Holztür für Sauna: Eigenschaften und Auswahl

Holz ist der wichtigste Werkstoff im Saunabau und trägt massgeblich zum Saunaerlebnis bei. Doch bevor Sie wählen, welcher Baum künftig zu Ihrer Entspannung beiträgt, wird die Bauweise festgelegt: Elementbau oder Massivholzsauna?

Die Massivholz- bzw. Blockbauweise verkörpert den Ursprung der Saunatradition wohl am besten. Robust und stabil packt das lang gelagerte Holz Ihr Saunavergnügen stilecht ein. Am Besten im Garten mit Blick in die Natur.

So kreativ wie die Menschheit, so vielfältig ist der Erfindungsreichtum bei Holzsaunen. Doch welche Art von Holz ist am besten geeignet? Hier sind einige wichtige Aspekte und beliebte Holzarten für den Saunabau:

Welches Holz eignet sich für den Saunabau?

Beim Kauf einer Holzsauna sollten Sie zunächst auf die Grösse und den Verwendungszweck achten. Nur so können Sie sicherstellen, dass das ausgewählte Modell zu Ihrem verfügbaren Platz passt.

Eine Gartensauna wie Fass- oder Tonnensauna ist für kleine Gärten ideal, während eine Innensauna platzsparend im Badezimmer oder Keller integriert werden kann, vorausgesetzt, die Deckenhöhe beträgt mindestens 5 cm mehr als die Sauna selbst. Wichtig ist auch die Wandstärke, die das Saunaklima beeinflusst.

Bei der Entscheidung für das Holz sollten Sie auf qualitativ hochwertige und unbehandelte Arten wie Fichte, Espen oder Thermoholz setzen.

Den eingangs genannten Vorteilen von Holz stehen einige Nachteile gegenüber: So macht Feuchtigkeit Holz so sehr zu schaffen, dass es ihr nur mit einem passenden Holzschutz dauerhaft ausgesetzt werden kann, ohne nachhaltige Schäden davon zu tragen. Ausserdem neigt Holz - je nach Holzart mal mehr, mal weniger - dazu, zu harzen und zu splittern.

Sich verziehendes, aufquellendes oder gar schimmelndes Holz, Astlöcher, austretendes Harz an und Splitter unter der Haut - das will kein Saunabesucher. Deshalb ist es wichtig, insbesondere für den Saunabau sogenanntes Saunaholz zu verwenden, das mit dem doch teils extremen Saunaklima und vor allem dessen stetem Wechsel bestens zurechtkommt.

Saunaholz ist von besonders hoher Qualität: Es gilt als äusserst langlebig, ist arm an Ästen und harzt kaum. Ausserdem neigt das richtige Saunaholz nicht zum Splittern.

Folgende Holzarten haben sich als Saunaholz einen Namen gemacht:

Wir stellen dir die hier genannten Saunaholzarten, ihre Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge ausführlich vor.

Für den Boden einer Holzsauna eignen sich am besten Materialien, die feuchtigkeitsbeständig, rutschfest und pflegeleicht sind. Dazu gehören Fliesen wie Keramik, spezielle Bodenbeläge aus Naturstein, wetterfestes Holz wie Fichte, Erle oder Espe oder beschichtete Böden mit Epoxidharz.

Für die Saunatür eignet sich Lindenholz aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit, Espenholz wegen seiner Robustheit.

Beliebte Optionen für Saunabänke sind Zedernholz, Espenholz oder Abachi-Holz.

Wichtig: Auch wenn sich das auffallend leichte und vergleichsweise weiche Abachi-Holz im Saunabau aus konstruktiver Sicht bewährt hat, solltest du wissen, dass das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) bereits 2007 von seinem Einsatz abriet. Der Grund ist der: Das Abachi-Holz stamme aus dem zweitgrössten Regenwaldgebiet der Erde, das planmässig ausgebeutet werde (Stichwort: Raubbau) und dem praktisch nur die wertvollsten Bäume entnommen würden.

Kiri oder Kiriholz, auch bekannt als Paulownia, ist besonders leicht und zugleich stabil. Es zeichnet sich durch seine helle Farbe und die dezente Maserung aus, die eine frische und moderne Atmosphäre in Ihrer Sauna schafft. Kiriholz ist zudem extrem hitzebeständig und neigt nicht zum Verzug, was es ideal für den Saunabau macht.

Nussbaumholz besticht durch seine elegante, dunkle Farbe und die feine, gleichmässige Maserung. Dieses edle Holz ist hart und widerstandsfähig, was es zu einer ausgezeichneten Wahl für hochwertige Saunaeinrichtungen macht. Der warme, tiefbraune Farbton und der leichte, angenehme Duft des Nussbaumholzes sorgen für eine luxuriöse und beruhigende Umgebung.

Für eine aussergewöhnliche Optik und individuelle Farbgebung Ihrer Sauna gibt es die Möglichkeit von mit Holzwachs behandelten Täferungen. Diese Technik betont die natürliche Struktur und Maserung des Holzes, während gleichzeitig eine zusätzliche Schutzschicht aufgetragen wird. Holzwachs ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich und kann Ihrer Sauna einen modernen oder klassischen Look verleihen.

Eine Ausstattung in Fichte mit Altholzoptik verleiht Ihrer Sauna einen rustikalen und zugleich warmen Charme. Durch spezielle Techniken wie Dämpfen und Bürsten wird das Holz so behandelt, dass es die ästhetischen Eigenschaften von echtem Altholz erhält. Diese Verfahren betonen die markante Maserung und schaffen eine authentische Patina.

Eigenschaften verschiedener Holzarten für den Saunabau

Hier ist eine detaillierte Betrachtung verschiedener Holzarten und ihrer Eigenschaften für den Saunabau:

Abachi

Abachi - unter diesem Namen wird eine Holzart im deutschsprachigen Raum gehandelt, die aus Afrika stammt und im Nigerianischen „Obeche“ heisst. In Afrika gedeiht der schnell wachsende grosse Abachi-Baum in vielen Ländern im zentralafrikanischen Becken südlich der Sahel-Zone. Je nach Herkunftsland und den dortigen Wachstumsbedingungen unterscheidet sich die Holzqualität und auch die Zurichtung des Saunaholzes, was sich wiederum in Qualität und Preis niederschlägt.

Für Abachi als Saunaholz sprechen vor allem sein schnelles Wachstum, seine schlechte Wärmeleitfähigkeit und daraus resultierend seine hohe Isolierfähigkeit sowie seine geringe Neigung zu Schwund. Ausserdem ist das helle Abachi-Holz relativ astarm, splitter- und harzfrei. Es wird daher häufig zum Bau von Wänden, Lehnen, Liegen, Sitzbänken und Griffen für die Sauna benutzt.

Gegen Abachi als Konstruktionsholz sprechen seine Weichheit, die Nägel und Schrauben mitunter keinen festen Sitz bietet, sowie seine Fähigkeit, sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Letzteres leistet Pilzbefall Vorschub (Stichwort: Schimmel).

Espe/Thermo-Espe

Die Espe ist ein schnell und auffallend gerade wachsender Baum. Espenholz ist als Saunaholz gut geeignet, weil es Wärme schlecht leitet sowie stabil und formbeständig ist. Es findet häufig als Sitzbank oder Liegefläche seine Aufgabe in der Sauna. Die helle Holzfarbe und die lebendige Maserung der Espe wirken edel und hochwertig. Espe gilt als Alternative zu Hemlock-Saunaholz (siehe unten).

Zu qualitativ hochwertigem Thermoholz verarbeitete Thermo-Espe punktet zudem damit, dass das Saunaholz nahezu harzfrei ist und kaum mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Auch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien können der wärmebehandelten Espe nichts mehr anhaben. Aber: Wegen der Thermo-Behandlung ist Thermo-Espen-Saunaholz deutlich dunkler als herkömmliches Espenholz.

Heimische Tanne

Auch die in unserer Region heimische und daher gut verfügbare Tanne - es gibt eine ganze Reihe von Arten - eignet sich zum Bauen einer Sauna. Das Tannenholz gilt als Saunaholz, weil es stabil, langlebig sowie vergleichsweise harz- und astarm ist. Seine unterschiedlichen Maserungen bewirken eine lebendige Optik. Handelsübliche Tannen sind Sibirische Tannen und Europäische Weisstannen.

Achte beim Kauf auf die Herkunft des Tannen-Saunaholzes: Nordeuropäischen Hölzern wird generell eine höhere Qualität (Festigkeit, weniger Harz) zugesprochen als anderswo gewachsenen. Insbesondere Harzeinschlüsse sind bei qualitativ weniger gutem Tannenholz zu befürchten. Und auch das solltest du wissen: Wenn du beim Kauf von Saunaholz die Wahl zwischen einer heimischen Tanne und der importierten Hemlocktanne (siehe unten) mit ähnlichen Holzeigenschaften hast, macht der Griff zur einheimischen Tanne Sinn, denn deren Ökobilanz ist deutlich besser.

Hemlock

Hinter der Holzbezeichnung Hemlock, auf Deutsch: „Schierling“, steckt die Hemlocktanne, die zur Familie der Kieferngewächse zählt und in feuchten Klimagegenden von Nordamerika bis Ostasien gut gedeiht. Das hierzulande beliebte Saunaholz Hemlock stammt grossteils von forstwirtschaftlich angebauten kanadischen Hemlocktannen, deren Holz besonders weich und hell ist.

Hemlock hat deshalb das Zeug zum Saunaholz, weil das hochwertige, helle Holz äusserst unempfindlich gegenüber Nässe, stabil, langlebig und harzarm ist. Zudem lassen Hemlocktannen nur sehr wenige Äste spriessen. Am Stamm sind astfreie Längen von 30 Zentimetern keine Seltenheit.

Zum Einsatz kommt Hemlock-Saunaholz vor allem bei der Deckenverkleidung und Wandverkleidung der Sauna. Auch Innentüren und Sitzgelegenheiten sind oft aus Hemlock. Dank seiner glatten und ruhigen Holzstruktur wirkt eine Sauna aus Hemlock-Saunaholz edel und elegant.

Kelo

Der Name Kelo stammt aus dem Finnischen. In Finnland wird damit abgestorbenes und auf natürliche Weise getrocknetes Holz bezeichnet. Handelt es sich bei dem Holz um Kiefern, wird es Kelohonka genannt - ein weit verbreitetes Bauholz.

Keloholz entsteht, weil ein Baum aus Altersgründen sein Wachstum einstellt und im trockenkalten Polarklima über Jahrzehnte hinweg dehydriert. Kelo gilt als exotisches, seltenes Nutzholz, es wird nicht „angebaut“, sondern in naturbelassenen Wäldern „gefunden“. Das macht sich in seiner geringen Verfügbarkeit und seinem recht hohen Preis bemerkbar. Aufgrund seiner Entstehungsweise ist Kelo extrem hart, form- und witterungsbeständig. Setzungen (Sackungen) und Risse musst du hierbei nicht befürchten. Es lässt sich daher unbehandelt verbauen.

Hierzulande gehandeltes Kelo stammt Grossteils aus Russland, der Region Karelien, die teils zu Russland, teils zu Finnland zählt, sowie zu einem kleineren Teil aus Schweden und dem nördlichen Finnland.

Nordische Fichte

Insbesondere als Aussenverkleidung, aber auch im Innenausbau kommt die im Handel sogenannte Nordische Fichte, richtiger wäre: Polarfichte oder Skandinavische Fichte, beim Saunabau zum Einsatz. Denn das helle Holz der schnell wachsenden Gemeinen Fichte ist fest, robust, gleichmässig strukturiert (Struktur ist feinporig und hat viele kleine, fest eingewachsene Asteinschlüsse) und von hoher Dichte, aus der sich wiederum ein hohes Holzgewicht ergibt. Daraus lassen sich hochwertige Holzprofile für die Saunakonstruktion fabrizieren.

Saunaholz aus Fichte ist bekannt für seinen unverkennbaren Duft, der seinen Teil zur Wohlfühlatmosphäre in der Sauna beiträgt. Aus Preis-Leistungssicht ist das Holz kaum zu toppen.

Rotzeder

Die Rotzeder ist eine in Nordamerika, also in den USA und in Kanada, wachsende Zedernart. Das bernsteingelbe bis honigbraune Zedernholz macht sich als Saunaholz gut, weil es sehr gleichmässig mit geradliniger Maserung wächst und nahezu astfrei zu haben ist. Harz steckt kaum in Zedernholz, dafür aber Luft: Die Lufteinschlüsse wirken als natürliche Dämmschicht, was beim Saunabau immer von Vorteil ist. Das feste Holz neigt kaum zum Splittern. Für seine Widerstandskraft gegenüber Feuchtigkeit ist Zedernholz zudem bekannt. Und: Seine ätherischen Öle sorgen nicht nur für einen angenehmen Duft in der Sauna, sondern halten dem Holz auch Schädlinge fern. Extra Holzschutz kannst du dir dank dessen also getrost sparen.

Am Preis lässt sich bei dem hochwertigen Saunaholz Rotzeder dagegen kaum sparen, er ergibt sich aus der Qualität und dem aufwendigen Import. Letzterer schlägt zudem negativ auf der Ökobilanz nieder.

Welche Holzsorten sind als Saunaholz weniger oder nicht geeignet?

Aus dem Vorgeschriebenen ergeben sich einige Holzeigenschaften, aufgrund derer ein Holz sich weniger gut bis gar nicht als Saunaholz eignet. Das sind zum Beispiel:

Erkundige dich im Fachhandel also jeweils nach den spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Saunaholzes und bedenke, dass selbst das Saunaholz einer Holzsorte grosse Qualitätsunterschiede aufweisen kann.

Das richtige Holz für den Sauna-Holzofen

Unter der Bezeichnung "Saunaholz" wird neben dem hier ausführlich vorgestellten Sauna(bau)holz auch das Brennholz für den Saunaofen gehandelt.

Deshalb soll auch dieses hier kurz besprochen werden:

Grundsätzlich solltest du im Saunaofen nur Holz verbrennen, das als Brennholz dafür ausgewiesen ist. Andernfalls drohen Gefahren für Leib und Leben, zum Beispiel aufgrund von giftigen Abgasen, die beim Verbrennen aus den Chemikalien entstehen, mit denen Holz zum Teil behandelt (Stichwort: chemische Imprägnierung) wurde.

Eine Tabelle mit den wichtigsten Eigenschaften verschiedener Holzarten für den Saunabau:

Holzart Eigenschaften Vorteile Nachteile
Abachi Schnelles Wachstum, schlechte Wärmeleitfähigkeit, geringe Neigung zu Schwund Hohe Isolierfähigkeit, astarm, splitter- und harzfrei Weichheit, hohe Feuchtigkeitsaufnahme
Espe Stabilität, Formbeständigkeit, schlechte Wärmeleitfähigkeit Helle Farbe, lebendige Maserung, harzfrei (Thermo-Espe) Dunkler (Thermo-Espe)
Heimische Tanne Stabilität, Langlebigkeit, vergleichsweise harz- und astarm Lebendige Optik, gut verfügbar Harzeinschlüsse möglich
Hemlock Unempfindlichkeit gegenüber Nässe, Stabilität, Langlebigkeit, harzarm Sehr weich und hell, glatte und ruhige Holzstruktur -
Kelo Extrem hart, form- und witterungsbeständig Keine Setzungen und Risse, unbehandelt verbaubar Geringe Verfügbarkeit, hoher Preis
Nordische Fichte Fest, robust, gleichmässig strukturiert, hohe Dichte Unverkennbarer Duft, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis -
Rotzeder Gleichmässig, geradlinige Maserung, nahezu astfrei, harzarm Lufteinschlüsse wirken isolierend, widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, ätherische Öle halten Schädlinge fern Hoher Preis, aufwendiger Import

Fazit

Die Wahl des richtigen Holzes für Ihre Sauna ist entscheidend für ein entspannendes und langlebiges Saunaerlebnis. Berücksichtigen Sie die spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Holzarten, um die beste Entscheidung für Ihre individuellen Bedürfnisse und Vorlieben zu treffen.

RUKU Erklärvideo: Welches Holz für die Sauna? | Holzarten im Saunabau erklärt

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