Kaiserschnittnarbe Massage Anleitung: Sanfte Pflege für eine optimale Heilung

Etwa ein Drittel aller Babys werden in der Schweiz per Kaiserschnitt (Sectio caesarea) geboren. Für die Ärzte Routine - für die Mutter ist es ein nicht zu vernachlässigender operativer Eingriff.

Nach der Operation darfst du endlich dein kleines Wunder in den Händen halten. Gleichzeitig ziert von nun an ein sichtbares Andenken an die Schwangerschaft und Geburt deinen Bauch: die Kaiserschnittnarbe.

Wenn ein Baby per Sectio (= Kaiserschnitt) das Licht der Welt erblickt, dann bleibt eine Narbe als Erinnerung an das Wunder der „Bauchgeburt“ zurück. Diese Narbe wird ungefähr 8 bis 12 Zentimeter lang sein, sich kurz über der Schambein- (bzw.

Die Behandlung einer Kaiserschnittnarbe ist wichtig, da nicht nur die äussere Narbe gut gepflegt werden sollte.

Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung zur Massage der Kaiserschnittnarbe, um die Heilung zu fördern, Verklebungen zu lösen und Beschwerden zu lindern.

Narbe nach Kaiserschnitt pflegen - Wie Du richtig massierst!

Der Kaiserschnitt: Ein operativer Eingriff

Bei einem Kaiserschnitt führen die Ärzte in der Regel einen horizontalen Hautschnitt unterhalb der Schamhaargrenze durch. Dieser Schnitt ist etwa zwölf bis fünfzehn Zentimeter lang.

Danach werden die darunterliegenden Gewebeschichten (das Unterhautfettgewebe, die äussere Faszie, die Bauchmuskeln, die innere Faszie und das Bauchfell) eröffnet. Während es früher üblich war, bei der Operation alle Gewebeschichten der Bauchdecke mit einem Skalpell zu durchtrennen, wird heutzutage meist die sogenannte Misgav-Ladach-Methode angewendet.

Bei einem solchen Misgav-Ladach-Kaiserschnitt wird nur die obere Hautschicht mit einem Skalpell eröffnet. Alle tieferliegenden Gewebeschichten werden dann mit den Fingern vorsichtig auseinandergerissen bzw. aufgedehnt. Auch die Gebärmutter kann nach einem kleinen Schnitt mit dem Skalpell mit den Fingern aufgedehnt werden.

Diese Methode soll sanfter sein, da hierdurch das Gewebe geschont wird.

Nachdem das Baby geboren wurde, durchtrennen die Geburtshelfer die Nabelschnur und entnehmen die Plazenta.

Die Wundheilung nach dem Kaiserschnitt

Nach dem Kaiserschnitt wird die frische Wunde über deinem Schambein durch einen Operationsverband geschützt. Zu Beginn ist es ganz normal, dass aus den Wundrändern etwas Blut austritt.

Das Blut gerinnt, wodurch sich die Wundränder von alleine verkleben. Diese erste Phase der Wundheilung wird auch als Sekretionsphase bezeichnet.

Sobald die Wundränder richtig verklebt sind, können keine Keime in die Wunde mehr eindringen und der Verband bzw. das Pflaster kann entfernt werden. Schliesslich heilt die Wunde an der Luft besser.

Vielleicht geht es dir wie vielen Frauen im Wochenbett und dir ist diese offen liegende Hautnaht etwas unheimlich. Womöglich möchtest du sie gar nicht richtig anschauen.

Das ist ganz normal, schliesslich ist eine solche Kaiserschnittgeburt sowohl emotional als auch physisch ein sehr einschneidendes Erlebnis. Auch brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn die Wunde zu Beginn ein wenig gerötet ist.

In den Tagen zwei bis sieben nach dem Kaiserschnitt bildet sich an der Wunde ein gefässreiches Granulationsgewebe. Dieses ist meist rot gefärbt und glänzend. Auch ist es bindegewebsarm und damit leicht verletzbar.

Verschluss der Wunde

Nach einem Kaiserschnitt kann der Hautschnitt durch unterschiedliche Techniken verschlossen werden:

Du brauchst vor dem Ziehen der Fäden keine Angst zu haben. Der Vorgang kann sich zwar ein wenig seltsam anfühlen und auch ein bisschen ziepen.

Ab dem 8. Tag nach der Kaiserschnitt-OP beginnt sich das rote Granulationsgewebe der Wunde in ein helles, festes Narbengewebe umzuwandeln. Schwellungen gehen zurück und die Narbe wird immer heller und dünner.

Es ist normal, wenn es während des Heilungsprozesses zu etwas Juckreiz kommt. Auch kann es sein, dass sich der Bereich der Narbe taub und pelzig anfühlt. Das kommt daher, dass bei der Operation kleine Hautnerven durchtrennt werden.

Das Wochenbett: Zeit der Erholung

Mit der Geburt deines Babys beginnt das Wochenbett - eine Zeit des Ankommens als kleine Familie. Und eine Zeit, in der du dich von den Strapazen der Schwangerschaft und des Kaiserschnitts erholen darfst.

Ruhe ist in diesen ersten Wochen das A und O. Dies gilt auch in Hinblick auf deine Kaiserschnittnarbe. Versuche dich darum, so gut es geht zu schonen und scheue nicht davor, Hilfe anzunehmen.

Du hattest schliesslich eine Operation am Bauch, bei der sieben Gewebeschichten eröffnet wurden.

Wichtige Verhaltensregeln im Wochenbett

Narbenpflege: Salben, Cremes und Massage

In der Klinik und bei den Hausbesuchen deiner Hebamme wirst du bestimmt einige Tipps zur Narbenpflege erhalten. Unter anderem kannst du folgende Massnahmen ab dem 6.

Die Heilung deiner Kaiserschnittnarbe kannst du durch bestimmte Salben, Narbencremes, Narbengels und Öle fördern. Empfehlenswert ist beispielsweise Ringelblumensalbe (Calendula). Diese wirkt wundheilend und entzündungshemmend.

Alternativ verwendest du die APM-Salbe nach Penzel, welche Silberionen enthält. Von Bepanthen findest du ebenfalls eine Narbensalbe inklusive Narbenroller für die Stimulation des Narbengewebes. Auch Johanniskrautöl gilt als heilsam und narbenregulierend.

Die Heilsalbe bzw. das Öl trägst du ab der 4. Woche nach der Geburt ein bis zwei Mal pro Tag auf und massierst damit vorsichtig die Narbe. Durch das Massieren des Narbenbereichs soll das Gewebe dehnungsfähiger werden.

Du kannst dabei mit dem Finger einer Hand eine Massage mit kleinen kreisenden Bewegungen entlang der Narbe vornehmen. Alternativ nimmst du für die Narbenmassage die Zeigefinger beider Hände und setzt diese ober- und unterhalb der Narbe auf die Haut auf. Nun bewegst du die Finger sanft aufeinander zu und massierst dabei das Gewebe rund um die Narbe von oben nach unten bzw.

Auch weiche Babybürsten (mit Naturborsten) eignen sich für das Massieren der Kaiserschnittnarbe.

Durch die manuelle Narbenentstörung wird das Narbengewebe wieder weicher und besser durchblutet. Die Elastizität der Haut verändert sich und Schmerzen können reduziert werden. Verspannungen lösen sich und die Beweglichkeit des Bindegewebes sowie die Organfunktionen verbessern sich.

Ich gebe dir gerne eine Anleitung und Tipps wie du die Narbe zu Hause massieren kannst.

Anleitung zur Narbenmassage

Wenn du dein Baby per Kaiserschnitt (Bauchgeburt) geboren hast, möchten wir dir die Möglichkeit geben, deinen Körper sanft zu mobilisieren und ihn in der Rückbildung zu unterstützen.

1. Phase: Entzündungsphase ( первые 5 дней)

2. Phase: Heilungsphase (Tag 6-14)

3. Phase: Stabilisierungsphase

Weitere Tipps zur Narbenmassage:

  1. Tiefe Atmung: Leg dir deine Hände auf den Bauch und versuch deinen Atem gezielt dort hin zu lenken. Trau dich tiefe Atemzüge zu nehmen und zu spüren, wie sich beim Einatmen deine Bauchdecke leicht hebt und beim Ausatmen wieder senkt (=Wundheilungsreiz).
  2. Sanfter Einstieg: Hinfassen und hinschauen! Manchmal kostet bereits das am Anfang viel Kraft und Überwindung. Das ist normal und völlig in Ordnung, aber ich möchte dich bestärken dich im wahrsten Sinne des Wortes mit deinem Körper zu „BEFASSEN“.
  3. Du kannst oberhalb und unterhalb der Narbe, aber auch am gesamten Bauch, mit sanft streichenden Fingern die Sensibilität der Haut feststellen. Taubheitsgefühl und Pelzigkeit sind noch völlig normal! Sie entstehen durch das Durchtrennen von kleinen Hautnerven und sind oft nur vorübergehend.
  4. Hilfsmittel nutzen: Mit einer weichen (neuen) Zahnbürste sanfte Bürstenstriche und Kreisbewegungen im pelzigen Gebiet machen. Du kannst natürlich auch andere, bzw. verschiede Dinge verwenden, z.B.
  5. Sanftes Dehnen der Narbe: Arbeite mit den Fingerkuppen entlang des Verlaufs der Narbe mit Hautverschiebungen.
  6. Narbenmassage kann mit Ringelblumensalbe, Johanniskrautöl, Rescue-Salbe (Bachblüten), Traumeel-Salbe (Heel), silikonhaltigen Narbenpflegeprodukten usw. gemacht werden.
  7. Spezielle Übungen - angepasst an die Wundheilungsphase. Je länger die OP/Verletzung her ist, um so intensiver darf mit und an der Narbe gearbeitet werden! Z.B.

Solltest du die Narbenbehandlung „verpasst“ und/oder noch Beschwerden haben, kannst du jederzeit noch deine Narbe selbst behandeln bzw. dir Unterstützung, z.B.

Mögliche Komplikationen und Beschwerden

Glücklicherweise heilen die meisten Wunden nach einem Kaiserschnitt problemlos und bald ist nur noch eine feine Linie am Unterbauch zu sehen.

Bei jeder Wunde und nach jeder OP besteht das Risiko, dass sich das Gewebe entzündet. Erkennen kannst du eine solche Entzündung daran, dass die Haut gerötet und angeschwollen ist. Gleichzeitig schmerzt sie bei Berührung und es kann Wundflüssigkeit austreten.

Stellst du diese Symptome bei dir fest, so wende dich bitte an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin.

Manchmal bilden sich grössere Blutergüsse (Hämatome) und Ansammlungen von Lymphflüssigkeit im Bereich der OP-Wunde. Dies geschieht gewöhnlich in den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt, wenn die Frau noch im Krankenhaus ist. Die Ärzte/Ärztinnen werden die Flüssigkeit ggf.

In seltenen Fällen bildet sich über der Narbe eine Hautwulst (Keloid genannt). Diese Wulst fühlt sich derb an und kann jucken. Die Ursache für die Entstehung ist nicht etwa mangelnde Pflege oder eine zu starke Belastung der Narbe.

Hast du am Abend Schmerzen im Bereich der Kaiserschnittnarbe, so kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass du dich am Tag etwas übernommen hast. Versuche dann, dir mehr Ruhepausen zu gönnen.

Spürst du auch noch Wochen nach der OP immer wieder Schmerzen, ein Ziehen oder Zwicken im Unterbauch? Dann kann dies auf Verwachsungen des Narbengewebes hindeuten.

Wende dich in diesem Fall am besten an deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin oder deine Hebamme.

Narbenbeschwerden und ihre Folgen

Eine Sectionarbe kann (muss natürlich nicht) durch ihre Lokalisation zu Unterleibsschmerzen, Unfruchtbarkeit, langen Regelblutungen, Endometriose, Rücken-, Becken- oder Kreuzbein-Darmbeingelenk-Schmerzen und vielen weiteren Symptomen führen.

Faszien und Narbenbehandlung

Im Normalfall lassen sich o.g. Schichten gut gegeneinander verschieben. Bei der Heilung kann es passieren, dass diese Schichten “verbacken” oder “verkleben”, was wiederum zu Einschränkungen (in der Bewegung oder Funktion) oder Schmerzen führen kann. Das passiert vor allem, wenn man sich zu früh zu stark belastet oder aus Angst Bewegung vermeidet, die Narbe schont und zu wenig macht.

Mit einer guten Narbenbehandlung können wir dafür sorgen, dass die Schichten gut gegeneinander verschieblich bleiben und es somit zu keinerlei Einschränkungen kommt. Bei bereits bestehenden Problemen können wir Verklebungen lösen und somit Symptome reduzieren, bzw.

Behandlung Je nach Narbe arbeite ich mit dem Massagestab, Narbenöl, Tapes, SchröpfgerätNarbenbehandlung à 30 Minuten CHF.

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