Finnische Sauna und ihre Temperatur: Ein umfassender Leitfaden
Es gibt eine beachtliche Bandbreite an Sauna-Arten und Temperaturen, die Fragen aufwirft. Welche Temperatur ist nun also optimal? Welche ist gesund? Ab wo wird es ungesund? Kurz gesagt: Es gibt nicht DIE eine optimale Temperatur, auch nicht in der Sauna. Doch für jeden gibt es eine optimale Sauna-Temperatur, die es herauszufinden gilt. Je nach Alter, körperlicher Verfassung und Sauna-Erfahrung ist diese unterschiedlich. Wenn du den Besuch einer Sauna planst oder gar vorhast, dir eine eigene Sauna ins Haus beziehungsweise Gartenhaus zu holen, solltest du wissen, welcher Art deine Sauna sein soll. Denn Sauna ist nicht gleich Sauna: Mal schwitzt du darin in trocken-heisser oder trocken-milder Luft, mal in heissem Dampf.
Das zum Schwitzen anregende und je nach Sauna Art variierende Klima in der Sauna beruht auf den dort herrschenden Klimafaktoren Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Jeder bekannten Sauna Art lassen sich typische Gradzahlen und Luftfeuchtigkeitsgehalte zuordnen. Hinzu kommt dann noch der Faktor Sauna-Aufguss als Unterscheidungsmerkmal von Sauna Arten.
Die wichtigste Unterscheidung bei Saunen ist die eingangs bereits genannte in Saunen mit trockener, heisser Luft oder heissem Wasserdampf im Saunaraum (auch Saunakammer genannt). Die beiden Sauna-Klassiker Finnische Sauna, als den bekanntesten Vertreter der trocken-heissen Sauna, und Dampfbad, als eine typischerweise feucht-warme Sauna, haben wir dir in unserem Artikel „Sauna oder Dampfbad? Die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf einen Blick“ hier im Magazin ausführlich vorgestellt.
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Die bekanntesten Sauna Arten von A bis Z: Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf einen Blick
Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Sauna Arten vor und erklären deren typische Klimawerte. Zugleich verweisen wir auf zugehörige Artikel hier im Gartenhaus.com Magazin, sodass du bei Interesse an weiteren Informationen zum jeweiligen Saunatyp dort weiterlesen kannst.
- Baby-Sauna: In der Baby-Sauna fühlen sich wegen der hohen Temperatur von 75 Grad Celsius und der vergleichsweise geringen Luftfeuchte von um die 15 Prozent Babys und Kleinkinder besonders wohl. Aufgüsse werden hier nicht durchgeführt.
- Banja: In einem auf Russisch „Banja“ genannten Badehaus gerätst du bei 50 bis 70 Grad Celsius ins Schwitzen. Die Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent sorgt für ordentlichen Dampf im Schwitzraum. Aufgüsse sind typisch und sorgen für aromatische Effekte.
- Biosauna / Sanarium: Die Biosauna beziehungsweise das Sanarium ist eine mildwarme Saunaart mit typischen Temperaturen im Bereich zwischen 45 und 60 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit erreicht in der Biosauna zwar auch mal 100 Prozent, liegt in der Regel aber zwischen 40 und 55 Prozent. Aromatische Aufgüsse sind hier typisch. Die Biosauna wird wegen ihres Klimas auch Softsauna, sanfte Sauna oder milde Sauna genannt.
- Caldarium: Das Caldarium (auch Calidarium) im Stil der Alten Römer bringt dich bei 40 bis 50 Grad Celsius sanft ins Schwitzen. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Caldarium bei bis zu 100 Prozent, sodass sich viel Dampf bildet. Deshalb nennt man das Caldarium auch Dampfbad oder Inhalationsbad.
- Dampfbad: Das Dampfbad bietet dir im Mittel 40 bis 55 Grad Celsius zum Schwitzen, wobei die Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 100 Prozent schwankt. Im klassischen Dampfbad werden keine Aufgüsse gemacht.
- Erdsauna: Die Mutter aller Saunen, die Erdsauna kommt mit 110 bis 130 Grad Celsius auf die höchsten Sauna-Temperaturen überhaupt. Diese werden mit einer niedrigen Luftfeuchte kombiniert. Häufig kommen milde Aufgüsse zur Anwendung.
- Hamam: Die Temperatur liegt im Hamam bei 50 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Aufgüsse im Hamam sind die Ausnahme.
- Irisches Dampfbad: Das Irische Dampfbad hält milde Temperaturen und viel Dampf für dich bereit. Ausserdem kommst du in den Genuss von Aufgüssen.
- Klassische Sauna (Finnische Sauna): Die Temperaturen liegen in der Finnischen Sauna zwischen 80 bis 100 Grad Celsius. Dabei herrscht eine Luftfeuchtigkeit zwischen 10 bis 30 Prozent. Aufgüsse finden in der Finnischen Sauna statt - typischerweise zum Ende des jeweiligen Saunagangs.
- Tepidarium: Das Tepidarium ist ein Wärmeraum, in dem die Temperatur mit 38 bis 40 Grad Celsius knapp über der des menschlichen Körpers liegt. Die Luftfeuchtigkeit ist mit 20 Grad Celsius vergleichsweise gering. Aufgüsse sind untypisch.
Saunatypen für dein Zuhause
Eine Sauna für daheim kannst du auf unterschiedliche Weise umsetzen. In unserem Online-Shop bieten wir dir Saunen für Zuhause als Gartensauna, Fasssauna und als Innensauna. Lass dir im Folgenden in Wort und Bild zeigen, was die Sauna Arten für dein Zuhause auszeichnet.
Was ist eine Finnische Sauna?
Finnland gilt als das Land der Sauna. Der Saunagang gehört zum Standardrepertoire der Freizeitbeschäftigungen der Finnen und blickt hierzulande auf eine lange Geschichte zurück. Es existieren viele Bräuche und Gepflogenheiten im Zusammenhang mit der finnischen Sauna, dem Saunagang und Saunas. Sie werden sogar im Rahmen von geschäftlichen oder beruflichen Zusammenkünften genutzt.
Die Geschichte der Sauna beginnt übrigens nicht in Finnland. Jedoch haben die Finnen die Saunakultur wie kaum ein anderes Volk für sich entdeckt und widmen ihr viel Zeit. Eigentlich ist es naheliegend, dass ein Ort wie die finnische Sauna, die den Körper bis in die Tiefe hinein erwärmt, der zu einer Abhärtung des Kreislaufs gegen extreme Temperaturen verhilft und Erkältungen vorbeugt, besonders beliebt ist.
Wie verhält man sich in einer finnischen Sauna?
Die finnische Sauna ist nicht nur ein Ort des Schwitzens, sondern ein regelrechter Kult. In Finnland, einem der Länder mit den meisten Saunen pro Einwohner weltweit, ist das Saunieren weit mehr als nur eine Wellnessaktivität - es ist ein zentraler Bestandteil der Kultur.
- Luft und Atmosphäre: Sobald man die finnische Sauna betritt, umhüllt einen die trockene, heisse Luft.
- Der Ofen und Aufguss: Der Saunaofen spielt eine entscheidende Rolle bei der Erzeugung von Wärme. Aufgüsse mit Wasser und manchmal auch ätherischen Ölen werden auf die heissen Steine gegossen, um die Luft mit feinem Dampf und Duft zu füllen. Der Aufguss in einer finnischen Sauna, seine Intensität und die Anzahl insgesamt, verleiht jedem Saunagang eine besondere Note.
- Holz und Atmosphäre: Traditionell sind finnische Saunen aus Holz gebaut, was für eine gemütliche und entspannende Atmosphäre sorgt. Das Holz absorbiert die Feuchtigkeit und trägt zur Regulierung des Raumklimas bei.
- Gang in die Kälte: Nach einem intensiven Saunagang ist es in Finnland üblich, sich in kaltem Wasser, Schnee oder in einem See abzukühlen.
- Finnische Sauna und Kleidung - Nacktheit und öffentliche Saunen: In Finnland ist das Saunieren oft eine gesellschaftliche Aktivität, und es ist üblich, nackt zu sein. Es gibt öffentliche Saunen, die von Gemeinden oder Hotels angeboten werden, wo die Finnen in Gesellschaft schwitzen und sich austauschen können.
- Birkenzweige und das Ritual des “Vihta”: Ein weiteres charakteristisches Element des finnischen Saunabesuchs ist die Verwendung von Birkenzweigen, bekannt als "Vihta" oder "Vasta". Diese frischen Zweige werden oft in der Sauna platziert und während des Aufgusses verwendet. Die Blätter der Birkenzweige setzen ätherische Öle und einen angenehmen Duft frei, der das Saunaerlebnis noch intensiver macht.
Der Begriff «Sauna» wird heute oft als Oberbegriff und Synonym für verschiedene Formen des Schwitzens verwendet - von klassischen Holzsaunen über Infrarotkabinen bis hin zu Bio- oder Dampfsaunen. Sie zeichnet sich durch hohe Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celsius und eine relativ niedrige Luftfeuchtigkeit aus, die durch Aufgüsse gezielt gesteigert wird. Wer also von „finnischer Sauna“ spricht, meint eine besonders ursprüngliche und kraftvolle Saunatradition - eingebettet in ein schlichtes, naturverbundenes Ambiente.
Wie lange bleibt man in einer finnischen Sauna?
Für Einsteiger reichen bereits 5 bis 10 Minuten aus, um erste positive Effekte zu spüren. Wer regelmäßig sauniert, kann sich langsam an längere Sitzungen herantasten. Natürlich ohne sich zu überfordern. Wichtig ist: Nicht die Zeit, sondern das Körpergefühl zählt. Sobald man merkt, dass die Hitze zu viel wird oder der Kreislauf reagiert, sollte man die finnische Sauna lieber verlassen. Nach dem Schwitzen folgt immer eine Abkühlung, klassisch mit kaltem Wasser, frischer Luft und einer anschließenden Ruhepause. Üblich sind zwei bis drei Saunagänge, um schon merklich das Wohlbefinden zu stärken. Kurz gesagt: Immer auf den eigenen Körper hören. Dieser sagt Ihnen am besten, wie lange Sie in der finnischen Sauna bleiben sollten.
Sind die Finnen durch Saunagänge in der finnischen Sauna gesünder?
So zeigen finnische Langzeituntersuchungen, dass häufiges Saunieren mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar mit einem verbesserten Schutz vor Demenz und anderen kognitiven Einschränkungen in Verbindung steht. Zwar sind Saunagänge allein kein Ersatz für gesunde Ernährung oder Bewegung, sie scheinen aber ein wirkungsvoller Baustein einer ganzheitlichen Gesundheit zu sein. In Finnland wird nicht umsonst gesagt: „Die Sauna ist die Apotheke des armen Mannes“.
In Finnland wird für die Zeltsauna in der Regel ein speziell dafür entwickeltes Zelt verwendet. Diese Zelte sind so konzipiert, dass sie den Anforderungen einer mobilen Sauna gerecht werden. Saunazelte sind aus hitzebeständigem Material gefertigt, das den hohen Temperaturen im Inneren der Sauna standhält.
Die finnische Dampfsauna, auch "Höyrysauna" genannt, ist eine interessante Variation der traditionellen finnischen Sauna. Statt der trockenen Hitze in der klassischen Sauna erzeugt die Dampfsauna eine feuchte Wärme, die durch das Verdampfen von Wasser auf heissen Steinen erzeugt wird.
- Heissluft vs. feuchte Hitze: Bei der herkömmlichen Dampfsauna handelt es sich um eine Nasssauna, in der Dampf erzeugt wird, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies führt zu einer feuchten und warmen Umgebung. In der finnischen Dampfsauna hingegen wird heisses Wasser auf heisse Steine gegossen, um Dampf zu erzeugen, aber die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich zur herkömmlichen Dampfsauna oft niedriger.
Die finnische Blockhaussauna ist eine besondere Art der finnischen Sauna, die die rustikale Eleganz von Holz und Natur mit dem entspannenden Saunaerlebnis verbindet. In Finnland sind viele Saunen in Blockhütten oder -häusern untergebracht, die oft abgelegen inmitten der malerischen Natur des Landes liegen. Diese Blockhäuser sind in der Regel aus massivem Holz gebaut und verleihen der Sauna eine warme und einladende Atmosphäre.
Die finnische Blockhaussauna bietet eine einzigartige Möglichkeit, die traditionelle Saunakultur Finnlands rund um die finnische Sauna in einem gemütlichen und authentischen Umfeld zu erleben. Es ist ein Ort, an dem Körper und Geist gleichermassen zur Ruhe kommen können und wo die finnische Sauna Tradition in ihrer schönsten Form zelebriert wird. Die finnische Sauna ist weit mehr als ein Ort zum Schwitzen - sie verkörpert Tradition, Naturverbundenheit und ganzheitliches Wohlbefinden. Als fester Bestandteil der finnischen Lebensart bietet sie einen einzigartigen Rückzugsort, an dem Körper und Geist zur Ruhe kommen können.
Sauna-Temperaturen im Überblick
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die typischen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten verschiedener Saunaarten:
| Saunaart | Temperatur (°C) | Luftfeuchtigkeit (%) |
|---|---|---|
| Finnische Sauna | 80 - 100 | 10 - 30 |
| Biosauna | 45 - 60 | 40 - 55 |
| Dampfbad | 40 - 55 | 80 - 100 |
| Erdsauna | 110 - 130 | Niedrig |
| Hamam | 50 | Sehr hoch |
| Tepidarium | 38 - 40 | 20 |
Weitere Saunaerlebnisse im Detail
Neben den klassischen Saunaarten gibt es noch weitere interessante Optionen:
- Finnische Innensauna: Weist bei einer Temperatur von ca. 90 °C eine relative Feuchtigkeit von 5-10 % auf. Damit lässt sich die hohe Lufttemperatur besser ertragen.
- Bio-Sauna: Mit gemässigteren Temperaturen von 55 °C und angenehmer Luftfeuchtigkeit von 30 bis 40% kommt der Körper langsam und schonend zum Schwitzen, der Kreislauf wird nicht so belastet.
- Dampfbad: Das Klima ist nicht so heiss, dafür aber sehr feucht (100% Luftfeuchtigkeit bei 45 °C). Besonders gesund ist der heisse Dampf bei Erkrankungen der Atemwege.
- Erdsauna: In der Erdsauna erleben Sie die Urform finnischer Saunakultur. Das Blockhaus, in handwerklicher Feinarbeit aus Kiefernstämmen errichtet und halb in den Boden eingelassen, hat im Innern einen steinernen Ofen, in dem ständig ein prasselndes Feuer flackert. Temperatur: 110 °C, Luftfeuchtigkeit: 15 bis 25%.
- Feuersauna: Die Feuersauna, auf finnisch auch Tuli-Sauna genannt, ist ein 6eckiges, aus finnischen Polarkiefer-Stämmen gefertigtes Blockhaus. Im Zentrum hat sie ein riesiges, glasverkleidetes Cheminée. Temperatur: 100 °C, Luftfeuchtigkeit: 15 bis 25%.
- Banja: Die Temperatur ist hier weniger heiss als in der finnischen Sauna (70 bis 80 °C), aber es herrscht eine deutlich höhere Luftfeuchtigkeit (ca. 30%).
Es ist wichtig, die richtige Sauna für die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben zu finden. Ob klassisch finnisch, sanft bio oder feucht im Dampfbad - die Auswahl ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack das passende Erlebnis.
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