Sauna bei Heiserkeit und Erkältung: Was ist zu beachten?

Die Frage, ob ein Saunagang während einer Erkältung in Betracht gezogen werden sollte, beschäftigt viele Menschen. Während einige behaupten, dass die Wärme und Feuchtigkeit der Sauna bei einer Erkältung die Symptome lindern können, sind andere besorgt, dass der Gang in die Sauna die Erkältung verschlimmern könnte. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile und gibt Ihnen wichtige Hinweise.

Erkältung vs. Grippe: Was ist der Unterschied?

Die eine schleicht sich langsam heran, die andere kommt plötzlich - wie aus dem Nichts. Ob Grippe oder Erkältung: Gemeinsam ist beiden Infektionskrankheiten, dass sie durch Viren ausgelöst werden. Die Grippe allerdings durch das Influenza-Virus, die Erkältung - man spricht bei ihr auch von einem grippalen Infekt - durch Rhinoviren oder Adenoviren. Die Ansteckung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion. Durch Niesen, Husten oder Sprechen schleudern Infizierte Viren in die Luft. Gesunde nehmen sie durch die Atemwege auf. Eine Erkältung trifft viele Erwachsene bis zu viermal im Jahr - Kinder sogar noch ein Vielfaches öfter. Die Beschwerden klingen aber bereits nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Die echte Grippe dauert in der Regel länger und führt zu stärkeren Symptomen.

Aus den mehr oder weniger harmlosen Beschwerden können durch Ausbreitung der Viren und einen möglichen zusätzlichen Bakterienbefall auch ernsthafte Erkrankungen werden. Unter anderem treten dabei Erkrankungen auf wie Mittelohrentzündungen, Stirnhöhlen- und Kieferhöhlenentzündungen oder auch entzündete Mandeln. Gefürchtete Komplikationen sind die Lungen- und Hirnhautentzündung, die im Extremfall bei älteren und geschwächten Menschen sogar zum Tod führen können.

Die echte Grippe kommt plötzlich. Das Fieber steigt innerhalb weniger Stunden an und wird von Gliederschmerzen und Schüttelfrost, Schwitz- und Frieranfällen begleitet. Wer Grippe hat, hat bis zu 40 Grad Fieber. Die Influenza erfasst also nicht nur die Atemwege, sondern den gesamten Körper. Es können andere Symptome wie trockener Husten, Heiserkeit, Lymphdrüsenschwellungen oder Magen-Darmbeschwerden hinzukommen. Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und starke Müdigkeit sind typisch.

Das erste Symptom einer Erkältung hingegen ist oft das subjektive Empfinden zu frösteln. Weitere Vorboten sind ein rauer, kratzender Hals oder Halsschmerzen. Innerhalb weniger Tage können eine verstopfte oder laufende Nase, Niesen, Husten oder Kopfschmerzen hinzukommen. Häufig bleiben Erkältungspatienten vom Fieber ganz verschont oder messen nur leicht erhöhte Temperaturen, die innerhalb weniger Tage zurückgehen. Im Gegensatz zur Grippe verspürt der Betroffene bei einer Erkältung nach wie vor Appetit. Zwei bis drei Tage nach Ausbruch des Infektes ist der Höhepunkt meist erreicht und nach rund einer Woche ist das Schlimmste vorbei.

Was bewirkt die Sauna im Körper?

Regelmässiges Saunieren ist weit mehr als ein Wohlfühlritual - es ist ein effektives Training für das Immunsystem. Ähnlich wie beim Aufbau von Ausdauer oder Muskelkraft lassen sich durch gezielte Hitzereize auch die körpereigenen Abwehrkräfte stärken. Die hohen Temperaturen, typischerweise zwischen 70 und 100 Grad Celsius, versetzen den Körper in eine Art „künstliches Fieber“: Das aktiviert Immunzellen, verbessert die Durchblutung der Schleimhäute und hilft dem Organismus, sich besser gegen virale Angreifer zu wappnen.

Gerade aus diesem Grund gilt regelmässiges Saunieren vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Die heiße Luft kann ebenfalls dabei unterstützen, Viren in den oberen Atemwegen frühzeitig zu deaktivieren - noch bevor sie sich festsetzen. Gut zu wissen: „Nach sechs Monaten regelmässigen Saunierens kann die Anfälligkeit gegenüber Erkältungen um bis zu 50 % sinken“, erklärt Prof. Dr. Resch, Leiter des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung. Grundlage ist eine Studie der Universität München.

Sauna bei Heiserkeit und leichter Erkältung: Ja oder Nein?

Nicht jede leichte Unpässlichkeit ist gleich ein Infekt. Wer regelmässig sauniert und seinen Körper gut kennt, spürt oft frühzeitig, was ihm guttut - und was nicht. Gerade in der Übergangsphase, wenn erste Erkältungsanzeichen oder leichte Abgeschlagenheit spürbar werden, kann die Wärme der Sauna bei einer Erkältung unter Umständen wohltuend wirken. Doch Vorsicht: Auch ein erfahrener Organismus verdient Rücksicht.

Deshalb gilt: Ein Saunagang ist nur dann vertretbar, wenn:

Bei leichtem Schnupfen kann auch ein kurzer Aufenthalt im Dampfbad wohltuend wirken. Die sanfte, feuchte Wärme befeuchtet die Schleimhäute, fördert die Durchblutung - und hilft dem Körper dabei, sich zu entspannen, ohne ihn zu überfordern.

Wer sich für eine milde Saunarunde entscheidet - sei es in der eigenen Innensauna oder in der Gartensauna - sollte danach unbedingt auf Nachsorge setzen: warm einpacken, nachruhen und dem Körper Zeit zur Regeneration geben.

Sauna bei starker Erkältung oder Grippe: Ein Tabu

Sobald das Immunsystem aktiviert ist, und vor allem, wenn Fieber im Spiel ist, verwandelt sich die wohlige Hitze der Sauna bei einer starken Erkältung rasch in körperliche Belastung. Was in gesunden Tagen stärkt, kann im Vorfeld einer Erkältung das Gleichgewicht kippen lassen.

Sowohl bei einer Erkältung als auch bei der Grippe hilft Bettruhe. Bei Fieber sollte man körperliche Aktivitäten und übermässiges Schwitzen - wie zum Beispiel in einer Sauna - meiden. Warmhalten, ausreichend trinken und für viel Luftfeuchtigkeit sorgen, ist wichtig, dann können die feinen Härchen in den Bronchien die Erreger besser abwehren.

Alternativen zur Sauna: Dampfbad und Inhalation

Ein heisses Dampfbad mit Kamille - wer kennt es nicht, das klassische Hausmittel? Seit Generationen bekannt und bewährt, gehört das Inhalieren bei Erkältung zu den wichtigsten Massnahmen zur Linderung der Beschwerden. Wichtig ist aber, wie, wann und wie lange Sie inhalieren. Bestimmte Zusätze können helfen, sind aber nicht für alle Menschen geeignet.

Das Inhalieren bringt Feuchtigkeit in die Atemwege und wirkt so der Trockenheit entgegen. Das unterstützt den Körper dabei, aktiv gegen Viren und Bakterien anzukämpfen. Der fest sitzende Hustenschleim wird flüssiger und kann leichter abtransportiert werden. Das Inhalieren hilft dabei allen Teilen der Atemwege: Von der Nase über die Nebenhöhlen durch Rachen und Bronchien bis in die Lunge. Jedoch sind verschiedene Arten zu inhalieren unterschiedlich effektiv.

Dafür gibt es drei wesentlichen Methoden:

Auch wenn das Dampfbad zu den klassischen Hausmitteln gehört, so gibt es keinen Nachweis, dass es die Symptome lindern oder die Erkrankungszeit verkürzen kann. Im Gegenteil, der heisse Wasserdampf kann die sowieso schon entzündeten Schleimhäute noch weiter reizen und die Erkältung so verschlimmern. HNO-Ärzte empfehlen deshalb, das Dampfbad nur bei leichten Symptomen anzuwenden oder ausreichend abkühlen zu lassen, bevor Sie den Dampf einatmen.

Wasserdampf und -nebel sind effektive Helfer zum Befeuchten der Schleimhäute. Mit speziellen Zusätzen können Sie diese Wirkung noch verstärken. Zu den beliebtesten Zusätzen zum Inhalieren gehören ätherische Öle, Kräuter, Tees und Salz.

Mit den folgenden Grundregeln erreichen Sie den grössten positiven Effekt beim Inhalieren:

Weitere Tipps zur Unterstützung des Heilungsprozesses

Hier sind einige zusätzliche Tipps, die Ihnen helfen können, den Heilungsprozess bei einer Erkältung zu unterstützen:

  1. Trinken Sie ausreichend: Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser oder ungezuckerten Tee pro Tag. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, den Schleim flüssig zu halten, damit er einfach abgehustet werden kann. Zäher Schleim kann zu unangenehmen Symptomen führen.
  2. Nasenspülungen: Dusche deine Nase mit Salzwasser - Schnupfen kann sich mithilfe von Nasenspülungen bessern. Das Salzwasser spült auf natürliche Weise Krankheitserreger wie Viren heraus. Gleichzeitig werden die Schleimhäute befeuchtet und du bekommst besser Luft. Nasenduschen gibt es in jeder Apotheke und Drogerie.
  3. Luftfeuchtigkeit: Sorge für ausreichend Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel durch einen Luftbefeuchter oder indem du bei Bedarf feuchte Handtücher an die Heizung hängst. Regelmässiges Lüften ist auch zu empfehlen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei einer echten Grippe kann der Arzt das Ausmass der Beschwerden feststellen und entsprechende Medikamente gegen die Symptome verschreiben. Allerdings müssen diese in den ersten 48 Stunden genommen werden. Kommt zur Virusinfektion noch eine bakterielle Infektion hinzu, so werden oft Antibiotika verordnet. Gegen die echte Grippe ist eine Impfung mit dem jeweils «aktuellen» Grippevirus möglich.

Wenn die Heiserkeit länger als vier Wochen andauert, sollte man sich fachärztlich untersuchen lassen. Denn dann werden andere Diagnosen wahrscheinlicher.

Sport bei Erkältung: Geht das?

Wenn Sie erkältet sind, haben Erkältungsviren die Schleimhäute der oberen Atemwege befallen. Ihr Immunsystem nimmt den Kampf gegen die Eindringlinge auf, was Ihren Körper schwächt. Deshalb fühlen Sie sich während einer Erkältung meist schlapp oder müde. Auch Sport fordert den Körper - beim Training werden Energiereserven angetastet, Herz und Muskeln arbeiten verstärkt, Kreislauf und Puls steigen.

Wenn nun Erkältung und Sport zusammenkommen, bedeutet das eine doppelte Belastung und somit „Stress“ für den Körper. In der Regel ist die Kombination von Sport und Erkältung daher meist nicht empfehlenswert. Wer sich nicht auskuriert, riskiert zum Beispiel eine chronische Sinusitis oder im Extremfall eine gefährliche Herzmuskelentzündung (Myokarditis).

Die Frage "Sport bei Erkältung?" lässt sich aber nicht pauschal verneinen. Es kommt auch darauf an, ob jemand eine starke oder nur eine leichte Erkältung hat. Sport ist ausserdem nicht gleich Sport. Extrembelastungen wie Intervalltraining, einen Marathonlauf oder andere sportliche Wettkämpfe sollten Sie sich bei einer Erkältung nicht zumuten.

Während einer leichten Erkältung ist körperliches Training meist unproblematisch. Haben Sie lediglich leichten Schnupfen und ansonsten keine Beschwerden, spricht im Allgemeinen nichts gegen Bewegung. Sie sollten während einer Erkältung aber nur leicht trainieren und auf anaerobes Training (kurze, intensive Anstrengung) und lange Belastungen verzichten. Auch Intervalltraining ist nicht ratsam.

Obwohl Sport bei leichtem Schnupfen prinzipiell nicht tabu ist, sollten Sie bei bestimmten Anzeichen zu Ihrem eigenen Wohl darauf verzichten - beispielsweise bei Husten, Halsschmerzen oder Fieber. Das gilt auch, wenn Sie diese Symptome mit Medikamenten unterdrücken.

Nach einer Erkältung sollten Sie es mit dem Sport zunächst langsam angehen lassen. Es kursieren verschiedene Empfehlungen darüber, wann man mit dem ersten Training starten kann. So sollten Sie mindestens einen Tag lang symptomfrei sein, ohne Medikamente zu benötigen. Nach einem Infekt mit Fieber sollten Sie sogar erst nach etwa einer Woche ohne Erkältungsbeschwerden anfangen, wieder Sport zu treiben. Diese Zeit benötigt der Körper, um sich zu erholen. Beginnen Sie zunächst mit niedriger Belastung und trainieren Sie die ersten Male lediglich im leichten Ausdauerbereich.

Wiedereinstieg in die Sauna nach einer Erkältung

Eine Faustregel besagt, dass man die Sauna nach einer Erkältung frühestens drei bis fünf Tage nach vollständigem Abklingen aller Krankheitszeichen wieder aufsuchen sollte. Immer vorausgesetzt, man fühlt sich wirklich wieder fit, leistungsfähig und stabil.

Der erste Saunagang sollte dann bewusst sanft gestaltet sein: reduzierte Temperatur, kurze Verweildauer und ausreichend Nachruhe.

Empfehlungen für den sanften Einstieg:

Regelmässiges Saunieren stärkt das Immunsystem nachweislich - das zeigen Studien aus Finnland, Deutschland und jüngere Untersuchungen mit Studierenden. Bereits nach etwa drei Monaten konsequenter Anwendung, zwei- bis dreimal pro Woche, kann die Anfälligkeit für Erkältungen deutlich sinken - teils um bis zu 50 %.

Infrarotkabine bei Erkältung?

Die klassische finnische Sauna arbeitet mit heisser Umgebungsluft zwischen 70 und 100 °C und sehr niedriger Luftfeuchtigkeit. Infrarotkabinen hingegen nutzen Strahlungswärme, die gezielt auf die Haut trifft und in tiefere Gewebeschichten vordringt - ohne die Umgebungsluft stark zu erhitzen.

Diese Form der Wärme kann unter anderem:

Richtig eingesetzt, bietet die Infrarotkabine damit eine sanfte Möglichkeit, den Körper zu entlasten - besonders in Phasen, in denen das Immunsystem nicht überfordert, aber gezielt unterstützt werden soll. Voraussetzung bleibt jedoch immer: ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Befinden.

Positive Wirkungen des Saunierens bei Erkältungen im Überblick

Das Saunieren kann bei Erkältungen tatsächlich einige positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Dabei ist jedoch wichtig zu beachten, dass man mit einer Erkältung nicht mit anderen Menschen saunieren sollte, um eine Ansteckung zu vermeiden. Daher bietet sich eine Sauna für Ihr zuhause besonders gut an.

Hier sind einige positive Wirkungen des Saunierens, insbesondere im Zusammenhang mit Erkältungen:

Bitte beachten Sie, dass diese positiven Wirkungen des Saunierens individuell variieren können und bei schweren Erkältungssymptomen oder Fieber nicht empfohlen werden.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

Zustand Sauna erlaubt? Hinweise
Leichte Erkältung (nur Schnupfen) Ja, unter Umständen Milde Sauna, kurze Dauer, keine extremen Temperaturwechsel, auf Körper hören
Starke Erkältung (Fieber, Husten, Halsschmerzen) Nein Belastung für den Kreislauf, kann Zustand verschlimmern
Grippe Nein Bettruhe ist wichtig
Nach überstandener Erkältung Ja, nach einigen Tagen Sanfter Wiedereinstieg, reduzierte Temperatur und Dauer

Sauna schützt vor Erkältung

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