Feigwarzen und Sauna: Risiken und Prävention
Das Humane Papilloma Virus (HPV) ist in der Schweiz die häufigste sexuell übertragbare Krankheit. HPV steht für humane Papillomviren und humanes Papillomavirus. Die Viren werden durch sexuelle Kontakte übertragen.
Was sind Feigwarzen?
Feigwarzen/Condylome sind Hautwucherungen durch eine Virusinfektion. Bei Feigwarzen handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Feigwarzen sind gutartig, aber ansteckend.
Feigwarzen sind Wucherungen der Haut, im Fachbegriff als Condylome bezeichnet. Sie treten bevorzugt an den Geschlechtsorganen wie Hodensack, Schambein, Penishaut, Eichel, Vorhaut, Scheide, Schamlippen auf, können aber auch den After oder den Mund- und Rachen befallen.
Die betroffenen Patienten bilden beim Befall mit dem „niedrig-Risiko“ HPV meist Kondylome (sog. Feigwarzen, Feigblattern, Feuchtwarzen, Genitalwarzen oder auch Condylome) aus. Diese sind zwar unangenehm, erhöhen das Risiko für Krebs jedoch kaum.
Kondylome werden von ZweiChirurgen in ihrem Zentrum für Proktologie in der Schweiz an den Standorten Basel, Zürich und Liestal diagnostiziert und sorgfältig behandelt.
Wie erfolgt die Ansteckung mit HPV?
Die Ansteckung geschieht meist mit der Aufnahme des Sexuallebens in der Jugend. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt, meist beim Geschlechtsverkehr. Daher wird eine HPV-Infektion zu den Geschlechtskrankheiten oder engl. „Sexually Transmitted Diseases“ (STD) gezählt.
Die Viren kommen vor allem in der Haut und in der Schleimhaut im Genitalbereich vor. Darum kann bereits Petting - oder in einzelnen Fällen sogar Haut-zu-Haut-Kontakt - zu einer Infektion führen. Die Viren können nämlich direkt über die Schleimhaut oder auch über kleinste Hautverletzungen in den Körper eindringen.
Feigwarzen und Sauna
Selten kann die Übertragung auch auf öffentlichen WCs oder in der Sauna geschehen. Besonders häufig erfolgt die Infektion in feuchten Gebieten wie im Hallenbad oder in der Sauna.
HPV-Infektion: Symptome und Verlauf
Die erste Phase nach einer Infektion mit HPV verläuft oftmals ohne Anzeichen und Beschwerden. Darum bleibt sie zu Beginn häufig unbemerkt und Betroffene können - ohne es zu wissen - weitere Personen infizieren.
«Ungefähr 90 Prozent der HPV-Infektionen heilen nach ein bis zwei Jahren von selbst wieder aus. Ist das Immunsystem jedoch zu schwach, um das Virus zu bekämpfen, können als Folge der Infektion Feigwarzen oder Krebsvorstufen auftreten», erklärt der Experte.
Wichtig ist zu wissen, dass nicht jede HPV-Virus-Infektion auch zur Ausbildung von Feigwarzen führt. Viele Infektionen mit dem HPV-Virus sind unbemerkt, weil der Körper diese Infektionen stoppt und eindämmt.
Mit der Zeit vermehren sich die Feigwarzen und sie fangen an zu wachsen. Nach einer abgeheilten Infektion ist man auch nicht immun. Eine erneute Infektion ist jederzeit möglich.
Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene HPV-Typen. Rund 40 davon sind sexuell übertragbar. Niedrigrisiko-Typen können Genitalwarzen auslösen.
Dabei können die Viren in eine Gruppe mit hohem Risiko (z.B. HPV Typ 16 und 18) und eine Gruppe mit niedrigem Risiko (z.B. HPV Typ 6 oder 11) für die Entwicklung von Krebsvorstufen der Haut eingeteilt werden. Das Virus sorgt bei einer Infektion dann dafür, dass sich die Hautzellen verändern.
Bei einer Infektion mit einem „hoch-Risiko“ HPV kann es v.a. bei Risikopatienten (z.B. mit HIV-Infektion oder Immunsuppression) zur Entwicklung von Krebsvorstufen (sog. AIN) und später auch Analkrebs (sog. Analkarzinom) kommen.
Diagnose von HPV
Eine Infektion mit HPV kann bei Frauen aus dem Gebärmutterhalsabstrich diagnostiziert werden. Dabei können sowohl Niedrigrisiko- als auch Hochrisikotypen diagnostiziert werden.
Ist der PAP-Abstich beim Frauenarzt auffällig, deutet das auf veränderte Zellen im Gebärmutterhals oder am Muttermund hin. Deshalb wird in diesem Fall ein HPV-Test gemacht. Er kann jedoch lediglich die Humanen Papillomviren nachweisen und nicht eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs.
Da es, wie bereits oben erwähnt, lediglich einen HPV-Test im Bezug auf Gebärmutterhalskrebs gibt, gibt es für Männer zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen HPV-Test. Sollten jedoch Symptome auftreten oder sonst Verdacht auf eine Ansteckung bestehen, sollte eine medizinische Fachperson beigezogen werden.
Behandlung von Feigwarzen
Für die HPV-Infektion selbst gibt es keine Behandlung. Die Behandlung zielt auf eine Entfernung der erkrankten Hautareale ab und kann sich über mehrere Monate hinziehen.
Die Kondylome können z.B. vereist oder bei grösserem Befall auch mittels Skalpell entfernt werden. Sollte der Verdacht auf eine AIN bestehen, führen wir eine hochauflösende Kamera-Untersuchung der betroffenen Haut durch (sog. HR-Anoskopie) und entnehmen gezielt kleine Hautproben, die dann vom Pathologen untersucht werden.
Die Behandlung der Feigwarzen richtet sich nach der Lage der Warzen und dem Ausmass des Befalls. Ziel ist die vollständige Entfernung aller sichtbaren Warzen. Die Warzen müssen behandelt werden. Sie gehen nicht von selber wieder weg.
Für die Behandlung gibt es viele Verfahren und Medikamente. Oft müssen mehrere Verfahren oder Medikamente kombiniert werden. Neben dem Betupfen mit Säurelösung stehen Medikamente (Salben) zur Verfügung, die die Warzen abtöten. Die Warzen können herausgeschnitten, mit dem Laser oder der Strompinzette kauterisiert und verdampft werden oder sie werden vereist.
Wichtig ist, begünstigende Krankheiten zu bekämpfen wie Diabetes (Zuckerkrankheit) und das Immunsystem im Auge zu behalten und zu stärken. Bei starkem Befall und Vorhautverengung ist deshalb manchmal die Vorhautentfernung sinnvoll (Zirkumzision).
Der Erfolg der Behandlung muss überprüft werden, damit nicht unbemerkt Feigwarzen überleben oder Feigwarzenreste verbleiben.
Ab wann man nach einer Feigwarzenbehandlung nicht mehr ansteckend ist kann nicht gesagt werden. Die Viren "schlummern" ja im Körper und kleineste neue Condylome können an versteckten Stellen wieder vorhanden sein. Sicher noch ansteckend ist man solange es sichtbare Feigwarzen gibt.
Solange sollte nur geschützter Geschlechtsverkehr ausegübt werden. Wir empfehlen geschützten Geschlechtsverkehr bis 3 Monate nach Abheilen der letzten Warze.
HPV-Impfung: Schutz vor Infektionen
HPV - Humane Papillomavirus: Warum die Impfung Sinn macht
Daher wird eine Impfung gegen das HPV bei Jungen und Mädchen im Teenager-Alter empfohlen. Man geht davon aus, dass sich fast Jugendlichen unbemerkt mit dem HPV ansteckt, sofern sie nicht geimpft sind.
«Die HPV-Impfung kann Schutz gegen eine Infektion mit den Humanen Papillomviren bieten», betont Dr. med.
Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen Feigwarzen und HPV-Infektionen. Die beiden verfügbaren Impfstoffe heissen Gardasil und Cervarix. Der Impfstoff Gardasil schützt auch vor den HPV Viren 6 und 11, die Feigwarzen auslösen.
Mädchen sollen vom 12. bis zum 17. Lebensjahr geimpft werden, die Jungen ab dem 9. bis zum 14. Lebensjahr, in Ausnahmefällen bis zum 17. Lebensjahr. Die Impfung wird vom Kanton im Rahmen des kantonalen Impfprogramms erstattet und ist für Ihre Kinder somit kostenlos.
Die Impfung ist die erste wirklich wirksame Impfung gegen Krebs (Gebärmutterhalskrebs) und Feigwarzen und eine gute Investition in die Zukunft ihres Kindes, zumal Sie umsonst ist. Die Impfung ist sicher und etabliert.
Wichtige Hinweise für junge Frauen
Ein wichtiges Thema für junge Frauen mit Feigwarzen/HPV-Infektion im gebärfähigen Alter ist das Infektionsrisiko bei der Geburt für das Neugeborene. Wenn sie Feigwarzen haben und schwanger sind, ist das Infektionsrisiko für das Neugeborene bei einer natürlichen Geburt erhöht.
Viele Neugeborene sind aber später nach der Geburt wieder infektionsfrei, so dass man nicht zwingend zum Kaiserschnitt raten muss.
Vorbeugung
Verhütungsmittel wie das Kondom oder das Frauenkondom (Femidom) schützen zwar vor Geschlechtskrankheiten wie HIV und Chlamydien, gegen eine HPV-Infektion bieten sie jedoch keinen vollständigen Schutz.
Schützen tut nur die Impfung und geschützter Geschlechtsverkehr. Das Übertragungsrisiko beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Infizierten liegt bei 60%.
Zusammenfassung
Die HPV-Infektion ist weit verbreitet und kann verschiedene gesundheitliche Folgen haben, von harmlosen Feigwarzen bis hin zu Krebsvorstufen. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind entscheidend, um das Risiko einer HPV-Infektion und deren Folgen zu minimieren. Achten Sie auf Hygiene, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen wie Saunen, und praktizieren Sie sicheren Geschlechtsverkehr, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
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