Sauna, Alkohol und Risiken: Was Sie wissen sollten
Die Sauna ist ein fester Bestandteil des finnischen Alltags und wurde nach und nach auch in Europa populär. Sie ist ein Ort der Entspannung und Erholung und hat positive Auswirkungen auf die Psyche, das Immunsystem, den Kreislauf und die Haut.
Die Sauna stammt ursprünglich aus den skandinavischen Ländern und liefert eine eher trockene Hitze mit nur 25 % Luftfeuchtigkeit. Sie besteht oft aus Holz, um die Wärme möglichst gut zu halten, und bietet eine komfortable und entspannte Umgebung. Die Hitze in der Sauna wird durch Infrarotpaneele oder Holz-, Elektro- oder Gasöfen erzeugt und kann um die 100 Grad Celsius betragen.
Neben dem Wohlgefühl, das ein Saunagang vermittelt, hat er auch viele positive Auswirkungen auf die Haut. Durch die Hitze schwitzt man, die Poren erweitern sich und durch das Schwitzen werden Giftstoffe und abgestorbene Hautschüppchen gut ausgeschieden. Sie macht die Haut straffer und verbessert ihre Elastizität.
Die Sauna fördert auch die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems, indem sie die Blutgefässe erweitert und den Blutdruck auf einem niedrigen Niveau hält. Was die Immunabwehr betrifft, so wird die Produktion von weissen Blutkörperchen und Antikörpern durch die Hitze gefördert.
Laut einer finnischen Studie soll regelmässiges Saunieren das Risiko von plötzlichem Herztod, tödlichen Herzkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Saunieren beeinflusst die Gesundheit ebenso positiv wie mässige oder intensive Bewegung, so das Fazit der Forscher. «Die Sauna könnte ein neuer Weg sein, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren», erklärt Laukkanen in der «Washington Post». «Es ist eine Art dritter Einflussfaktor neben Ernährung und Bewegung.»
Regelmässiges Saunieren stärkt das Immunsystem und wirkt präventiv gegen Erkältungen. Jedoch ist Sauna bei schon ausgebrochenen Erkältungen kontraproduktiv. Bei Erkältungen ist das Immunsystem ohnehin schon angeschlagen, deshalb braucht der Körper die übrige Energie zur Genesung.
Die angeregte Durchblutung soll auch das Hautbild verbessern indem die Haut mit Nährstoffen versorgt wird.
In der Sauna entspannt sich die Muskulatur - davon profitieren auch Asthmabetroffene.
Sauna nach dem Sport soll die Regeneration der Muskeln anregen und so Muskelkater vorbeugen.
Der Wechsel heiss-kalt regt den Kreislauf an - die Blutgefässe weiten und ziehen sich zusammen, die Durchblutung wird angeregt und der gesamte Körper mit mehr Sauerstoff versorgt. Da die Körpertemperatur ansteigt, befindet man sich in einem fieberähnlichen Zustand: Der Körper reagiert dementsprechend und regt die Abwehrkräfte an.
Dennoch gilt: Passen Sie die Häufigkeit Ihrer Saunabesuche Ihrem Gefühl an. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, sollten Sie es auch besser nicht tun.
Einer finnischen Studie zufolge sterben Männer und Frauen über 50 Jahren seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn sie mehrmals pro Woche in die Sauna gehen. Dies lässt sich wohl auf die positiven Effekte auf Blutdruck und Herzfrequenz zurückführen.
Sauna-Besuche verlängern das Leben.
Wer mit seinen Gedanken ungern allein ist, der kann es gesellig halten, etwa mit Freunden gemeinsam schwitzen.
Sicher Saunieren: Tipps und Vorsichtsmassnahmen
Um einen Saunagang ohne Risiko zu geniessen, sollten Sie diese Hinweise beachten, die sich als heilsam erweisen können. Vorsicht ist geboten, wenn Sie an Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Krampfadern, Asthma, Ekzemen leiden oder schwanger sind. In diesen Fällen sollten Sie die Hitze in der Sauna mässigen und die 70 Grad nicht überschreiten.
Die Temperatur variiert zwischen 80°C bis 100°C und die Luftfeuchtigkeit beträgt 5% bis 15%.
Je nach Art der Sauna wird die Sauna bis zu 110°C aufgeheizt. Bei einem Saunaaufenthalt heizt sich die Haut auf 40 bis 42°C auf und das Körperinnere wird 1 bis 2°C wärmer. Während einer Stunde Sauna oder zwei bis drei Saunagängen verliert man ca. 1L Schweiss. Trinken Sie deshalb vor und nach der Sauna genügend.
Herz-Kreislauf-Patienten sollten zuerst mit dem Arzt abklären, ob Saunieren für sie geeignet ist.
Vor allem sollten Sie nicht länger als dreimal 20 Minuten bleiben. Bleiben Sie nicht länger als 20 Minuten in der Kabine. Gehen Sie hinaus, duschen Sie sich frisch (auf keinen Fall kalt, da es sonst zu einem Hitzeschock kommen kann) und gehen Sie erst nach 15 Minuten wieder hinein.
Trinken Sie deshalb vor und nach der Sauna genügend. Vergessen Sie nicht, regelmässig zu trinken, um all das Wasser zu ersetzen, das Sie durch das Schwitzen verloren haben.
Wenn Sie sich während einer Sitzung aus irgendeinem Grund schlecht fühlen, brechen Sie sie ohne zu zögern ab.
Während sich in der Wärme der Sauna die Blutgefässe weiten und der Blutdruck sinkt, schnellt er in der Abkühlungsphase nach oben. Springt man ins eiskalte Wasser, kann es zu gefährlichen Blutdruckspitzen kommen. Auch Herzrhythmusstörungen treten gehäuft auf. Vor allem, wenn man vorerkrankt ist.»
Kühlen Sie sich langsam unter einer lauwarmen Dusche ab oder gehen Sie in kühlen Räumen umher.
Je nach Art der Sauna variiert die empfohlene Aufenthaltszeit. Bei der heissen finnischen Sauna liegt sie bei 8 bis 15min. Im kühleren Caldarium kann man sich auch bis zu 30min aufhalten.
Wann sollte man nicht in die Sauna gehen? Verboten ist eine Schwitzkur, wenn Sie unter Fieber, offenen Wunden, Epilepsie, Rheumaschüben oder Infekten leiden.
Alkohol ist ebenfalls in der Sauna tabu.
10 Goldene Regeln für die Sauna
- Sauna stärkt die Körper-Abwehr.
- Eine Sauna ist kein Dampfbad, die Luftfeuchte soll bei 100 Grad höchstens zehn Prozent betragen.
- Sich nach der Dusche unabgetrocknet oder im nassen Badekleid in die Schwitzkammer zu legen, erhöht die Luftfeuchte und ist eine Unhöflichkeit gegenüber anderen Saunagästen.
Alkohol und Sauna: Eine gefährliche Kombination
Alkohol ist für den Körper ein Gift. Auch wenn sich ein paar Promille im Blut gut anfühlen: Für den Körper ist Alkohol ein Gift, das so ziemlich alle Organe angreifen kann. Im Magen zum Beispiel wird mehr Säure gebildet. Ist dies häufig der Fall, kann sich die Magenschleimhaut entzünden. Auch das Herz reagiert stark auf Alkohol. Es kann zu Rhythmusstörungen oder Herzrasen kommen. Die Leber ist zuständig für die Entgiftung des Körpers und den Alkoholabbau. Bei ständigem grösserem Konsum wird sie stark beansprucht. Das Einlagern von Alkohol in Form von Fett kann zu einer Fettleber führen.
Ein guter Tropfen Wein zu einem feinen Essen, ein Glas Sekt zum Apéro oder ein Feierabendbier - in unserer Kultur gehört Alkohol in vielen Situationen einfach dazu.
Hautpflege nach der Sauna
Die Haut profitiert in aller Regel von dem erhöhten Salzanteil, der über die Schweissdrüsen sezerniert wird. Es sind Milchsäure, Urea (Harnstoff) und weitere NMF (natural moisturizing factors). Wichtig ist, nach dem Schwitzen die Haut nur mit Wasser abzuspülen und das Duschmittel wenn notwendig nur für geruchsintensive Körperstellen zu verwenden, falls wirklich notwendig. So können die körpereigenen Substanzen besser auf der Haut bleiben. Anschliessend bei trockener Haut würde ich dieselbe Pflegeroutine wählen (rückfettende Pflege) wie immer - so bleibt der hydratisierende Effekt länger. Und genügend Flüssigkeit nachtrinken - auch das braucht die Haut!
Die Hitze fördert die Durchblutung. Dadurch sieht die Haut direkt nach dem Saunagang schön rosig aus. Ausserdem werden durch den Schweiss alte Hautschüppchen weggeschwemmt. Dies kann sich ebenfalls positiv auf das Hautbild auswirken.
Bei den Studien-Teilnehmenden wurde beispielsweise eine Abnahme des Talggehalts auf der Hautoberfläche der Stirn beobachtet.
Richtig saunieren: 10 Saunatipps von einer Saunameisterin der SWM
Weiter soll eine Schwitzkur bei Schuppenflechte und stressbedingter Neurodermitis helfen. Betroffene tasten sich jedoch am besten langsam heran, schauen, ob ihrer Haut das Schwitzen guttut, und sprechen mit ihrer Ärztin darüber.
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