Was tun gegen starkes Schwitzen? Tipps und Hausmittel
Schwitzen ist eine normale und überaus wichtige Körperfunktion. Wenn aber ständig der Schweiss rinnt und sich grosse Schweissflecken bilden, kann es unangenehm werden. Hier finden Sie Informationen und Ratschläge, was Sie gegen starkes Schwitzen tun können und welche Hausmittel helfen.
Allgemeine Tipps gegen starkes Schwitzen
Folgende Alltagstipps können helfen, starkes Schwitzen in den Griff zu bekommen:
Luftige Kleidung
Tragen Sie lockere, luftdurchlässige Kleidung, am besten aus Baumwolle und Wolle, aber keine Kunstfasern.
Zwiebellook
Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip (also zum Beispiel ein T-Shirt plus eine dünne Strickjacke anstelle eines dicken Wollpullovers).
Richtiges Schuhwerk
Besonders bei Schweissfüssen sollten Sie Lederschuhe mit durchgehender Ledersohle (keine Gummi-, Kunststoff- oder Holzsohlen) und im Sommer Sandalen tragen. Wechseln Sie tagsüber öfter die Schuhe.
Kühles Schlafzimmer, leichte Bettdecke
Wenn Sie nachts stark schwitzen, kann dies an einer zu hohen Raumtemperatur liegen. Optimal sind etwa 18 Grad im Schlafzimmer. Eine zu dicke Decke kann ebenso der Grund für verstärktes Schwitzen in der Nacht sein. Probieren Sie mit einer dünneren Decke zu schlafen. Das reicht oft schon, um Schwitzen im Schlaf zu vermeiden.
Barfuss gehen
Laufen Sie so oft wie möglich barfuss, da durch die Stimulation der Fusssohlen die Aktivität der Schweissdrüsen reguliert wird.
Richtig essen
Meiden Sie Speisen und Getränke, die das Schwitzen anregen wie fettreiche, üppige und/oder scharf gewürzte Mahlzeiten, Alkohol, Nikotin und Kaffee.
Übergewicht vermeiden
Hohe Temperaturen sind bei Übergewicht besonders herausfordernd, weil der Körper dann stärker schwitzt. Wer sein Gewicht reduziert, profitiert daher nicht nur gesundheitlich, sondern kommt oft auch mit Hitze besser zurecht.
Ausreichend trinken
Schränken Sie aus Angst vor Schweissausbrüchen und starkem Schwitzen auf keinen Fall die Flüssigkeitszufuhr ein. Die abgegebene Schweissmenge hängt nicht von der Trinkmenge ab.
Täglich duschen
Duschen Sie pro Tag mindestens einmal. Verwenden Sie dabei zum Beispiel desodorierende Syndets (Reinigungsprodukte aus synthetischen waschaktiven Substanzen) oder pH-neutrale Seifen.
Achselhaare entfernen
Bei starkem Achselschweiss sollten Sie sich die Achselhaare rasieren, um einem Bakterienwachstum mit Geruchsbildung vorzubeugen.
Geruch bekämpfen
Verwenden Sie Deodorants (Deoroller, Deosprays etc.), deren Geruchsstoffe und antibakterielle Zusätze den Schweissgeruch reduzieren beziehungsweise überdecken. Die antibakterielle Wirkung ist wichtig, denn der unangenehme Schweissgeruch entsteht erst, wenn Bakterien den Schweiss zersetzen.
Schweissdüsen trainieren
Gehen Sie regelmässig in die Sauna oder zum Sport, um die normale Funktion der Schweissdrüsen zu trainieren. Bei bestehenden Grunderkrankungen wie Herzschwäche oder Venenleiden sollten Sie vorher Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin halten.
Richtig saunieren: 10 Saunatipps von einer Saunameisterin der SWM
Wasserkuren
Auch Kalt-Warm-Duschen, Kneipp-Güsse für Arme und Beine sowie Vollbäder mit Sole-, Moor- oder Heublumenzusätzen sind bei übermässigem Schwitzen (zum Beispiel in den Wechseljahren) empfehlenswert.
Entspannungstechniken
Wenden Sie regelmässig Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson an, um das vegetative Nervensystem zu beruhigen. Das beugt Schwitzen vor, denn die Schweissabgabe wird über das vegetative Nervensystem gesteuert.
Hausmittel gegen übermässiges Schwitzen
Auch Hausmittel können mitunter extremes Schwitzen lindern:
Salbei
Salbeitee ist ein bewährtes Mittel gegen Schwitzen. Für eine Tasse Tee ein bis zwei Teelöffel Salbei mit heissem Wasser überbrühen, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Trinken Sie dreimal täglich eine Tasse Salbeitee in kleinen Schlucken. Alternativ können Sie fertige Salbeitees aus der Apotheke verwenden.
Traubensilberkerze
Gegen vermehrtes Schwitzen und andere Wechseljahresbeschwerden können Sie pflanzliche Präparate mit Traubensilberkerze aus der Apotheke einnehmen. Sie enthalten Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung, die den zunehmenden Östrogenmangel in den Wechseljahren teilweise ausgleichen können.
Beruhigende Heilpflanzen
Schweissausbrüche, vermehrtes Schwitzen und Nachtschweiss können seelisch stark belasten und umgekehrt durch seelische Anspannung hervorgerufen werden. Dann können beruhigende Heilpflanzen wie Baldrian, Passionsblume und Melisse sinnvoll sein. Als heisser Tee bei Schweissausbrüchen (Hitzewallungen) in den Wechseljahren wird etwa eine Mischung aus jeweils einem Teelöffel Johanniskraut, Melisse, Lavendel und Passionsblume empfohlen. Das Ganze mit einer Tasse heissem Wasser übergiessen und nach fünf Minuten abseihen. Trinken Sie dreimal täglich eine solche Tasse in kleinen Schlucken, und zwar vier Wochen lang. Danach mindestens einen Monat pausieren.
Homöopathie
Gegen plötzliche Schweissausbrüche mit Hitzewallungen empfiehlt die Homöopathie Acidum sulfuricumD12. Das Homöopathikum Sepia D12 ist angezeigt bei übelriechendem Schweiss, wenn sich die Beschwerden durch Bewegung bessern. Dagegen wird bei übelriechendem Schweiss mit Besserung der Beschwerden durch Kälte das Mittel SulfurD12 eingesetzt. Das gleiche Mittel sowie Calcium carbonicumD12 können gegen Schwitzfüsse helfen.
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
Ätherische Öle
Gegen vermehrtes Schwitzen werden vor allem die ätherischen Öle von Salbei, Citronella, Rose, Rosenholz, Thuja und Zypresse empfohlen, zum Beispiel als Zusätze in Bädern, Duschcreme und Hautcreme. Sie können auch einen Fussbalsam nehmen und zwei bis vier Tropfen Fichten-, Kiefer-, Rosmarin-, Lemongras- oder Teebaumöl dazu mischen. Das hilft bei starkem Schwitzen an den Füssen.
Manche ätherische Öle können bei Säuglingen und Kleinkindern einen lebensgefährlichen Stimmritzenkrampf (Glottiskrampf) mit Atemstillstand hervorrufen. Es sollte deshalb in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Apfelessig
Gegen Schwitzen kann auch Apfelessig helfen. Er bewirkt, dass die Schweissdrüsen sich zusammenziehen. So wenden Sie etwa das alte Hausmittel gegen Schwitzen an den Füssen an: Geben Sie 100 ml Apfelessig in 10 Liter warmes Wasser und baden Sie Ihre Füsse darin.
Was hilft bei Hyperhidrose?
Bei krankhaftem Schwitzen (Hyperhidrose) können verschiedene Therapieverfahren helfen, zum Beispiel spezielle Deodorants oder die Leitungswasser-Iontopherese. Sehr wirksam ist auch eine Injektionstherapie mit Botox gegen das Schwitzen. Unter Umständen kann der Arzt auch im ganzen Körper (systemisch) wirkende Medikamente gegen das Schwitzen verschreiben.
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