Schröpfen: Ursachen und Behandlung von roten Flecken
Das Schröpfen ist eine Therapieform aus der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bis jetzt kennen wir es vielleicht nur von Sportlern wie Michael Phelps, der mittlerweile auf die Therapie schwört. Schröpfen ist eine traditionelle Behandlungsmethode, die seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen praktiziert wird und Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist. Bei dieser Methode werden spezielle Schröpfgläser auf die Haut gesetzt, um durch den erzeugten Unterdruck eine Saugwirkung zu erzeugen.
Das Schröpfen wird am häufigsten an Rücken, Armen und Beinen angewendet. Dabei werden kleine kugelförmige Gefässe aus Glas oder Plastik mit einer zwei bis acht Zentimeter grossen Öffnung an verschiedenen Stellen der Haut angesetzt und die Luft im Inneren der Kugel abgesaugt.
Schröpfen am Rücken
Wirkung des Schröpfens
Das Schröpfen fördert die Durchblutung und wirkt lindernd auf Verspannungen und Schmerzen. Zudem werden der Energiefluss des Körpers und die Durchblutung angeregt, was wiederum die Selbstheilungskräfte aktiviert. Das Schröpfen hilft ausserdem, um ein gestörtes Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten wiederherzustellen und schädliche oder krankmachende Stoffe aus dem Körper zu leiten.
Davon profitieren langfristig gesehen vor allem der Stoffwechsel und der Lymphfluss. Aber auch unsere Abwehrkräfte werden durch den Saugeffekt gepusht. Da man beim Schröpfen Reflexzonen aktiviert, werden Organe gezielt angeregt und so deren Selbstheilungsprozess in Gang gesetzt. Es wird aber auch ganz simpel als Ausleitungsverfahren angewendet, indem Giftstoffe aus dem Körper gesogen werden.
Arten des Schröpfens
Man unterscheidet drei verschiedene Schröpfmethoden:
- Trockenes Schröpfen: Beim trockenen Schröpfen werden erwärmte Gläser auf die verhärteten oder allgemein betroffenen Stellen gesetzt. Während des Abkühlens entsteht ein Unterdruck, der die Haut ansaugt. Alternativ kann der Unterdruck auch durch das Absaugen der Luft hergestellt werden. Durch das Ansaugen erweitern sich die Gefässe, die Haut wird stärker durchblutet und es treten rote Blutzellen aus.
- Blutiges Schröpfen: Für das blutige Schröpfen wird die Haut der betroffenen Stelle zuerst aufgeritzt und danach werden die Schröpfköpfe aufgesetzt. Durch den Unterdruck wird das Blut aus den kleinen Wunden gezogen, welches sich dann in dem Schröpfkopf sammelt. Durch diese Anwendung sollten sich die Fliesseigenschaften von Blut und Lymphe verbessern. Die leichten Schmerzen, die durch das Anritzen entstehen, sollen die inneren Organe über Reflexwege stärker beeinflussen.
- Schröpfmassage: Bei der Schröpfmassage wird die Haut vorher eingeölt und die Schröpfgläser über die ganze Fläche bewegt. Das Öl sorgt dafür, dass sich das Glas gut hin und her führen lässt. Die Schröpfmassage ist nicht mit einer herkömmlichen Massage zu vergleichen.
Anwendungsgebiete Schröpfen:
- Muskelverspannungen
- Kniegelenksarthrose
- Karpaltunnelsyndrom
- Schulter-Arm-Syndrom
- Tennisellenbogen
- Hexenschuss
Schröpfen gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), ist aber auch schon lange in Europa bekannt. Die TCM versucht nicht nur die Symptome sondern die Ursache der Krankheiten zu behandeln. Ausserdem legt die TCM grossen Wert auf die Prävention, mit dem Ziel Ihre Gesundheit zu erhalten. Hierzu ist es wichtig, dass Sie die TCM-Praxis frühzeitig aufsuchen.
Schröpfen Kurs - Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bei Berlin
Rote Flecken nach dem Schröpfen
Nach Schröpfbehandlungen bleiben oftmals kreisrunde Blutergüsse zurück, die nicht weiter schmerzhaft und ein erwünschter Teil der Behandlung sind. Durch Unterdruck wird die Haut in das Schröpfglas gesaugt. Dadurch wird das Gewebe stärker durchblutet und es treten rote Blutzellen aus. So bilden sich durch das Schröpfen blaue Flecken, Rötungen und Schwellungen. Zudem überwärmt die Haut an der Schröpfstelle.
Schröpfen gilt als nebenwirkungsarme Therapieform. Doch wie bei jeder Behandlungsmethode gibt es auch hier einige Risiken, die Sie kennen sollten. Eine der häufigsten Nebenwirkungen sind blaue Flecken nach dem Schröpfen. Diese Blutergüsse sind eine natürliche Reaktion auf den gesetzten Reiz und verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen wieder. Bei der Variante des blutigen Schröpfens besteht zudem eine Infektionsgefahr. Eine weitere mögliche Nebenwirkung des Schröpfens ist die Erstverschlimmerung, bei der sich die Symptome zu Beginn der Therapie vorübergehend verschlechtern.
Wann sollte man auf Schröpfen verzichten?
Bevor Sie sich für eine Behandlung entscheiden, sollten Sie einige Gegenanzeigen im Auge behalten. Verletzung oder Entzündungen der Haut (z. B. Holen Sie sich unter diesen Umständen ärztlichen Rat ein, um Risiken auszuschliessen.
Es gibt allerdings einige Einschränkungen, bei denen Sie auf das Schröpfen verzichten oder das Schröpfen nur durch einen Therapeuten durchführen lassen sollten:
- bei Einnahme von "Blutverdünnern" (Blutgerinnungshemmer)
- bei erhöhter Blutungsneigung
- bei akuten Entzündungen oder Verletzungen der Haut
- bei allergischen Veränderungen der Haut
- bei generalisierten Ödemen und schweren Herzerkrankungen
- bei Abwehrschwächen
- nach einer Strahlentherapie
- bei Hautveränderungen nach einer Kortisonbehandlung
- in der Schwangerschaft
Weitere TCM-Behandlungsmethoden
Neben dem Schröpfen gibt es noch weitere Behandlungsmethoden in der Traditionellen Chinesischen Medizin:
- Akupunktur: Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in spezifische Punkte am Körper eingeführt, um die Selbstheilung zu fördern und den Qi Fluss zu regulieren. Sie gilt als weitgehend nebenwirkungsfreie Technik und hat ein sehr breites Anwendungsfeld. Hauptindikation ist die Behandlung von Schmerzen sowie von funktionellen und psychosomatischen Störungen.
- Tuina: Tuina - Anmo ist die manuelle Therapie der TCM. Sie beinhaltet Elemente der Physiotherapie, der Triggerpunktbehandlung und verschiedener Massagetechniken.
- Moxibustion: Die Moxibustion ist eine Wärmetherapie mit glimmendem Beifusskraut (Artemisia Vulgaris). Dabei werden Areale oder Akupunkturpunkte erwärmt.
- Gua Sha: Gua Sha ist ein Verfahren, bei dem die Haut mit einem speziellen Instrument geschabt wird. Es entstehen typischerweise rote bis lila Flecken auf der Haut, die nach einigen Tagen abklingen.
Überblick über verschiedene TCM-Methoden
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