Die Unterschiede zwischen Dampfbad, Dampfdusche und Infrarotkabine
Die Zeiten, in denen der Wellnessbereich eines öffentlichen Hallenbads oder der Hotelpool mit einer Massageliege und einem Solarium auskam, sind längst Vergangenheit. Ein ganzer Industriezweig steht hinter der Gestaltung und Umsetzung der immer aufwändigeren Inszenierungen des Wohlfühlaspekts. In unseren Breitengraden sind die traditionelle Sauna oder das Dampfbad zwar immer noch die hellsten Sterne am Wellnesshimmel, doch schon lange nicht mehr die einzigen. Die Vielfalt und die Abwechslung machen es heute aus. Aus diesem Grund umfasst das Sortiment diverse Zusatzprodukte und Spezialbäder.
In der Welt der Wellness bieten sowohl das Dampfbad als auch die Dampfdusche einzigartige Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen diesen beiden Ansätzen? Und wie unterscheiden sie sich von einer Infrarotkabine?
Wie gesund sind Dampfbad und Sauna wirklich?
Dampfbad
Das Dampfbad, oft auch als Hammam bekannt, ist eine traditionelle Form der Dampfanwendung. Bereits im alten Griechenland und Rom schätzte man das Dampfbad und seinen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Das Dampfbad wird auch als Dampfsauna oder Nebelbad bezeichnet. Es ist mehr als nur eine Kabine. In einem speziellen Ablauf werden Körper und Geist gereinigt. Zum Baderitual gehören Dampfräume, die berühmte Seifenschaum-Massage auf dem «Nabelstein» sowie ein entspanntes Bad im Anschluss.
Hierbei wird ein Raum mit heissen Dämpfen gefüllt, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Die Temperaturen liegen typischerweise zwischen 40 und 55 Grad Celsius. Im Gegensatz zu einer Sauna sind im Dampfbad wie auch in der Infrarotkabine die Temperaturen niedriger und die relative Luftfeuchtigkeit ist höher. Das Dampfbad eignet sich vor allem für Menschen, die aufgrund von Kreislaufproblemen eine Sauna nicht besuchen können. Auch Senioren und Kinder bevorzugen eine Dampfsauna, da der Kreislauf weniger belastet wird.
Es gibt unterschiedliche Formen des Dampfbads wie das römische Caldarium, das russische Banja, das türkische Hamam oder das Biodampfbad. Beim modernen Dampfbad wird der Dampf mit Hilfe eines Dampfgenerators erzeugt. Für den Wellness-Bereich in den eigenen vier Wanden werden spezielle Dampfbad-Modelle angefertigt, die weniger Platz in Anspruch nehmen.
Um Krankheiten oder verschiedene Beschwerden zu lindern, verwendet man in einem Dampfbad oft diverse Kräuterzusätze wie zum Beispiel Eukalyptus oder Zitronenmelisse. Zusätzlich ist wichtig, darauf zu achten, nicht mit vollem Magen in ein Dampfbad zu gehen. Je nach körperlicher Verfassung kann es in Badedurchgang 10 bis 15 Minuten, maximal 20 Minuten dauern. Vor dem Besuch einer Dampfsauna sollte man eine Dusche nehmen und sich anschliessend gut abtrocknen.
Vorteile des Dampfbads:
- Aufgrund der Hitze und der Luftfeuchtigkeit werden Giftstoffe im Körper abgeleitet.
- Die Atmung wird verbessert und selbst hartnäckige Verschleimungen bei chronischen Atemwegserkrankungen werden mit Hilfe des Wasserdampfes gelöst.
- Bei Heuschnupfen, Entzündungen der Kiefer-, Stirn- und Nasennebenhöhlen entfaltet die Dampfsauna auch eine wohltuende und lindernde Wirkung.
- Eine Lockerung der Muskeln findet statt, da die Durchblutung und der Stoffwechsel des Körpers positiv angeregt werden.
- Für Menschen mit Hautproblemen bewirkt ein regelmässiger Besuch eines Dampfbads eine Verbesserung des Hautbilds, da der Dampf die Poren öffnet und hilft, Unreinheiten auszuspülen.
- Für Menschen, die unter Stress und Burnout-Syndromen leiden, kann die Benutzung einer Dampfsauna ebenfalls hilfreich sein.
- Auch Rheuma-Patienten profitieren vom Besuch einer Dampfsauna, da die Gelenke positiv beeinflusst und Giftstoffe gelöst werden.
Nachteile des Dampfbads:
- Schwere Realisierbarkeit des Einbaus.
- Geringerere Anwendungsmöglichkeit im Vergleich zur Infrarotkabine.
- Ein permanenter Frischwasseranschluss und ein Abfluss an der niedrigsten Stelle sind notwendig.
- Erhöhte Pflege und Wartung, da sich mit der hohen Luftfeuchtigkeit und erhöhten Temperatur auch Keime bilden können.
- Bei regelmässiger Benutzung können auch Möbel in den gleichen Räumlichkeiten aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Die Wärme geht immer vom zentralen Dampfgenerator aus, was eine gezielte Behandlung einzelner Körperpartien erschwert.
Dampfdusche
Im Gegensatz zum Dampfbad bietet die Dampfdusche eine zeitgemässere und vielseitigere Erfahrung. Hier wird die Dampfgenerierung in eine Duschkabine integriert, was das Erlebnis der Entspannung mit der praktischen Funktion des Duschens kombiniert. Die Dampfdusch-Lösungen werden in der Baustruktur integriert. Auch die Technik findet in der Sitzbank Platz und ist daher sehr platzsparend und bietet dazu noch eine Sitzgelegenheit an. Die Temperatur kann individuell nach Belieben eingestellt werden.
Bei der Dampfdusche wird ein Dampfgenerator an die Duschvorrichtung angeschlossen, sodass der Dampf bei Bedarf aus dem Duschkopf strömt. Wer möchte, kann den Dampf zusätzlich mit ätherischen Ölen oder andren Aromastoffen anreichern. Die Temperatur lässt sich dabei bequem über ein Kontrollpanel an der Duschwand regeln. Für noch individuellere Wellnessmomente ist der Einbau einer Audioanlage, von LED-Lichtern oder einer Regenduschenbrause möglich.
Da eine Dampfdusche auch als normale Dusche genutzt werden kann, ist sie im Vergleich zur Sauna sehr platzsparend - die davor vorhandene Dusche kann einfach mit einer Dampfdusche ersetzt werden, ohne zusätzlichen Platz einzunehmen. Je nach Umständen kann eine gewöhnliche Dusche sogar mit einem Generator zu einer Dampfdusche nachgerüstet werden. Doch auch wenn die Dusche ganz ersetzt wird, fällt die Installation in der Regel einfacher aus als bei einer Sauna - und auch kostengünstiger.
Vorteile der Dampfdusche:
- Platzsparend und einfach zu installieren.
- Kann auch als normale Dusche genutzt werden.
- Individuelle Anpassungsmöglichkeiten durch Aromastoffe, Audioanlage, LED-Lichter und Regenduschenbrause.
- Sanfte Temperaturen, die auch für Wellness-Anfänger angenehm sind.
- Fördert die Entspannung und regt die Produktion von Glückshormonen an.
- Stärkt das Immunsystem durch wechselwarmes Wasser.
- Hilft akut gegen Erkältungserkrankungen und versorgt die Schleimhäute mit Feuchtigkeit.
- Unterstützt das Einschlafen durch Erwärmung des Körpers und anschliessende Abkühlung.
- Reinigt die Haut porentief und verbessert das Hautbild.
Dampfdusche vs. Sauna - Gemeinsamkeiten und Unterschiede:
Das Prinzip von Dampfdusche und Sauna ist im Grunde genommen dasselbe: Ziel beider Wellness-Anwendungen ist die Entspannung bei hohen Temperaturen. Der grosse Unterschied liegt im Klima. In der herkömmlichen Sauna werden sehr hohe Temperaturen von 80 bis 90 Grad Celsius erreicht; dafür ist die Luftfeuchtigkeit mit unter 10 Prozent extrem gering. Im Gegensatz dazu werden im Dampfbad mit 45 Grad Celsius deutlich tiefere Temperaturen erreicht, dies jedoch bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent. Gerade für Wellness-Anfänger kann das heiss-trockene Klima der finnischen Sauna unangenehm wirken - die Dampfdusche stellt hier eine lohnenswerte Alternative dar.
Infrarotkabine
Infrarotkabinen stellen eine Alternative zur Sauna dar. Der Körper wird hier nicht mit heisser Raumluft sondern über eine in der Kabine erzeugten Infrarotstrahlung erwärmt. Die meist rechteckigen Kabinen sind aber auch je nach Hersteller in anderen Formen erhältlich. Über eine eingebaute Steuerung kann z.B. Zeit und Temperatur gesteuert werden. Je nach Modell liegt die empfohlene Innentemperatur zwischen 25 und 65 Grad.
Mobile Infrarot-Strahler eröffnen neue Möglichkeiten der gezielten Wärmetherapie - ganz gleich, ob in einer klassischen Sauna oder modernen Infrarotsauna. Die kompakten Wärmepaneele lassen sich flexibel in jede Kabine integrieren, auch nachträglich. Besonders im Rückenbereich platziert, sorgen die Strahler für punktgenaue Tiefenwärme und maximale Wirkung - genau dort, wo der Körper sie braucht.Die angenehme Strahlung der Infrarotpaneele wirkt bereits bei moderater Temperatur und wird vom Körper als wohltuendes Licht wahrgenommen. So verwandeln Sie Ihre private Sauna in eine funktionale Spa-Oase - mit individuell regulierbarer Tiefenwärme für Entspannung, Regeneration und Wohlbefinden.
Vorteile der Infrarotkabine:
- Der Körper wird durch Infrarotstrahlung erwärmt, nicht durch heisse Raumluft.
- Die Temperatur ist niedriger als in einer Sauna, was für manche Menschen angenehmer ist.
- Mobile Infrarot-Strahler ermöglichen eine gezielte Wärmetherapie.
Nachteile der Infrarotkabine:
- IR-Strahlen können bei unsachgemässer Anwendung Augen und Haut schädigen.
- Im Vergleich zum Dampfbad geht die Wärme immer vom zentralen Dampfgenerator aus, was eine gezielte Behandlung einzelner Körperpartien erschwert.
Infrarotkabine vs. Dampfbad:
Aufgrund der konkreten Abstrahlelemente lassen sich in einer Infrarotkabine Körperpartien gezielt mit der Wärmestrahlung behandeln, in einem Dampfbad geht die Wärme immer vom zentralen Dampfgenerator aus. Ideal wäre somit eine Ergänzung von beiden, Infrarot und Dampf, was sich aber in den meisten Haushalten nicht durchführen lässt.
Weitere Wellness-Angebote
Die Zeiten, in denen der Wellnessbereich eines öffentlichen Hallenbads oder der Hotelpool mit einer Massageliege und einem Solarium auskam, sind längst Vergangenheit. Hier ein Überblick über weitere Wellness-Angebote:
Wannenbad
Das klassische Wannenbad hat noch immer seinen Platz in den Badezimmern. Ausser der körperlangen Badewanne sind bei beengten Platzverhältnissen auch Sitzbadewannen üblich. Wannen über Eck eingebaut, komplette Eckwannen in den verschiedensten Ausformungen, Wannen mit Tür zum leichteren Einsteigen, z.B. für körperbehinderte oder ältere Menschen, sind im Handel erhältlich. Im Wellnessbereich werden Wannenbäder oft auch für besondere Anwendungen genutzt, z.B. Aromabäder, Schlammbäder, Solebäder, etc.
Whirlpool
Whirlpools sind Wasserbecken, in die über Düsen Luft eingeblasen wird. Die so erzeugten Luftblasen bewirken eine sanfte und flächige Massage. Zusätzlich können punktuell auch Wasserstrahlen eingesetzt werden, die dann eine eher kräftige und punktuelle Massage bewirken. Der Wannenform und Ausstattung sind kaum Grenzen gesetzt, ob rund, quadratisch, rechteckig oder oval. Verwendet werden Whirlpools zu Erholung oder zur medizinischen Therapie. Sie werden in Krankenhäusern, Kurkliniken oder Wellnesshotels und auch im privaten Bereich zur Erholung oder für therapeutische Zwecke verwendet. Whirlpools gibt es für den Innen- und Aussenbereich.
Schwimmbecken
Keine Wellnessanlage kommt ohne Schwimmbecken aus. Auch private Pools in Garten oder innerhalb von Gebäuden erfreuen sich grosser Beliebtheit. Der technische und finanzielle Aufwand ist bei der Erstellung und für den laufenden Betrieb relativ hoch. Die Wasserqualität muss ständig überwacht und mit geeigneten Filteranlagen und Chemikalienzusätzen hygienisch sauber gehalten werden. Nicht zu vergessen der hohe Energieaufwand, um das Wasser auf angenehme Badetemperaturen zu erwärmen, wenn keine natürliche Thermalquelle zur Verfügung steht. Idealerweise nutzt man im privaten Bereich die Sonnenwärme, direkt (Strahlung im Sommer) oder indirekt (Solaranlage), um das Schwimmbecken auf Temperatur zu bringen. Eine sehr gute und auch ökologisch vertretbare Lösung ist der Schwimmteich.
Sauna
Die klassische Sauna kommt aus dem finnischen Raum. Sie besteht aus Holz und kann auf dem Grundstück freistehen oder ins Gebäude integriert sein. In öffentlichen Bädern entstehen oft ganze Saunalandschaften, die ausser der Blockhaussauna oder Rauchsauna unter verschiedene Mottos gestellt sind (Stollensauna, Erdsauna, Höhlensauna, etc.) Zu jeder Sauna gehört ein Ruhebereich, der für die Zeit zwischen den Saunagängen genutzt wird. Ebenso ein Becken mit kaltem Wasser, das das Loch im zugefrorenen See ersetzt. Der Saunaofen wird klassisch mit Holz beheizt, der die auf ihm liegenden Steine erhitzt. Heute sind zum grossen Teil elektrisch betrieben Saunaöfen im Gebrauch, da sie problemloser zu betreiben sind. Die Temperatur in einer Sauna beträgt zwischen 80 und 100 Grad, in seltenen Fällen auch darüber. Die in Stufen angeordneten Sitz- / Liegeflächen unterteilen die Sauna in Temperaturzonen, wobei es oben am heisesten ist. Durch das Übergiessen der heissen Steine mit Wasser wird die Luftfeuchtigkeit und damit auch die gefühlte Temperatur erhöht. Saunieren wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus, solange man die entsprechenden Regeln beachtet (Dauer des Saunagangs, Temperatur, Anzahl der Saunagänge, Allgemeinzustand, Vorerkrankungen, etc.) Eine Abhärtung besonders gegen Erkältungskrankheiten ist durch die Wirkung auf das Immunsystem beschrieben.
Tepidarium
Der zum römischen Bad gehörende Ruheraum ist mit beheizten Steinliegen (und Wänden) ausgestattet und dient der Regeneration. Die Raumtemperatur beträgt etwa 39 Grad bei trockenem Raumklima. Dadurch wird der Nutzer in einen fieberähnlichen Zustand versetzt, der sich stärkend auf das Immunsystem auswirkt, ohne den Kreislauf zu belasten. Die Aufenthaltsdauer sollte jedoch mindestens eine halbe Stunde betragen und kann bei entsprechendem Wohlfühlfaktor nach oben ausgedehnt werden.
Solarium
Seit vielen Jahren auch in Privathaushalten im Einsatz - das Solarium. Der Körper wird mit UV-Licht bestrahlt, um die Haut z.B. aus kosmetischen Gründen zu bräunen, oder zur Behandlung von Hautkrankheiten in der Medizin. Ein Solarium besteht aus einer künstlichen UV-Strahlenquelle und verschiedenen Filtern und Reflektoren. Je nach Art des Solariums können unterschiedliche Bräunungsergebnisse erlangt werden. Der Unterschied der Stärken liegt bei den UV-Röhren oder zwischen den UV-A und UV-B- Anteile der UV- Strahlung. UV-A-Anteil tritt die Bräune sehr schnell und intensiv, aber verblasst auch schnell wider. UV-B-Strahlung ist für längere Zeit, aber sie wird erst nach ein bis zwei Tage nach dem Solarium sichtbar. Merke: UV-Strahlen beschleunigen die Hautalterung und erhöhen das Risiko zur Erkrankung an Hautkrebs und Schäden an den Augen.
Vergleichstabelle
| Merkmal | Dampfbad | Dampfdusche | Infrarotkabine |
|---|---|---|---|
| Temperatur | 40-55°C | ca. 45°C | 25-65°C |
| Luftfeuchtigkeit | Hoch (bis 100%) | Hoch (bis 100%) | Niedrig |
| Installation | Aufwendig | Einfacher als Sauna | Relativ einfach |
| Platzbedarf | Mehr Platz | Weniger Platz | Variabel |
| Wirkung | Entspannung, Atemwege, Haut | Entspannung, Immunsystem, Haut | Tiefenwärme, Muskeln |
Fazit
Beide, das Dampfbad und die Dampfdusche, bieten einzigartige Vorzüge. Während das Dampfbad auf traditionellen Prinzipien basiert und eine ritualisierte Atmosphäre schafft, bringt die Dampfdusche die Wärme und Entspannung modern und individuell in die eigene Dusche. Letztendlich hängt die Wahl zwischen diesen beiden Optionen von den persönlichen Vorlieben und den Raumgegebenheiten ab. Die Dampfdusche in den eigenen vier Wänden stellt eine platzsparende und praktische Alternative zur Eigenheimsauna dar - mit ähnlichen gesundheitlichen Vorteilen.
tags: #dusche #dampfbad #infrarotkabine #unterschied







