Wie oft Faszien massieren: Eine Anleitung für mehr Beweglichkeit und Schmerzfreiheit

Sie kennen das sicher: Sie sitzen den ganzen Tag im Büro, und abends spüren Sie diesen steifen Nacken, diese verspannten Schultern. Vielleicht haben Sie schon verschiedene Massagen ausprobiert - die Linderung hielt nur kurz an. Oder Sie dehnen regelmäßig, doch die Beweglichkeit kehrt nicht zurück. Was viele nicht wissen: Die Lösung könnte in einem oft übersehenen Gewebesystem liegen - den Faszien.

Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die sich wie ein Geflecht durch den gesamten Körper ziehen. Sie umhüllen Muskelfasern, ganze Muskeln, Faserbündel und sogar Organe. Wenn Faszien verkleben oder verhärten, dann kann das unsere Beweglichkeit einschränken und sogar zu Schmerzen führen.

Die Faszien bilden ein faseriges Gewebenetz, das die zahlreichen Strukturen im menschlichen Körper umgibt, verbindet und schützt. Sie lassen sich an den Knochen, Muskeln, Bändern, Sehnen sowie inneren Organen finden. Wenn sie gesund sind, weisen die Faszien eine Wellenform auf und sind scherengitterartig angeordnet. Dadurch verfügen sie über eine große Reißfestigkeit, Dehnungsfähigkeit und Elastizität.

Die primäre Aufgabe der Faszien ist es, die einzelnen Teile des Körpers zu einem Ganzen zusammenzuhalten. Sie sorgen für ein reibungsloses aneinander Vorbeigleiten der verschiedenen Gewebsschichten und bilden eine Schutzbarriere gegen Fremdkörper. Dadurch erweist sich ihr Wert für das Immunsystem.

Ein gesunder Faszienapparat ist entscheidend für die Beweglichkeit, Durchblutung und das allgemeine Wohlbefinden des Körpers. Durch Fehlbelastungen, Bewegungsmangel oder Überlastung können Faszien verkleben oder verhärten, was oft zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt.

Das sogenannte Faszientraining soll Abhilfe verschaffen, indem es die bindegewebsartigen Strukturen löst und aktiviert.

Die Faszienmassage zielt, wie der Name schon sagt auf die Faszien ab, es geht vor allem darum Verklebungen zu beseitigen. Bei der Klassischen Massage, wie auch bei vielen anderen Massageformen liegt der Fokus auf den Muskeln und ihren Anteilen.

Faszien verstehen: Das verborgene Netzwerk, das Ihren Schmerz erklärt

Stellen Sie sich Faszien als ein intelligentes, dreidimensionales Spinnennetz vor, das Ihren gesamten Körper durchzieht. Dieses Bindegewebe umhüllt jeden Muskel, jedes Organ und jeden Nerv.

Durch die Behandlung der Faszien können folgende Vorteile erzielt werden:

Die Fusssohlenfaszien spielen hier eine Schlüsselrolle: Sie sind der Ausgangspunkt für die Kraftübertragung durch den gesamten Bewegungsapparat. Die Faszien und Bänder der Fusssohle sind entscheidend für die Biomechanik des Körpers: Sie sind der erste Kontaktpunkt mit dem Boden und übertragen die Kräfte über Beine, Hüfte und Wirbelsäule.

Wie oft Faszien massieren?

Damit Sie nachhaltige Effekte Ihres Trainings mit Faszienrolle spüren, ist vor allem eine regelmäßige Anwendung über einen längeren Zeitraum sinnvoll. Wie oft Sie Übungen mit der Faszienrolle durchführen, hängt vor allem von Ihrem Trainingsziel ab. Als Faustregel können Sie davon ausgehen, dass Sie ein Faszientraining genauso oft durchführen sollten, wie Sie aktiv trainieren oder Sport treiben. Ein ausgewogenes Faszientraining ist daher ebenso sinnvoll wie die entsprechenden Ruhephasen.

Im Allgemeinen können Sie ein Faszientraining so lange und so oft durchführen, wie Sie möchten. Allerdings sollten Sie Ihrem Körper auch Ruhephasen gönnen. Mehr ist nicht immer besser. Wie bei jeder Sportart gilt: ausgewogen und dosiert.

MIT DER FASZIENROLLE NICHT HIN- UND HERROLLEN!

Was ist bei Übungen mit der Faszienrolle zu beachten?

Bei Übungen mit der Faszienrolle kommt es auf die richtige Ausführung an. Es ist zu empfehlen, dass Sie sich Faszienrollen-Übungen für Rücken, Beine und andere Körperpartien von einem Physiotherapeuten oder ausgebildeten Trainer zeigen lassen.

Zudem sollten Sie folgende Tipps beachten:

Übungen mit der Faszienrolle für verschiedene Körperbereiche

Hier sind einige Übungen, die Sie mit der Faszienrolle durchführen können:

Übungen mit der Faszienrolle können Sie entweder vor dem Training machen, um Ihre Muskeln zu erwärmen und zu mobilisieren. Oder Sie „rollen“ nach dem Sport, um die Muskelregeneration zu fördern und Muskelkater vorzubeugen.

Die richtige Faszienrolle wählen

Faszienrollen gibt es in vielen Varianten, die sich in Größe, Härte und Oberfläche unterscheiden. Welche für Sie passt, hängt von Faktoren wie Körpergröße, Trainingsziel und persönlichen Vorlieben ab.

Hier eine Übersicht über verschiedene Arten von Faszienrollen:

Art der Faszienrolle Beschreibung Geeignet für
Standardrolle Ca. 30 cm lang, 15 cm Durchmesser - ideal für größere Muskelgruppen. Anfänger und Fortgeschrittene
Doppelball & Faszienball Besonders für punktuelle Massagen, z.B. im Nacken- und Schulterbereich. Gezielte Anwendungen an kleinen Körperpartien
Weiche Rollen Ideal für Anfänger, Untrainierte und Schmerzempfindliche. Sie bestehen oft aus Polyethylen, sind sanft, aber der Massageeffekt ist geringer. Anfänger
Mittlere Härte Rollen aus Ethylenvinylacetat (kurz EVA: weicher, robuster Kunststoff) sind für sportliche Personen mit mittlerem Schmerzempfinden geeignet. Sie lösen auch tiefere Verspannungen und Triggerpunkte. Sportliche Personen mit mittlerem Schmerzempfinden
Harte Rollen Perfekt für Fortgeschrittene und Sportlerinnen und Sportler. Sie bestehen aus hochdichten Materialien, sind sehr fest und oft schwarz. Fortgeschrittene und Sportler

Ob Sie Ihre Übungen mit der Blackroll oder anderen Modellen durchführen, das liegt ganz bei Ihnen. Ein bekanntes Modell für Faszienrollen ist die Blackroll, häufig tauchen die Begriffe daher synonym auf. Daneben bieten auch zahlreiche weitere Hersteller Faszienrollen an.

Professionelle Faszienmassage

Um die Faszien zu behandeln ist einer spezielle Form der Massage nötig. Durch flächiges langsames und gleichmässiges Ziehen mit relativ grossem Druck hat sie eine lockernde und separierende Wirkung auf das Bindegewebe.

Die Faszienmassage kann von speziell dafür weitergebildeten TherapeutInnen durchgeführt werden. Es gibt auch eine Form der Selbstbehandlung mit Hilfe von Faszienrollen.

Die Behandlung der Faszien zeichnet sich vor allem durch ihr lokale Anwendungen aus, indem sie krankhafte Veränderungen des Bindegewebes wieder neu ausrichtet und die Produktion von Flüssigkeit ankurbelt, wodurch Verklebungen sich lösen. Dabei werden langsame tiefe Striche mit den Fingern, Handfläche, Ellenbogen oder Hilfsmitteln ausgeführt.

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