Dampfbad bei Blasenentzündung: Anwendung und weitere Hausmittel
Mit dem kühleren Wetter hat die «Erkältungssaison» wieder begonnen, doch auch andere Beschwerden wie Blasenentzündungen treten häufiger auf. Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, äussert sich als Infektion der Harnwege vor allem durch brennende Schmerzen beim Wasserlassen, ständigen Harndrang, Unterleibsschmerzen oder auch Urin im Blut. In der Regel verursachen Bakterien die Entzündung.
Es gibt jedoch verschiedene Hausmittel, die zur Linderung der Symptome beitragen und das Immunsystem stärken können. Eines davon ist die Anwendung von Wärme, beispielsweise in Form eines Dampfbads oder warmer Auflagen.
Wärme als Hausmittel gegen Blasenentzündung
Wärme kann eine wohltuende Wirkung bei Blasenentzündungen haben. Sie entspannt die Muskulatur und lindert das unangenehme Brennen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Wärme angewendet werden kann:
- Heiss-feuchte Auflage: Ein kleines Frottee-Tuch mit heissem Wasser tränken, fest auswringen und auf den nackten Unterbauch legen. Mit einem trockenen Tuch bedecken und sich in eine Decke einwickeln. Die Auflage so lange einwirken lassen, bis der Wickel nur noch warm ist. Die Prozedur kann nach Belieben wiederholt werden.
- Wärmflasche: Eine einfachere Art, Wärme anzuwenden, ist die Auflage einer Wärmflasche.
- Ansteigendes Fussbad nach Kneipp: Das Wasser sollte zuerst etwa 33 Grad warm sein. Über etwa 20 Minuten wird durch Hinzugeben von heissem Wasser die Temperatur auf maximal 40 Grad gesteigert. Danach Füsse gut abrubbeln, warme Socken anziehen und ab ins Bett.
- Warme Sitzbäder: Warme Sitzbäder haben ebenfalls einen positiven Effekt auf Blase und Immunsystem. Unterstützend können diese mit Meersalz und ätherischen Ölen angereichert werden. Einige ätherische Öle reduzieren die Schmerzen, entkrampfen und hemmen die Entzündung.
Weitere wichtige Massnahmen bei Blasenentzündung
Neben der Anwendung von Wärme gibt es weitere wichtige Massnahmen, die bei einer Blasenentzündung beachtet werden sollten:
- Viel Trinken: Eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern am Tag ist angeraten. Flüssigkeit spült ausserdem die Harnwege durch und befördert Bakterien nach draussen.
- Die richtige Wahl der Getränke: Getränke wie Kaffee, Alkohol und verschiedene Zitrussäfte reizen die Harnwege. Auch besonders zuckerhaltige Getränke wie Limonaden und Eistee sind eher kontraproduktiv.
- Heilkräuter: Eine Reihe von Heilkräutern haben sich als Hausmittel bei Blasenentzündung bewährt. Sie entkrampfen die Blase, wirken antibakteriell und harntreibend. Dazu gehören etwa Goldrutenkraut, Hauhechel, Schachtelhalm, Orthosiphon, Bärentraubenblätter, Birkenblätter, Brennnessel und Wacholder.
- Blasentees aus der Apotheke: Anders als normale Kräuter- und Früchtetees enthalten spezielle Blasentees aus der Apotheke pflanzliche Wirkstoffe, die zusätzlich harntreibend wirken.
- Cranberry-, Preiselbeer-, Sanddorn- oder Heidelbeersaft: Diese Säfte können eine geschmackliche Abwechslung bieten und zusätzlich positive Effekte haben.
- Apfelessig: Die Säure aus dem Apfelessig bekämpft Keime und Bakterien.
- Ingwer: Ingwer hat eine antibakterielle Wirkung durch den Inhaltsstoff Gingerol.
- Meerrettich: Die Senföle des Meerrettichs wirken antibakteriell.
- Stangensellerie: Frischer Stangensellerie enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die Bakterien bekämpfen und harntreibend wirken.
- Probiotische Lebensmittel: Auf verschiedene probiotische Lebensmittel kann als Hausmittel gegen Blasenentzündung gut zurückgegriffen werden.
- Kaiser-Natron: Als basisches Getränk hebt Kaiser-Natron den pH-Wert des Urins. Dadurch fühlen sich Bakterien weniger wohl. Außerdem lindert dieses Hausmittel gegen Blasenentzündung das brennende Gefühl beim Wasserlassen.
- Schüssler Salze und D-Mannose: Wer öfter unter Blasenentzündungen leidet, kann sich vorsorglich in der Apotheke oder in der Drogerie auch Schüssler Salze und D-Mannose für die Hausapotheke besorgen.
Trotz bester Eigenbehandlung mit bewährten Hausmitteln gegen Blasenentzündung reichen diese aber nicht immer aus. Bei starken Schmerzen, Krämpfen, Fieber oder Blut im Urin ist ein Besuch beim Hausarzt oder Urologen unerlässlich.
Vorbeugung von Blasenentzündungen
Um das Risiko einer Blasenentzündung zu reduzieren, gibt es einige Dinge zu beachten:
- Generell viel trinken.
- Kälte im Beckenbereich vermeiden.
- Sich beim Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen.
- Direkt nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren und den Intimbereich mit lauwarmem Wasser waschen.
- Übertriebene Intimhygiene vermeiden.
- Das Hinausschieben des Wasserlassens trotz Harndrang vermeiden.
Hausmittel bei einer Blasenentzündung
Hausmittel bei einer Blasenentzündung
Weitere Informationen und Behandlungen
Neben den genannten Hausmitteln gibt es auch weitere Behandlungen und Informationen, die bei Blasenentzündungen relevant sein können:
- Nierensteine und Nierengriess: Informationen zu Anzeichen, Ursachen, Risikofaktoren, Diagnose und Behandlung von Nierensteinen und Nierengriess.
- Vaginal Steaming: Eine sanfte Methode zur Entspannung der Muskulatur, Befeuchtung der Schleimhäute und Stimulierung der Durchblutung im Schossraum.
- Antibiotika: Bei wiederholten oder stärkeren Blasenentzündungen ist es ratsam, diese mit einem Antibiotikum zu behandeln.
- Impfung gegen Blasenentzündung: Es existieren zwei Arten der Impfung gegen Blasenentzündung (Zystitis).
Harnwegsinfekte: Ursachen, Symptome und Behandlung
Ein Harnwegsinfekt (HWI) ist eine Infektion, die die verschiedenen Teile des Harntrakts betrifft. Es gibt verschiedene Arten von Harnwegsinfekten, je nachdem, welcher Teil des Harntrakts betroffen ist. Die meisten Infektionen der Harnwege werden durch körpereigene Darmbakterien verursacht. Die falsche Toilettenhygiene oder auch der Sexualakt kann einen Harnwegsinfekt fördern. Kommen zu den lästigen Begleiterscheinungen wie Brennen beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang, aber auch Unterleibskrämpfe oder Schmerzen im Bereich der Nieren hinzu, ist eine medikamentöse Behandlung unumgänglich.
Es ist wichtig, die Symptome ernst zu nehmen und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen, um Komplikationen zu vermeiden.
| Massnahme | Beschreibung | Zusätzliche Hinweise |
|---|---|---|
| Viel Trinken | Mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag | Vermeide zuckerhaltige und reizende Getränke |
| Wärmeanwendungen | Heiss-feuchte Auflagen, Wärmflasche, Sitzbäder | Entspannt die Muskulatur und lindert Schmerzen |
| Heilkräuter | Goldrutenkraut, Bärentraubenblätter, etc. | Wirken entkrampfend, antibakteriell und harntreibend |
| Hygiene | Von vorne nach hinten abwischen, Intimpflege | Vermeide übertriebene Intimhygiene |
| Nach dem Sex | Blase entleeren und Intimbereich waschen | Reduziert das Risiko von Infektionen |
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