zuerst medizinisch abgeklärt sein.
Schröpfen Anleitung
Falls Sie die Schröpfbehandlung eigenständig durchführen möchten, sollten Sie sich den Ablauf vorab demonstrieren lassen.
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Haut der Person gründlich mit Alkohol oder Desinfektionsmittel, um Infektionen vorzubeugen.
- Durchführung: Tauchen Sie einen Wattebausch in Alkohol und zünden ihn vorsichtig an. Halten Sie den Wattebausch kurz in das Schröpfglas, um die Luft zu erhitzen.
- Wirkzeit: Lassen Sie die Schröpfgläser 5-15 Minuten auf der Haut.
Für optimale Ergebnisse und minimale Risiken empfiehlt es sich, die Schröpfbehandlung von erfahrenen Therapeuten durchführen zu lassen. Das herkömmliche trockene Schröpfen kann jedoch mit entsprechender Vorbereitung und Vorsicht auch zuhause angewendet werden. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass auch beim trockenen Schröpfen bei unsachgemässer Anwendung unerwünschte Wirkungen auftreten können. Um diese zu vermeiden, sollten Sie sich gründlich über die richtige Technik informieren und bei Unsicherheiten einen Fachmann konsultieren.
Das Schröpfen sollte nur von erfahrenen Therapeuten angewendet werden. In einem integrativen Gesamtkonzept eingebettet, können die gesundheitsfördernden Wirkungen des Schröpfens genutzt werden.
Wichtiger Hinweis: Alle netDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.
| Anwendungsgebiet | Wirkung | Hinweis |
|---|---|---|
| Muskelverspannungen | Lockerung und Schmerzlinderung | Besonders effektiv im Rücken- und Nackenbereich |
| Cellulite | Verbesserung des Bindegewebes | Anregung des Stoffwechsels |
| Gesichtsfalten | Hautstraffung und Reduzierung feiner Linien | Sanfte Anwendung erforderlich |
| Asthma | Linderung der Atemwegsprobleme | Unterstützende Massnahme |
| Verdauungsstörungen | Förderung der Verdauung | Unterstützende Massnahme |
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